Im August wurde Engelen 44 Jahre alt. Nicht ganz, aber fast so lange hegt sie die Leidenschaft für Motorräder. „Mein älterer Bruder hat eine Maschine gefahren. Als Kind durfte ich das eine oder andere Mal mit“, denkt Engelen zurück. Später machte sie selbst den Führerschein und genießt es seither, auf dem Bike unterwegs zu sein.
„Für mich ist das ein Stück Freiheit, wie ein Tag Urlaub - abschalten, Spaß mit Freunden und am Motorrad haben“, hebt sie hervor. Aktuell ist sie auf einer BMW M10003 unterwegs. „Die gefällt mir optisch und vom Handling“, erklärt Engelen, die mit ihrem Mann Thomas vor 15 Jahren die Motorradfreunde Römerberg ins Leben rief.
Bedauern schwingt mit, spricht die Römerbergerin über die „schwarzen Schafe“, die die Motorradszene in Verruf bringen. „Das ist die Minderheit“, stellt sie heraus, wohl wissend, wie rücksichtslos solche Fahrer auf der Straße sind und selbige zur persönlichen Rennstrecke machen. Wahre Motorradfreunde könnten dem nichts abgewinnen. „Wir sind Menschen wie du und ich, die ihrem Hobby nachgehen und Spaß daran haben“, verdeutlicht Engelen.
Auch wenn die Frauenquote bei den Motorradfreunden gerade mal bei zehn Prozent liegt: Engelen liebt ihr Hobby. Optimistisch stimmen, was die Kombination Frau und Motorrad angeht, kann vielleicht eines: 2023 stieg die Zahl weiblicher Halter mit 4,7 Prozent etwas stärker als die der männlichen mit 3,7 Prozent. xsm
Gemeinsam mehr Spaß
Motorradfreunde Römerberg fahren seit 15 Jahren
Die Motorradfreunde Römerberg sind kein eingetragener Verein, aber eine eingeschworene Gruppe. Offen sind sie für Neuzugänge, Hauptsache, die pflegen das gleiche Hobby mit derselben Leidenschaft.
Petra Engelen und ihr Mann Thomas sind die Motoren des losen Zusammenschlusses. „Mein Mann, den ich 2006 in der Firma kennengelernt habe, ist durch mich wieder zum Motorradfahren gekommen“, berichtet die Römerbergerin und fügt an: „Anfangs sind wir nur alleine unterwegs gewesen. Mit der Zeit wurde das aber irgendwie langweilig.“
Auf einer Internetplattform stöberte Engelen deshalb nach Leuten in der Umgebung, die ebenfalls gerne auf dem Zweirad unterwegs sind, und wurde fündig: „Ich habe einige angeschrieben und gefragt, ob sie nicht Lust hätten, gemeinsame Touren zu unternehmen.“
2009 war es so weit: Die erste Tour der neu formierten„Freunde“ nach Eich in Rheinhessen zu einer Motorradsegnung wurde organisiert.„Zusammen hat das Ganze riesigen Spaß gemacht“, freut sich Engelen heute noch über die geglückte Premiere. Nach dem positiven Einstieg kam sie auf die Idee, die Motorradfreunde Römerberg offiziell in der Öffentlichkeit bekannt zu machen. „Wir sind zwar kein eingetragener Verein, nehmen unseren Club aber ziemlich ernst“, unterstreicht die Frau, die mit ihrem Mann gemeinsam an der Spitze steht.
„Nach und nach kamen immer mehr Leute dazu, die nicht mehr alleine Motorrad fahren wollten und nun gibt es uns mittlerweile seit 15 Jahren“, macht sie deutlich, dass offensichtlich Bedarf vorhanden war. Während der Saison werden alle drei bis vier Wochen Touren, einmal im Jahr ein gemeinsames Wochenende organisiert.
Auch an Prävention wird gedacht, wie Engelen einfließen lässt: „In der Vergangenheit gab es jedes Jahr ein Sicherheitstraining und ein Rennstreckentraining auf dem Hockenheimring.“ Aus den Augen verlieren sich Motorradfreunde selbst die während der bald eintretenden Fahrpause nicht. „Dann gibt es Stammtische, wir gehen Kartfahren oder besuchen Weihnachtsmärkte“, nennt Engelen einige Aktivitäten, die die Zeit ohne Motorrad ausfüllen. xsm