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VG Römerberg und Dudenhofen

Landwirt Tim Ballreich: Ernte ohne Bückling

Erdbeeren wachsen bei Tim Ballreich erstmals auf Stellagen / Er gehört zur neuen Generation und probiert auch etwas anderes aus

Tim Ballreich ist ein offensiver Landwirt. Er gehört zur neuen Generation und probiert entsprechend auch gerne etwas anderes aus. In diesem Jahr wachsen seine Erdbeeren eine Etage höher.

Pflücken aus dem Stand heraus: Tim Ballreich (links) baut erstmals Erdbeeren in „Augenhöhe“ an. FOTO: KÜHNER
Pflücken aus dem Stand heraus: Tim Ballreich (links) baut erstmals Erdbeeren in „Augenhöhe“ an. FOTO: KÜHNER

Der Spargel- und Gartenbauverein hat sich bei seinem Mitglied Ballreich am Abend des monatlichen Stammtisches angemeldet. Die Gruppe möchte einen Blick in die Spargelhalle werfen, aber vor allem die Premiere im Anbau der Erdbeerpflanzen begutachten.

„Mit so vielen Leuten habe ich gar nicht gerechnet“, gibt Ballreich zu. Umso mehr freut er sich über das Interesse an dem alteingesessenen Familienbetrieb und an seiner innovativen Ader. Der Vereinsvorsitzende Johann Josef Grill lobt den „jüngsten Landwirt am Ort“ für sein Engagement und seine Idee. „Er baut Erdbeeren auf Stellagen. Da brauchen sich die Helfer nicht mehr Bücken beim Pflücken – das ist schon ein Vorteil“, macht Grill neugierig auf das Thema.

Bevor Ballreich die Interessierten allerdings zu den blühenden Pflänzchen führt, leitet er diese zum Herz der Stellagen in den Gewächshäusertunneln. „Von hier aus werden die Bewässerung und die Düngung gesteuert“, erklärt der Landwirt in einem gemauerten Häuschen hinter den Wohncontainern der Erntehelfer.

Zehnmal wässern

Längerer Ertrag: Bis in den Oktober hinein hofft Tim Ballreich auf eine Ernte in seinen Stellagen. FOTO: KÜHNER
Längerer Ertrag: Bis in den Oktober hinein hofft Tim Ballreich auf eine Ernte in seinen Stellagen. FOTO: KÜHNER

Schnell wird den Frauen und Männern bewusst: Die Umstellung auf die neue Pflanzmethode ist nicht ohne Risiko. „Jede Pflanze hat 1,5 Liter Erde. Wenn die austrocknet, wird sie nicht mehr grün“, macht Ballreich deutlich, dass er stets ein Auge auf die Bewässerung haben muss. Im Boden eingebrachte Pflanzen seien gnädiger. Konkret sagt Ballreich: „Wir wässern zehnmal am Tag je drei bis vier Minuten.“

Vor einem 250-Kubik-Behälter stehen die Teilnehmer des Rundgangs in dem eigens gebauten Unterstand. „Die Anlage zieht sich das Wasser raus, mischt es mit Dünger und drückt es in den Tunnel rein“, führt Ballreich aus. Die unterschiedlichen Bedarfe ließen sich regulieren. Einen Volldünger, hergestellt in Deutschland, nutzt Ballreich für die Bedürfnisse der Pflanzen.

Die Bestäubung geht auf ganz natürlichem Wege vonstatten, wie er informiert. „Die übernehmen die Hummeln, die wir reinsetzen“, berichtet Ballreich. Einige Völker hat der Landwirt extra dafür gekauft. Weshalb Hummeln und keine Bienen? Die Frage stellt sich einigen Teilnehmenden. Die Antwort folgt sogleich: „Weil die früher fliegen.“ Während Hummeln sich schon bei elf Grad Celsius in freier Natur blicken lassen, sind Bienen erst bei Temperaturen um die 16 Grad zu sehen.

Obgleich die Erdbeerpflanzen auf den Stellagen zeitgleich zu denen im Boden, die Ballreich nach wie vor anbaut, ausgebracht worden sind, hinken die Tunnelfrüchte eine Woche hinterher. „Das liegt an der fehlenden Wärme der Erde. In der Stellage hängen die Pflanzen quasi in der Luft“, macht Ballreich den Unterschied deutlich.

Trotzdem setzt er seine Hoffnung auf die neue Anzucht der beliebten Früchte. Der Vorteil soll klar auf der Hand beziehungsweise im Erntekorb liegen. ,,Theoretisch bringt die Art des Anbaus den doppelten Ertrag. Ich will in der Anlage bis Anfang Oktober ernten“, kündigt Ballreich an. xsm