Schon im Februar, spätestens im März, beginnt die Bodenbearbeitung in jedem Jahr, so dass die Kürbisse ein gutes Saatbeet bekommen. Die Aussaat auf den insgesamt 17 Hektar fassenden Flächen wird meist im Mai vorgenommen, beziehungsweise so, dass die Eisheiligen nicht mehr zur Gefahr werden können. Schließlich sollen die zarten Keimlinge nicht gleich wieder erfrieren.
Immer mal wieder hat Jester in den zurückliegenden Jahren Neues auf seinen Feldern ausprobiert. Für die Saison 2024 wurde einiges verändert.
“Wir haben gewisse ältere Sorten wie den früh reifenden Uchiki Kuri rausgenommen und dafür verschiedene andere Sorten aufgestellt“, berichtet Jester. Auf Hokkaido ist er nach wie vor spezialisiert. „Das ist unsere größte Anbaufläche“, merkt der Familienvater an. Aus einem enormen Pool kann er bei der Auswahl für seine Ackerflächen schöpfen.
Veränderung nach Virus
„Allein bei den Hokkaido gibt es 17 verschiedene Sorten“, sagt Jester, nachdem er in einem Spezialkatalog nachgezählt hat. Als Grund für den Umstieg auf mehrere neue Sorten nennt der Agrarfachmann einen Virus, der sich unter den bisherigen Gewächsen ausgebreitet hatte. „Dadurch entstanden zu viele grüne Pigmente auf der Haut, die niemand dort haben will“, erläutert er.
Jetzt blickt Jester erwartungsvoll vor allem auf ein Feld in seinem Bestand. Dort hat er den „Amoro“ ausgebracht. „Der soll bis zu 40 Tonnen Ertrag bringen“, merkt der Landwirt an. Ob es tatsächlich so ist, wartet er lieber ab. Dem ersten Anschein nach tue sich aber tatsächlich was unter dem dichten Blätterdach, das die Kürbisfrüchte vor zu starkem Sonneneinfluss schützt.
Einzug gehalten hat zudem er „Tractor“, ein Kürbis, der vor allem für Schneidebetriebe genutzt wird, die die Frucht vorfertigen für die Gastronomie. Treu bleibt Jester der Linie, auch variantenreiche Kürbisse anzubieten. Nachdem der Spaghettikür bis erst vor zwei Jahren auf einen Acker einzog, ist der Butternut schon fast ein Klassiker.
Bei diesem hat Jester ebenfalls nachgebessert. „Granite“ lautet der Name einer robusten Gattung, die er unter anderem als Butternut-Variante ausgewählt hat. Die Qual der Wahl hatte Jester jedoch auch bei dieser Gattung im Vorfeld: „Es gibt so viele Unterschiede in Größe, Länge und Geschmack.“
Allen gleich ist das Vorgehen bei der Aussaat. „Bis vor gut zehn Jahren haben wir die noch per Hand erledigt. Dawaren wir ein paar Tage beschäftigt“, erinnert sich Jester. Erleichterung verschafft ihm mittlerweile eine sechs reihige Sämaschine, die von Mais auf Kürbis umgebaut wurde. „Damit legen wir zirka 15.000 Körner pro Hektar ab bei einer Anfahrtsgeschwindigkeit von sechs bis sieben Stundenkilometern“, nennt Jester Zahlen. Und weiter: „Fast auf den Zentimeter genau liegt das Saatgut zwei bis vier Zentimeter tief in der Erde.“
In sanfte Pflege investiert
Vom Feld werden die Kürbisse auf den Hofein zertifizierter Betrieb - in der Sandstraße und dort in eine riesige Halle gebracht. Investiert hat Jester in diesem Jahr, was die Reinigung der Feldfrüchte angeht. „Wir haben eine neue Waschanlage, die sanfter und pflegender ist“, betont der Fachmann. So sollen Beschädigungen nahezu eliminiert werden.
Ende September, Anfang Oktober geht die große Erntezeit los. Etabliert hat sich der Kürbis in der Küche, hat Jester festgestellt. Nicht nur im Inland werden seine Erzeugnisse verkauft; exportiert werden sie mittlerweile ebenfalls in rauen Mengen. „Es werden auf jeden Fall steigende Verkaufszahlen verzeichnet“, versichert Jester.
xsm