Was weckte die Phantastiklust?
„Das Schöne daran ist das Staunen. Ein Leser kann sich in eine fremde Welt fallen lassen und entdecken, was möglich ist. Als Autor steht man vor der Frage „Was wäre, wenn ...“ und gerät ins Philosophieren. In der Fiktion ergeben sich Möglichkeiten, die man in der Realität nicht hat. Das reizt mich. Als Kind habe ich mir, angeregt durch die Serie Enterprise, vorgestellt, wie es wäre, fremde Planeten zu bereisen. Später ist daraus die Yabra-Reihe entstanden, mein erstes Romanprojekt.“
Wie entsteht eine Buchidee?
„Es gibt nicht die eine Idee, sondern viele kleine Ideen, die sich ergänzen und verweben. Bei einem Charakternamen ist mir wichtig, dass er zu seinem Träger passt. In einer Geschichte, die auf der nordischen Mythologie beruht, sind das nordisch klingende Namen. Bei wichtigen Figuren schlage ich die Bedeutung nach. Wichtig ist, dass sich die Charakternamen nicht ähneln, damit es den Leser nicht verwirrt.“
Wie wichtig ist die Muse?
„Es bringt nichts, auf die Muse zu warten, man muss sie selbst hervorkitzeln. Starre Arbeitszeiten braucht es nicht, aber am Ball zu bleiben und regelmäßig am Text zu arbeiten, ist unerlässlich.“
Was bedeuten Ihnen die Phantastik Autoren Speyer?
„Wie es hierzulande Musikvereine gibt, gibt es in anderen Ländern Schreibclubs, die junge Autoren unterstützen und fördern. Als ich mit dem Schreiben begann, sagte der Autor Marcus Johanus sinngemäß, die wichtigste Fähigkeit eines deutschsprachigen Autors seien Englischkenntnisse. Damit traf er ins Schwarze. Vielleicht ist es heutzutage etwas leichter geworden, aber noch immer kommen Schreibende auf mich zu, die sich Unterricht und Unterstützung wünschen. Mir war es wichtig, mit den Phantastik Autoren eine Gruppe ins Leben zu rufen, in der Autoren Unterricht und Hilfestellung erhalten, ganz nach amerikanischem Vorbild.“
Woran arbeiten Sie gerade?
„Gerade überarbeite ich einige Bücher, deren Rechte ausgelaufen sind, damit sie bald in neuer Form erscheinen können. Außerdem sind drei Romanmanuskripte in der Pipeline, die nach und nach ab 2024 veröffentlicht werden.“
Was sind Ihre eigenen Lieblingsautoren?
„Diese zu benennen finde ich sehr schwierig. Es gibt so viele wunderbare Autoren, dass ich nicht weiß, wo anfangen und aufhören. Besonders gern lese ich Autoren, die in meinem Genre unterwegs sind, Kerstin Gier zum Beispiel oder ganz aktuell Jennifer Lynn Barnes. Für Krimis und Thriller bin ich auch zu haben, zum Beispiel von Tana French.“
Was möchten Sie mit Ihren Büchern erreichen?
„Meine Intention ist, eine magische Welt zu kreieren, in der sich meine Leser wohlfühlen.
Die meisten meiner Geschichten funktionieren geschlechter- und generationenübergreifend.
Das ist mir wichtig. Manchmal wird den Geschichten Tiefgang nachgesagt, beispielsweise Anklänge an die Unterdrückung des persischen Volks in „Eulenland“ oder eine gewisse Gesellschaftskritik zu Wunsch-Kultur in unserer „Das Wunschbüro der Lilith Faramay“. Manche Gedanken schleichen sich beim Schreiben ein und das ist gut so, diese Anklänge machen die Geschichten runder und tiefer. In erster Linie ist es nicht meine Absicht, die Welt zu verändern, sondern Magie zu erschaffen und gut zu unterhalten.“ xsm