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Ladensterben, Leerstand, Innenstadt-Verödung: Diesem beängstigenden Trend trotzen will das Citymanagement in Pirmasens. Als ein geeignetes Instrument hat Citymanager Constantin Weidlich sogenannte Pop-up-Stores auserkoren. Grundidee: Existenzgründer können ihre Geschäftsidee auf ihre Tauglichkeit im Einzelhandel testen. Die Chance für Probeläufe bietet die Pirmasenser Wirtschaftsförderung in aller bester Lage.
Pop-up-Stores in Pirmasens: Damit bietet die Wirtschaftsförderung sozusagen ein Sprungbrett in die Selbstständigkeit an. Der Startschuss hätte – nach bereits erfolgter Kurz-Probephase – eigentlich schon Ende November fallen sollen. Rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft.
Doch haben die neuerlichen Pandemie-Einschränkungen einen Strich durch die Rechnung gemacht. Um Fehlzündungen zu vermeiden, hat Weidlich die Öffnung des Test-Geschäfts nun für April kommenden Jahres ins Auge gefasst.
Pop-up? Ein Ladenlokal füllt sich mit Leben, ein neues Geschäft poppt sozusagen auf.Und verschwindet nach zwei, vier, acht Wochen wieder. Sobald wieder Neues auf poppt, kann der zuvor zum Zug gekommene Betreiber in Ruhe Bilanz ziehen.
Hat sich das nun gelohnt? Wie honorieren die Kunden die Präsenz? Stehen Aufwand und Ertrag in gesundem Verhältnis, sodass sich das Wagnis lohnt? Kann es gelingen, ein Geschäft auf Dauer zu etablieren und die damit verbundenen Risiken vor allem finanzieller Natur einzugehen?
„Wir begleiten diese Phase natürlich auch“, versichert Constantin Weidlich. Wer einen Pop-up-Store eröffnet, sich auf vorab vereinbarte Dauer ein mietet, werde da nicht alleingelassen, sondern dürfe sich der Unterstützung seitens der Wirtschaftsförderer gewiss sein. Beratungsleistungen sind mithin in der „Miete“ einbegriffen.
Die Kosten im Rahmen zu halten, war erste Grundvoraussetzung: „Die Miete ist überschaubar“, kommentiert Weidlich die Tatsache, dass Store-Bestücker mit moderaten 75 Euro proWoche kalkulieren können. Der Mietzins sei „all inclusive“ – Energie- und weitere Nebenkosten seien mit einbegriffen.
Die günstigen Modalitäten ermöglichen Förderer des Projekts. Neben zwei ortsansässigen Kreditinstituten und einer Unternehmensberatung hat von Anbeginn an auch der Verein Zukunftsregion Westpfalz das Projekt für interessant und unterstützenswert befunden.
Dank der Partner hat die Wirtschaftsförderung ein Geschäft in der Fußgängerzone nahe des Schlossplatzes anmieten können. Es sei eine Eins-a-Lage, in der sich Gründer dem Wettbewerb stellen und Erkenntnisse gewinnen könnten, betont Weidlich. Rund 60 Quadratmeter Raum in einem bisherigen Leerstand stehen bereit, um in der südwestpfälzischen Stadt die Gründungskultur zu fördern.
Das Projekt ist vorerst auf ein Jahr befristet. Interessenten verpflichten sich für einen Zeitraum von je zwei bis acht Wochen. Der Citymanager rechnet damit, über die Laufzeit hinweg acht bis zehn Geschäfte aufpoppen zu lassen.
Die Plattform steht indes nur jenen offen, die nicht schon ein Geschäft betreiben. Es solle damit nicht etwa die Chance geboten werden, mal eben noch zusätzlich günstig Räume etwa für einen Abverkauf anzumieten, sagt Weidlich. Aus Reihen der eigentlichen Zielgruppe hätten bereits zwölf, 13 Einzelhändler in spe ihr Interesse bekundet.
Bei der Aktion Heimatshoppen, initiiert von der Industrie- und Handelskammer, gab es schon im September einen dreitägigen Probelauf. Die Erfahrung daraus lasse hoffen, dass die Stores ab April nicht nur unvermittelt aufpoppen, sondern auch für die Dauer ihrer Präsenz aufblühen. cha