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Neustadter Sommer

„Ein gutes Gefühl“

Christine Goeck fühlt sich im kirchlichen Ehrenamt wohl

„Ein gutes Gefühl“

Abiturientin Christine Goeck nutzt die Zeit bis zum Studium für ein Praktikum.

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Die Neustadter Abiturientin Christine Goeck (19) absolviert ein freiwilliges Praktikum in der Stiftskirchengemeinde. Damit überbrückt sie die Zeitspanne zwischen ihrem Abitur am Kurfürst-Ruprecht-Gymnasium Neustadt und dem angestrebten Studium im Herbst. Hier erzählt sie von ihrer Motivation, ihren Erfahrungen und Plänen.

Frau Goeck, was sind Ihre Beweggründe für das Praktikum in der Stiftskirchengemeinde?

Da ich bereits in der elften Klasse mein schulisches Pflichtpraktikum bei der Stiftskirche absolviert habe und mir dieses großen Spaß gemacht hat, habe ich mich erneut für ein diesmal längeres Praktikum entschieden, um die Zeit zwischen Abitur und Studienbeginn zu überbrücken. Seit zwei Jahren bin ich kirchlich aktiv, jedoch lag mein Fokus natürlich auf der Schule, weshalb ich erst in meinem jetzigen Praktikum die Aktivitäten der Kirche in den Mittelpunkt rücken kann. Dennoch bin ich Betreuerin bei den Konfirmandengruppen und springe gerne ein, wenn eine helfende Hand erforderlich ist.

Welche Erfahrungen konnten Sie sammeln?

Ich engagiere mich seit meinem Pflichtpraktikum sowohl bei unserer Kirchengemeinde als auch bei der Jugendzentrale Neustadt ehrenamtlich. Ich helfe bei Ferienspielen und Jugendgottesdiensten mit, sitze auch in Gremien wie dem Sprecherkreis (SK). Hier werden auf landeskirchlicher Ebene kirchenpolitische Themen diskutiert und Lösungsvorschläge erarbeitet. Bei einem Betreuerkurs habe ich gelernt,wie ich in bestimmten Situationen richtig zu handeln habe, obwohl man natürlich erst durch die Praxis und eben auch Fehler lernt, was einen Betreuer letztendlich ausmacht. Ich denke, dass mir dieses Ehrenamt auch in meinem weiteren Leben helfen kann, da ich durch die Jugendarbeit ein Gefühl für soziale Berufe erhalte.

Was sind Ihre Aufgaben im Praktikum, wie wirkt sich die Corona-Pandemie aus?

Meine Aufgabenbereiche hätten im Praktikum sehr vielseitig sein können, durch Corona sind jedoch viele Pläne zerschlagen worden. Veranstaltungen, bei denen ich sehr gerne sowohl in der Vorbereitung und Planung als auch in der Umsetzung geholfen hätte, fallen bis auf Weiteres aus. Die Konfirmandenstunden sind auf Eis gelegt und auch die Besuche des evangelischen Religionsunterrichtes an der Ostschule, die mich besonders interessiert hätten, sind aktuell nicht denkbar. Vieles findet nur noch online statt,wodurch das Persönliche natürlich verloren geht. Ich hoffe allerdings, dass sich die Lage etwas entschärfen wird, da mir der Dialog, so wie er immer war, fehlt.

Was ist für Sie das Besondere an der Begegnung mit anderen?

Für mich ist es sehr interessant, verschiedene Menschen kennenzulernen, ihre unterschiedlichen Ansichten nachvollziehen und mit ihnen diskutieren zu können. Mir ist es sehr wichtig, dass man sich auf sein Gegenüber einlässt und Dinge aus einem ganz anderen Blickwinkel zu betrachten lernt. Vor allem für einen Beruf, bei dem man viele soziale Kontakte hat und alle verstehen möchte, halte ich dieses ,Training’ für unersetzlich. Mir hat es auf jeden Fall geholfen,mich besser in andere hineinversetzen und ihre Lagen besser verstehen zu können, ohne selbst jemals in einer solcher Situation gewesen zu sein.

Was bringt einem das Ehrenamt persönlich?

Ich kann jedem empfehlen, ein Ehrenamt in welcher Form auch immer anzunehmen. Man lernt, Verantwortung zu übernehmen. Außerdem begegnet man Gleichgesinnten. Das kirchliche Ehrenamt bringt den Vorteil mit sich, dass es sehr vielseitig ist,was viele unterschätzen. Ehrenamtliche sind eigentlich immer gesucht und häufig überaltern ehrenamtliche Bereiche. Ich wünsche mir daher auf jeden Fall ein größeres Engagement bei Jugendlichen. Das muss auch nicht unbedingt zeitaufwendig sein. Es fühlt sich aber gut an, etwas zu machen, zu helfen. Das schätze ich persönlich an der Arbeit. Man geht mit einem guten Gefühl nach Hause. Das Ehrenamt ist mir ein wichtiges Hobby, das ich nur ungern vernachlässigen möchte.

Haben Sie noch Zeit für weitere Hobbys?

Ich bin relativ aktiv, bin gerne draußen, fahre Fahrrad und tanze sehr gerne. Einmal in der Woche betreue ich in der Neustadter Musik- und Kunstschule von Lucia Firus die Kinder beim Kunstunterricht. Ansonsten schreibe ich Gedichte, Dramen und Novellen und zeichne.

Was sind Ihre weiteren beruflichen Pläne?

Ich strebe an, Grundschullehramt zu studieren und habe mich innerhalb meiner ehrenamtlichen Zeit dazu entschieden, evangelische Theologie als Zweitfach auszuwählen. Mein Interesse fürs Lehramt wurde während meines Pflichtpraktikums geweckt, wofür ich sehr dankbar bin. Mir hat das Ehrenamt bei der Entscheidungsgewinnung geholfen, und ich werde durch mein jetziges Praktikum darin bestätigt. INTERVIEW: ANDREA ZIMMERMANN