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Pflegekompass

Gesundheit: Psychisch stark in die Zukunft gehen

Psychische Gesundheit darf nicht erst im Krisenfall beginnen. Auf der Webseite www.resilienz-pfalz.de finden Interessierte wertvolle Informationen zur Prävention.

Harald Weber FOTO: ITA/GRATIS
Harald Weber FOTO: ITA/GRATIS

Die bundesweite Aktionswoche 2025 für psychische Gesundheit ist vor wenigen Tagen zu Ende gegangen. Unter dem Motto „Lass Zuversicht wachsen – Psychisch stark in die Zukunft“ rückten vom 10. bis 20. Oktober zahlreiche Veranstaltungen das Thema in den Fokus. 

„Psychische Gesundheit wird oft als Privatsache betrachtet“, sagt Harald Weber vom Institut für Technologie und Arbeit (ITA). „Dabei übersieht man, dass sich die Lebensbereiche eines Menschen nicht voneinander trennen lassen: Belastungen aus dem Beruf wirken ins Privatleben hinein – und umgekehrt. Deshalb muss Prävention ganzheitlich gedacht werden“, erläutert Weber. 

Zu den Aufgaben des Arbeitswissenschaftlers gehört seit anderthalb Jahren die Koordination der Initiative „Die Pfalz macht sich/dich stark. Wege zur Resilienz“, die vor elf Jahren vom Pfalzklinikum in Klingenmünster ins Leben gerufen wurde. Die Verbindung zwischen der Initiative und dem ITA sieht er als logische Entwicklung: „Beim ITA forschen wir unter anderem dazu, wie sich Arbeit positiv gestalten lässt. Dazu gehört selbstverständlich auch die seelische Gesundheit – mit klarem Fokus auf Prävention“, sagt Weber. 

So wurde vor einem Jahr die Webseite www.resilienz-pfalz.de gestartet. Hier finden Interessierte wertvolle Informationen zur Prävention. „Es geht uns vor allem darum, Schutzfaktoren aufzuzeigen. Manchen Risikofaktoren, denen man zwangsläufig ausgesetzt ist, kann man nicht entgehen. Um psychisch gesund zu bleiben, kommt es auf die richtige Mischung zwischen Schutz- und Risikofaktoren an. Im Rahmen unserer Forschung haben sich Familie und Natur als wichtigste Schutzfaktoren herauskristallisiert. Aber auch Kunst, Kultur, Nachbarschaft und Ehrenamt haben einen hohen Stellenwert“, erklärt Weber. So wie jeder Arbeitnehmer in der Pflicht ist, sich um seine Gesundheit zu kümmern, sind auch Arbeitgeber gefordert zu prüfen, was sie im Unternehmen tun können, um die psychische Gesundheit der Mitarbeiter zu erhalten. 

Dietmar Theiss FOTO: MIDE
Dietmar Theiss FOTO: MIDE

„Dieses Prinzip gilt auch für pflegende Angehörige“, betont Dietmar Theiss. Der Psychologische Psychotherapeut erklärt, dass die dauerhafte häusliche Pflege auch psychisch stark herausfordert: „Pflegende Angehörige stehen im Spannungsfeld zwischen Altruismus und Egoismus. Altruismus ist gewünscht, aber wer nur gibt, gibt sich irgendwann selbst auf. Viele Pflegende merken zu spät, dass sie sich selbst dabei verlieren.“ 

Theiss vergleicht die Pflege mit einer ausgedehnten Wanderung: „Wer einen weiten Weg vor sich hat, weiß, dass er mit seinen Kräften haushalten und ab und zu Rast machen muss. Wir sprechen in der Psychologie von gesundem Egoismus. Es bedeutet: Ich darf auch mal etwas für mich wollen. Ich darf mir eine Pause gönnen. Ich muss nicht immer verfügbar sein.“ Doch das falle vielen Pflegenden schwer. 

Dabei sei Entlastung im Sinne beider Seiten: „Nur wer gesund bleibt, kann gute Arbeit leisten – ob bezahlt oder privat. Wenn Pflegende dauerhaft überfordert sind, geraten sie in die Gefahr, krank zu werden.

Deshalb braucht es eine positive Haltung zur Selbstfürsorge – und konkrete Taten“, so Theiss. Das könne bedeuten, Angebote wie Verhinderungs- oder Kurzzeitpflege zu nutzen, andere Angehörige einzubeziehen oder Hilfe von außen anzunehmen. mide