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Sie kommen aus Worms, Lambsheim, auch aus Maxdorf über Mundpropaganda: Aus einem relativ großen Bereich zieht Optik Neumann in Grünstadt Brillenkäufer an. Seit 42 Jahren behauptet sich das Fachgeschäft in der Fußgängerzone mit seinem besonderen Angebot. Zum 1. November ist es ins Wirtschaftsforum Grünstadt (WFI) eingetreten.
„In so einer schweren Zeit wie momentan ist es gut, wenn man zusammenhält“, nennt Inhaberin Irmgard Neumann ihre Motivation, sich der Werbegemeinschaft gerade jetzt anzuschließen. Der gegenwärtig aufgrund der hohen Corona-Infektionszahlen verordnete „Lockdown light“ mache sich bemerkbar. Vor allem, weil die Gastronomie geschlossen ist, reduziere sich die Frequenz in der Innenstadt. Auch im Frühling seien deutlich weniger Leute in ihren Laden gekommen, der ja als Teil einer systemrelevanten Branche weiterhin offen sein durfte, erzählt Neumann.
An vielen Aktionstagen des Wirtschaftsforums, die stets auf große Resonanz stoßen und Besucher aus einem weiten Umkreis anlocken, hat sich die Unternehmerin in der Vergangenheit schon beteiligt. „Bei den verkaufsoffenen Sonntagen und beim Moonlight-Shopping haben wir mitgemacht“, berichtet die 68-Jährige. Beliebt ist immer der Stand zum Brillenbasteln am Kindertag vor ihrem Laden. „Das organisieren wir in Kooperation mit der Kita am Südring, die dann die Betreuung übernimmt und Getränke verkauft“, so Neumann, die ein besonderes Herz für kleine Erdenbürger hat. Im Geschäft hat sie eine Spielecke mit einer Schaukel-Tigerente eingerichtet, „und manchmal kommen die Kinder einfach herein, und die Eltern suchen sie dann“, erzählt die Unternehmerin schmunzelnd.
Bei der Firmengründung 1978 wäre für einen Spielbereich kein Platz gewesen. „Wir fingen zu zweit auf 30 Quadratmetern an.“ Damals sei es nicht einfach gewesen, in Grünstadt eine Immobilie zu finden. „Wir mussten 5000 Mark Ablösung zahlen“, erinnert sich die Einzelhandelskauffrau. Das „Kleinstgeschäft mit großem Service“ wurde aber schnell zu eng und als der benachbarte Fischhändler Paul aufgab, haben der inzwischen verstorbene Augenoptikermeister Willi Neumann und seine Frau 1980 die Verkaufsfläche auf die heutige Größe von 70 Quadratmetern erweitert. Witzig: In den Lagerraum führt noch immer die dicke Kühlhaustür von damals. Die bleibt auch, wenn im Januarmodernisiert wird. Neumann kündigt eine Investition von rund 30.000 Euro unter anderem in neues Mobiliar und einen Fußbodenbelag an. „Besseres Licht haben wir bereits installieren lassen.Wenn die Pandemie nicht wäre, hätten wir die Renovierung schon erledigt.“
Alles soll in frischem Glanz erstrahlen, damit sich die Kunden, von denen manche schon in dritter Generation kommen, noch wohler fühlen. „Service wird bei uns groß geschrieben, und wir nehmen uns Zeit“, betont die Geschäftsfrau, die den Laden mit ihren langjährigen Mitarbeiterinnen Lisa Stroh und Marion Schierstein schmeißt. Anfang 2021 wird eine dritte Augenoptikerin das Team verstärken, das bis vor kurzem noch aus fünf Frauen bestand.
„Wir haben auch selbst ausgebildet, insgesamt sieben junge Menschen, von denen wir den einen oder anderen übernahmen“, sagt die Inhaberin über ihren Laden, an den eine Werkstatt angeschlossen ist. „Wir sind sehr stark in ausgefallener Brillenmode“, hebt Stroh hervor. Ein Hauptlieferant ist Hoffmann Natural Eyewear, ein deutscher Hersteller handgefertigter Fassungen aus bewährtem Naturhorn. Auch Sehhilfen mit Holzbügeln gibt es in dem Fachgeschäft sowie Modelle aus nachwachsenden Rohstoffen und biologisch abbaubaren Materialien der Firma Jisco Eyewear, die in Palma de Mallorca ihren Sitz hat. Ebenfalls im Sortiment ist eine große Auswahl an Kinderbrillen, Lupen sowie polarisierende Sonnenbrillen von Maui Jim. abf