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In jungen Jahren erholen sich die meisten nach überstandenen Erkrankungen und Eingriffen relativ schnell wieder und können zurück in ihren Alltag. Ältere Menschen mit chronischen Vorerkrankungen brauchen dafür aber oft weitergehende Unterstützung – deshalb gibt es seit Anfang 2020 am KliLu die Klinik für Geriatrie mit einem Team aus Spezialisten.
Sind ältere Patienten nach einer stationären Behandlung noch nicht fit genug für die Reha oder um nach Hause zurückzukehren, können sie mit den Spezialisten in der Geriatrie am KliLu daran arbeiten. „Meist sind unsere Patienten zwischen 70 und 100 Jahre alt“, sagt Dr. Jürgen Heins, gemeinsam mit Dr. Fabian Schneider Chefarzt der Geriatrie. „Das Alter ist aber nicht alleine entscheidend. Wir behandeln Menschen, die neben einer akuten Erkrankung noch mit chronischen Vorerkrankungen und zunehmender Gebrechlichkeit zu kämpfen haben und denen deshalb der Verlust ihrer Eigenständigkeit droht. Das kann im Einzelfall auch auf Jüngere zutreffen.“ Aktuell kommen fast alle Patienten über andere Stationen des KliLu in die Geriatrie. Sie können aber auch von ihrem Hausarzt überwiesen werden.
Alle für einen
In der Geriatrie wird die akute Erkrankung des Patienten weiterbehandelt und gleichzeitig seine Alltagskompetenz gefördert. Das Ziel: die Rückkehr in sein gewohntes Leben. „Das Besondere an der Geriatrie ist das Gesamtpaket. Wir Ärzte arbeiten in einem multiprofessionellen Team gemeinsam mit Fachkrankenpflegern, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Logopäden, Psychologen und Sozialpädagogen an und mit dem Patienten“, beschreibt Dr. Schneider. „Alle Spezialisten arbeiten auf Augenhöhe und tauschen sich regelmäßig aus. So erhalten wir einen ganzheitlichen Blick auf den Patienten und können ihm individuell helfen.“ Im Juli 2020 zieht die Geriatrie auf eine eigens für diese Arbeit umgebaute Station um. Die Behandlungszimmer für alle Professionen befinden sich dann auf einer Ebene. Hausinterne Transporte und Wartezeiten, die gerade für ältere Patienten mühsam sind, werden minimiert.
» Mindestens 14 Tage lang werden die Patienten in der Geriatrie behandelt «
DR. JÜRGEN HEINS
»Der Anteil älterer Menschen, die stationär am KliLu behandelt werden, steigt. Damit wächst auch der Bedarf für unser Angebot.«
DR. FABIAN SCHNEIDER
»Viele unserer Patienten erholen sich von Herzinfarkten, Schlaganfällen oder größeren Operationen.«
Patient entscheidet
Auch Behandlungsinhalte und Ausstattung der Räume sind auf die Bedürfnisse der Patienten ausgerichtet. So bietet etwa die geriatrische Reha spezielle Trainingsgeräte, wie ein für Rollstuhlfahrer geeignetes Ergometer. Eine wichtige Rolle spielen zudem die Maßnahmen zur Stärkung der Alltagskompetenz, wie die sogenannte aktivierende Pflege: „Die Patienten sollen so viel wie möglich selbst machen und erhalten nur die Hilfe, die sie wirklich brauchen“, erklärt Dr. Heins. „Das ist wichtig, um Kompetenzen zu erhalten.“ Entscheidend für alle Behandlungen sind dabei der Patientenwille und seine Lebensqualität. Jeder Patient kann für sich eigene Behandlungsschwerpunkte setzen. „Es ist schön zu sehen, wie die Menschen wieder auf die Beine kommen“, sagt Dr. Schneider. „Auch wenn nicht jeder seinen Alltag später ganz allein bewältigen kann. Wir helfen deshalb auch bei der Organisation der Unterstützung für die Zeit danach.“