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Region mit Zukunft

Donnersbergkreis: Die Zukunft im Visier

Donnersbergkreis feiert sein 50-jähriges Bestehen – Neben Rückblick steht die Entwicklung des Kreises im Fokus

Donnersbergkreis: Die Zukunft im Visier

Überraschend: Viele junge Leute wollen im Kreis bleiben, sofern sie Jobs finden. Das war eines der Ergebnisse bei einer Podiumsdiskussion am ersten Tag der Jubiläumsfeiertage Ende September. FOTO: SCHIFFERSTEIN

Der Donnersbergkreis ist ein attraktiver Lebensraum. Das ist ein Fazit, das nach den Jubiläumsfeiern in Kirchheimbolanden Ende September gezogen werden konnte. „Wir waren rundum zufrieden mit den Festtagen zum Jubiläum, die uns und den Mitarbeitern der Kreisverwaltung viele gute Gespräche und neue positive Eindrücke vermittelt haben“, resümiert Judith Schappert, die geschäftsführende Beamtin der Kreisverwaltung.  

„Es war ein Erlebnis, drei Tage dabei zu sein, wie sich der Kreis in verschiedenster Weise präsentieren konnte“, sagt Schappert, die berichtet, dass die Mitarbeiter der Kreisverwaltung mit großem Spaß an den Präsentationen, den Ausstellungen und Podiumsdiskussionen teilgenommen haben.

Für die Gewerbetreibenden, die Industriebetriebe und Dienstleister aus dem Kreisgebiet, war vor allem der erste Tag gedacht. Zu einer Arbeitsplatz- und Ausbildungsmesse hatte die Kreisverwaltung ins Kreishaus und in die Stadthalle an der Orangerie eingeladen. Hunderte Schüler nutzten die Chance, um mit Betrieben ins Gespräch zu kommen und sich über Ausbildungsmöglichkeiten zu informieren. Im Umkehrschuss konnten sich Unternehmen, die heute oft Probleme haben, geeignete Bewerber für ihre Ausbildungsangebote zu finden, ins Bewusstsein der jungen Leute rücken. Verschiedene Möglichkeiten – vom Ausbildungsplatz im Handwerk bis hin zu dualen Ausbildungs- und Studienmodellen – wurden an diesem Tag präsentiert. Dass der Kreis eine gute Lebensbasis bietet, bestätigte beispielsweise ein Podiumsgespräch mit Schülersprechern. Die wollen bleiben oder nach Ausbildung und Studium in den Donnersbergkreis zurückkehren, um hier zu leben. Die jungen Leute fanden viele positiven Aspekte an ihrer Heimat, auch wenn Nahverkehr und Anbindung an Metropolen bemängelt wurden. Anregende Kritik gab es auch am Abend bei der Podiumsdiskussion zum Tourismus im Donnersbergkreis. Einerseits wurden Leuchtturmprojekte gefordert, andererseits Bestehendes gelobt. „Wir müssen definieren, was Leuchtturmprojekte sein können, aber gleichzeitig über den Tellerrand hinaussehen, uns stärker vernetzen und die Region als Ganzes zu sehen. In diesem Sektor muss über die Kreisgrenzen hinaus gedacht werden“, so Judith Schappert. Erfolge waren auch der Festakt am Freitag und die Präsentationen am Samstag. Unter anderem demonstrierten die Rettungsdienste in einer sogenannten „Blauen Meile“ ihre Schlagkraft. jös

Ländlicher Raum hat ein Recht auf Kunst

Lydia Thorn-Wickert leitet Anspruch aus der Geschichte der Residenz Kirchheimbolanden ab und handelt entsprechend

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Gastiert im Frühjahr im Donnersbergkreis: Pianist Dmitry Shishkin. FOTO: FREI

Kirchheimbolanden war im 18. Jahrhundert ein Kultur-Umschlagplatz erster Güte, eine Metropole, in der die neusten wissenschaftlichen und kulturellen Ideen diskutiert und erlebt wurden. Aus diesem geschichtlichen Vermächtnis leitet Lydia Thorn-Wickert den Anspruch ab, dass die Menschen im Donnersbergkreis ein Anrecht darauf haben, die aktuellen kulturellen Entwicklungen, große Interpreten und ihre Musik sowie bedeutende Künstler und ihre Werke live zu erleben.

„Unsere Welt ist voller Kunst. Zu meinen Geschäftsfeldern gehören Kunst- und Ausstellungsprojekte in Wirtschaftsunternehmen, im Bildungssektor und in öffentlichen Institutionen“, erklärt Thorn-Wickert ihre Tätigkeit. Während sie früher überwiegend in großen Metropolen arbeitete hat sie mit „Artkibo“ ein Projekt im Donnersbergkreis gestartet, das der Region neue kulturelle Möglichkeiten eröffnet.

Zu Thorn-Wickerts Arbeit gehört unter anderem die Wiederentdeckung des Terrassengarten des Schlosses in der ehemaligen Nassau-Weilburgischen Residenz. „Was wir hier erfahren, ist großartig. Wir haben durch die Ausgrabung, die überwiegend den Schlossgarten in seiner Form in den Jahren 1750 bis 1760 wiederentdeckt, im vergangenen Jahr Cascadenbecken aus dem Zeitraum um 1720 gefunden.“ Diese wieder in Betrieb zu nehmen, den ursprünglichen Zustand herzustellen, ist eines der kulturellen Projekte die von Thorn-Wickert vorangetrieben werden.
    

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Lydia Thorn-Wickert FOTO: THORNCONCEPTS/FREI

„Etwas Besonderes war im vergangenen Jahr zu Pfingsten die Neuanlage einer Lindenallee, wie sie früher existierte. In den historischen Pflanzlöchern konnten die neuen Bäume gesetzt werden. Solche Dinge sind großartig“, freut sie sich an ihrer Arbeit. Doch nicht immer sei diese einfach. „Wenn sie in Berlin einen neuen Ausstellungspalast bauen, dann kann das 200 Millionen Euro kosten.Wenn sie hier im kommunalen Bereich Projekte anstoßen, dann steht sofort die Aufsichtsbehörde auf der Matte und sagt, dass dafür kein Geld ausgegeben werden darf. Das ist falsch. Alle Menschen haben das gleiche Recht auf kulturelle Angebote, das darf nicht auf Metropolen beschränkt werden“, sagt die Unternehmerin, die in ihrer Tätigkeit auch immer eine politische Dimension sieht. „Durch die intensive Kommunikation mit politischen Entscheidungsträgern begünstige ich zivilgesellschaftliches Engagement und stärke die Kooperation aller Bereiche für Kultur und Bildung. Kunst ist Integration und Teilhabe“, nennt Thorn-Wickert einen ihrer Leitsätze.

Bereits installiert hat sie in Rockenhausen die Reihe „Tonkunst“, die 2020 ihre Fortsetzung finden wird. Der Termin wurde auf den 6. bis 8. November des kommenden Jahres festgelegt. Zudem stehen bereits vier Termine für die Klavier-Konzertreihe „Junge Stars der Klassik“ fest: der 15. und 29. März, der 26. April und der 17. Mai. Im Rahmen dieser Konzerte wird der russische Pianist Dmitry Shishkin im kommenden Jahr für einen Abend in Kirchheimbolanden gastieren. jös