Unter den knapp 20 Unternehmen, die in Grünstadt aus mobilen Garküchen und Imbisswagen Streetfood verkaufen werden, sind auch welche, die vegetarische und vegane Speisen servieren. Die OhNigiri GmbH aus Saarbrücken kann jede Ernährungsform bedienen. „Unser Hauptprodukt sind japanische Reisecken“, informiert auf Anfrage Sales Manager Florian Germroth.
Drei Tage lang gibt es eine große Auswahl an To-Go-Produkten auf dem Luitpoldplatz
Ummantelt sind die aromatischen Onigiris, die kalt verzehrt werden, mit knackigen Nori-Algenblättern. Die Füllung besteht aus saftigem Reis mit pflanzlichen oder tierischen Zutaten. „Im Gegensatz zu Sushi ist nichts davon roh, sondern alles gegart“, sagt Germroth. Rund ein Dutzend verschiedene Sorten, die zum Teil wechseln, habe man immer im Angebot. Zum Standardrepertoire gehörten etwa Onigiris mit Avocadocreme, Shiitake, Thunfisch, Garnelen, Hähnchen oder Süßkartoffel. Laut Benjamin Al-Baghdadi, Geschäftsführer der Firma und Küchenchef, nimmt die Nachfrage nach fleischlosen Varianten zu.
Vor allem beim Fleisch ist es ihm sehr wichtig, woher es kommt und wie die Tiere gelebt haben. So würden zum Beispiel ausschließlich Freiland-Hühner verwendet. „Da zahle ich für die Brust fast das Fünffache des üblichen Preises, aber das ist es mir wert“, erläutert der Saarländer. Der Thunfisch in seinen Reisecken stamme nicht aus dem überfischten Atlantik, sondern aus dem Pazifik und werde auch nicht mit dem Netz, sondern schonend mit der Angel aus dem Meer geholt.
Al-Baghdadi stellt die gesunden, authentischen Snacks mit fünf seiner rund 15 Mitarbeiter stets frisch her. „Es ist viel Handarbeit in original japanischer Kochkunst mit maschineller Unterstützung beim Reisformen und Verpacken“, erzählt der 39-jährige studierte Betriebswirt. Als Bundesliga-Judoka stand er gemeinsam mit seinem heutigen Vertriebsleiter für den JC Rüsselsheim auf der Kampfsport-Matte. Dadurch wuchs bei beiden das Interesse an Japan. Germroth berichtet, dass auch Salatbowls, eiweißreiche Miso-Suppen und Maultaschen zubereitet werden. Als Getränk gebe es verschiedene japanische Limonaden (Ramune). „Sie sind eher süß und ihre bunten Flaschen mit der Glaskugel im Hals sind Sammlerobjekte“, führt er aus.
Verkauft werden die Produkte im Lieferservice sowie in eigenen „Reiseck“-Läden in Trier, Saarbrücken und in der erst im Juli eröffneten Filiale in Saarlouis. „In der nächsten Woche kommt eine Niederlassung in Heidelberg dazu und voraussichtlich bis Jahresende eine in Köln“, sagt Al-Baghdadi, der die OhNigiriGmbH2018 zusammen mit seinem jüngeren Bruder Ahmed gegründet hat. Er erläutert: „Mit Ahmed betreibe ich schon seit 15 Jahren den europaweiten Großhandel Teayumi für japanischen Tee und Zubehör. Auf unseren Reisen in den Pazifikstaat sind uns überall Reisecken begegnet und da dachten wir, das könnte man auch mal in Deutschland anbieten.“
Da Sushi in der Bundesrepublik inzwischen etabliert ist, packten die beiden ihr Projekt optimistisch an und stellten fest: Gerade von jungem Publikum wird der asiatische Snack sehr gut angenommen. Mit ihrem Foodtruck sind die Brüder, in deren Firma Germroth vor rund einem Jahr einstieg, an den Universitäten in Saarbrücken und Mainz. Ein Streetfood-Festival haben sie allerdings noch nie besucht und sind entsprechend gespannt, wie es läuft. abf