Tourismus als Wirtschaftsund Standortfaktor hat für den Verein Zukunftsregion Westpfalz eine große Bedeutung für das Ziel, die Region zu stärken. Daher hat der Verein mit der Industrie- und Handelskammer für die Pfalz und dem Verein Pfalz.Touristik eine Studie in Auftrag gegeben – mit interessanten Ergebnissen. Der Öffentlichkeit wurde die Studie am 12. Juli vorgestellt.Bei der Präsentation stellte Lars Bengsch, Geschäftsführer der beauftragten dwif-Consulting GmbH, die aus mehreren Teilen bestehende Untersuchung einem interessierten Publikum vor. Vom Tourismus profitierten viele Bereiche, machte Lars Bengsch von der auf die Tourismus- und Freizeitbranche spezialisierte Unternehmensberatung deutlich. „ Egal ob Gastgewerbe, Einzelhandel, Dienstleistende oder Zuliefernde wie regional Produzierende und Handwerksbetriebe, es gibt kaum einen Wirtschaftsbereich, der nicht vom Tourismus profitiert“, heißt es in der Studie.Um ein transparentes und vergleichbares Bild vom Wirtschaftsfaktor Tourismus zu bekommen, habe der Verein Zukunftsregion Westpfalz teilregionale Studien in Auftrag gegeben, berichtet Projektleiter Arne Schwöbel. Denn die Westpfalz sei je nach Teilregion unterschiedlich, und dies sollten die Studien beleuchten. So wurden für alle sieben Kreise und kreisfreien Städte jeweils eigene Studien beauftragt.Wichtig sei auch die Frage gewesen, was es der Region bringt, wenn mehr Touristen kommen. Darüber hinaus sei es sehr aufschlussreich, die Studie des Münchner Instituts für die Pfalz insgesamt als Vergleich heranzuziehen.Überraschende Ergebnisse habe die Studie zu Zweibrücken gebracht, insofern, dass bisher der Tagestourismus unterschätzt wurde. Denn das dort ansässige Outlet-Center ziehe täglich Kunden aus Luxembourg und Frankreich ebenso wie aus Mannheim, Heidelberg und Frankfurt an. „Wer nach Zweibrücken kommt, verbringt dort mehrere Stunden und lässt viel Geld dort – für Einkäufe und Mittagessen“, erläutert der Projektleiter die „beachtliche Wertschöpfung“ durch das Outlet-Center, das sich als „spannende Destination“ erwiesen habe.Generell ist der Tagestourismus deutlich wichtiger, als vielfach angenommen wird. In der Pfalz ist er für 84 Prozent der Aufenthalte – in den Städten nahezu 100 Prozent – und immerhin zwei Drittel der resultierenden Umsätze verantwortlich. Der Kreis Südwestpfalz ist demgegenüber deutlich stärker im Übernachtungstourismus. Hier zahlen sich die Investitionen in das Wegenetz aus, welche in den vergangenen Jahren getätigt wurden.Deshalb lohnen sich laut Lars Bengsch von dwif-Consulting Investitionen von Kommunen und Unternehmen in die tourismusbezogene Infrastruktur, konkrete Produkte und die touristische Vermarktung. Insgesamt stellt das Münchner Institut heraus: „Umso wichtiger ist es, die Wirkung und Relevanz des Tourismus für die Wirtschaft im Untersuchungsgebiet deutlich zu machen.“ Denn der Tourismus sei Umsatzbringer und leiste über Steuereinnahmen einen Beitrag zur Finanzierung der öffentlichen Haushalte. Die Studie zeige beeindruckende Zahlen. So profitierten von dem Tourismus in der Pfalz allein aus Mehrwertsteuer und Einkommensteuer in Höhe von rund 263MillionenimJahr 2019 Bund, Länder und Kommunen.Als Jobmotor biete der Tourismus zudem Menschen vieler unterschiedlicher Berufsqualifikationen Beschäftigungsverhältnisse, von der Saisonkraft bis zur Vollzeitstelle. Der Tourismus schaffe und sichere ortsgebundene Arbeitskräfte.Der Tourismus trage zudem über Instrumente wie die Kurtaxe oder die Fremdenverkehrsabgabe direkt zur Verbesserung der lokalen Infrastruktur bei. Hiervon profitieren laut dwif-Consulting Gäste ebenso wie Einheimische und Unternehmen vor Ort.Somit stellt das Institut insgesamt fest: Das Tourismus-Engagement eines Ortes zahlt sich für alle Branchen aus. Denn gleichzeitig steigere es die Attraktivität und Lebensqualität für Einheimische und Gäste gleichermaßen. mmö