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VG Römerberg und Dudenhofen

René Burjak lädt zum Tag der offenen Ateliers in Dudenhofen

Seit zehn Jahren lebt René Burjak in Dudenhofen, fühlt sich heimisch und lädt nun ins "studio:D" ein. Klassische Malerei und Stencil-Graffiti vereint Burjak in seinen Bildern.

René Burjak lädt zum Tag der offenen Ateliers in Dudenhofen

Schablonenkunst: René Burjak hat sich einen besonderen Stil angeeignet FOTO: SUSANNE KÜHNER

In den Adern von René Burjak fließt Heidelberger Blut. Mit dem Pfalz-Virus hat sich der Künstler dann aber doch infiziert. Seit zehn Jahren lebt er in Dudenhofen, fühlt sich heimisch und lädt jetzt ins "studio:D" ein.

“Wir haben hier alles, was wir brauchen“, sagt Burjak und lächelt. Ein gutes Netzwerk hat sich seine Familie aufgebaut. Das mag er auch als Künstler gerne: die Vernetzung. Die wünscht sich Burjak, der mit dem Namen „Buja“ zeichnet, auch für sein Genre und vor allem für die Tage der offenen Ateliers.

Die stehen jetzt am Wochenende an. Gerne öffnet der Mann mit der außergewöhnlichen Technik sein Atelier in der Kilianstraße, das er studio:D nennt, für die Öffentlichkeit. Klassische Malerei und Stencil-Graffiti vereint Burjak in seinen Bildern. Stencil bezeichnet eine Schablonenkunst, bei der Motive mit Hilfe von Schablonen auf den Untergrund aufgebracht werden.
Die ureigene Handschrift Burjaks ist eindeutig und unvergleichbar. Das gilt auch für die Aussage seiner Bilder an sich. Der zweifache Vater liebt Kontraste. Ebenso Farbe und Lebendigkeit. All das wirkt auf den Betrachter seiner großformatigen Künste. In seinem Atelier hat er dafür im wahren Wortsinn genug Raum.

Mehr Platz für die Kunst

Werkstatt, Atelier und Showroom verbinden sich dort auf rund 200 Quadratmetern zu einem großen Ganzen, wie Burjak selbst betont. „Die Kunst war ausschlaggebend für den Umzug. Ich brauchte mehr Platz und habe ihn hier gefunden“, nennt Burjak den Grund für den Zuzug nach Dudenhofen. Nachzehn Jahren vor Ort ist nun aber nicht nur die Kunst, sondern alles stimmig. „Wir haben viele Freunde gefunden und nette Menschen kennengelernt. Abgesehen davon ist alles gut erreichbar und nah“, bilanziert der Künstler das erste Jahrzehnt in der Spargelgemeinde.

Allzu viel hat sich Burjak nicht umgewöhnen müssen. Und das, obwohl er als Kind einer Stadt mit rund 161.000 Einwohnern in eine Kommune mit etwas über 6000 Personen umgesiedelt ist.„In meiner Heimat habe ich nahe am Wald gewohnt, also nicht wirklich zentral, sodass die Umstellung für mich nicht zu einschneidend war“, erzählt er.

Verändert hat sich vielmehr seine Kunst im Laufe der Jahre. Vor allem die Geburt der beiden Töchter sei einschneidend gewesen, merkt Burjak an. „Dadurch widme ich mich vielen Themen, die direkt aus der Lebenswelt entnommen sind“, sagt er. Konsum, Ernährung, Miteinander all das spricht aus Motiven, die unter seinen Händen entstanden sind.

Dinge einordnen

„Für mich ist es relevant, die Dinge im Leben einzuordnen“, betont Burjak. Das Ergebnis dessen ist am Wochenende beim offenen Atelier zu sehen. Dann werden die Besucher unter anderem Bilder entdecken, die den Titel „Let's stay in touch“ oder „Fernwehmädchen“ tragen. Und sie werden sehen, dass sich sogar die Pfalz dort versteckt, wo sie gar nicht vermutet wird.

Gerade im Falle des „Fernwehmädchens“ ist im hinteren Bereich eine Silhouette zu sehen, die die Haardt darstellen soll. Grüne Linien seien Reben, lässt Burjak wissen. Das Dubbeglas hat er auf seiner eigenen Shirt-Kollektion verewigt, die es mittlerweile gibt. „Gluck, Gluck, Glück“ ist passend zum Trinkgefäß zu lesen.

Burjak möchte Türöffner sein für das Verhältnis zwischen den Menschen und der Kunst. Deshalb trägt er diese bei Ausstellungen auch hinaus, wie kürzlich in der Kulturscheune beim Historischen Dorffest in Hanhofen, eine der kleineren Schauen des aktiven Künstlers.

Dass Corona eine prägende Zeit für ihn war, ist wiederum am „Fernwehmädchen“ zu sehen. Gedeckter und eher melancholisch wirkt die Stimmung. Seit der Pandemie explodieren die Farben auf Burjaks Bildern. „Ich hatte das Bedürfnis nach Leichtigkeit und Freude“, merkt er dazu an. Die ganze Bandbreite Burjaks Kunst werden Besucher am Samstag und Sonntag, 21./22. September, je 11 bis 18 Uhr, erleben. Samstags schließt sich noch ein Atelier-Fest mit Bar und Live-Musik der Stuttgarter Band„Met at eight“ an. xsm


Zwei weitere Ateliers geöffnet

In der Verbandsgemeinde beteiligen sich am zweiten Wochenende der Offenen Ateliers zwei weitere Künstler: Frank-Joachim Grossmann (Von-Bolanden-Straße 7a, Römerberg) und Oliver Schollenberger (Eichendorffstraße 9, Dudenhofen).

Bei Oliver Schollenberger war der Terminkalender in den zurückliegenden Monaten proppenvoll. Höhepunkt: die Ausstellung im Juni in der Städtischen Galerie Speyer mit dem Titel „Tier des Tages - Bestiarium der Rendsburger Zeichnerei“. Diese werden im Oktober im Alten Rathaus in Schifferstadt erneut gezeigt.

Beim Offenen Atelier dürfen Besucher am Sonntag, 22. September, nochmals eintauchen in die volle Bandbreite Schollenbergers Kunst - ausreichend Zeit sollte dafür eingeplant werden. Begleitend zu den Bildern heißt es „Rhino Vino!“. Dahinter verbirgt sich die Präsentation eines Rotwein-Cuvée der Winzergenossenschaft Deidesheim mit dem Rhinozeros-Motiv des Künstlers.

Bei Frank-Joachim Grossmann dreht sich am Samstag und Sonntag alles um Grafik und Druckgrafik. Geboren wurde der Künstler in Jena, studierte dann in Mannheim und Stuttgart. Zwei Arten des künstlerischen Ausdrucks sind bei ihm zu erkennen. Zum einen gibt es die grafischen Arbeiten, zu denen Aquarelle und Kohlezeichnungen ebenso wie druckgrafische Techniken zählen. Zum anderen kommt das Kommunikationsdesign zum Tragen, was in Buch- und Plakatgestaltung, Webdesign und den Entwurf von Logos mündet.

Die Offenen Ateliers werden zum 32. Mal angeboten. Sie zählen zu den wichtigsten Kunstereignissen in Rheinland-Pfalz. Finanziell getragen wird die Veranstaltung vom Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration. xsm