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„Die Arbeit mit Senioren macht Spaß und bereichert mich“, sagt Marion Steinhilber-Klose, die der Liebe wegen von Mittelfranken in die Pfalz kam. Die 51-Jährige leitet seit November 2019 die wöchentliche Seniorengymnastik im Bürgerhaus Heßheim. Im Moment ist Zwangspause. Sich drinnen wie draußen möglichst viel zu bewegen, rät sie, um fit zu bleiben.
Marion Steinhilber-Kloses sportlich aktives Leben und ihre Zuneigung zu älteren Menschen haben ihr Leben geprägt. Seit dem sechsten Lebensjahr gehörte sie der Wasserwacht an, ist ausgebildete Rettungsschwimmerin, heute sind das Tauchen in heimischen Seen und den Gewässern ferner Länder sowie das Tanzen ihre Leidenschaften. Bereits mit drei Jahren gehörte sie einer Volkstanzgruppe an. Damals, erzählt sie, sei sie fasziniert gewesen, wenn im Sommerzeltlager die Älteren aus ihrer Jugend berichteten. „Von diesem Erfahrungsschatz habe ich viel profitiert.“
Auf Umwegen sei sie indie Altenpflege gekommen. Im gerontopsychiatrischen Bereich, also in der Pflege psychisch kranker oder dementer Senioren, habe sie gearbeitet. „Die Arbeit hat richtig Spaß gemacht. Mein Motto war, so mit den Menschen umzugehen, wie ich mir das später auch selbst für mich wünsche: liebe- und verständnisvoll“, sagt Steinhilber-Klose. Die Pflegestrukturen seien straffer geworden, immer weniger Zeit blieb für die Menschen, immer mehr Verwaltungsaufgaben waren zu bewältigen. „Es ging nur ums Geld, das hat mich ausgelaugt“, sagt sie. Burnout lautete die Diagnose. Nach der Genesung wollte und konnte sie nicht mehr in der Pflege arbeiten.
Doch der Umgang mit Senioren fehlte ihr. Sie startete eine Ausbildung als Übungsleiterin für Seniorentanz und -gymnastik. Mittlerweile gebe sie verschiedene Kurse, trainiere Tanz wie Gymnastikgruppen und mache Lauftraining.
In all ihrem Tun stecke viel Herzblut drin, sagt Steinhilber-Klose über sich selbst. Sicher ist das mit ein Grund, dass ihre Gymnastikstunde viel Zulauf hat, wie Klaus Nowak, Erster Beigeordnete in Heßheim in einer Ratssitzung berichtete. Die 20 Teilnehmer sind altersmäßig zwischen Anfang 60 und Anfang 90. „Wir beschnuppern uns noch“, sagt Steinhilber-Klose, die den Kurs im November 2019 übernommen hat.
„Bewegung für Körper und Geist“, bringt sie ihr Konzept auf den Punkt. Jeder soll mitmachen, ob Sitztanz, Übungen mit Handgeräten, Laufen – auch im Sitzen marschieren sei erlaubt, denn niemand solle ausgegrenzt werden. „Wer in der Turnstunde war, soll keinen Muskelkater haben, aber schon merken, dass er etwas gemacht hat. Die Übungen müssen anstrengend für den Muskel sein, nur dann erfolgt ein neuer Muskelanreiz“, sagt die Übungsleiterin. Auch Gedächtnistraining soll in jeder Turnstunde dabei sein. Spielerisch etwa mit „Ich packemeinen Koffer“.
Wann die unerwartete Pause zu Ende ist, sei unklar. Den Kursteilnehmern rät Marion Steinhilber-Klose, sich möglichst viel zu bewegen, drinnen wie draußen an der frischen Luft: „Das ist gesund für Seele und Körper.“ cei
INFO
Die Turnstunde für Senioren ist dienstags von 15 bis 16 Uhr im Bürgerhaus Heßheim.Wann es wieder losgeht, steht im Amtsblatt.