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Martinsgans

Tradition zu St. Martin

Saison: Die Gänsezeit beginnt in vielen Restaurants

Tradition zu St. Martin

Wer Fleisch lieber verschmäht, kann die Martinsgans beispielsweise in gebackener Form genießen. Foto: ChristArt-stock.adobe.com

Wenn die Tage kürzer werden und das Laub in den Weinbergen und Wäldern in Rot- und Gelbtönen erstrahlt, kehrt der Herbst auch kulinarisch ein. Die Speisekarten vieler Restaurants listen wieder deftige Leckerbissen, gerne begleitet von Nüssen und Kastanien. So beginnt dieser Tage auch die Saison des Gänsebratens. 

Knusprig und duftend kommen Brust und Keule des Federviehs traditionell rund um den Martinstag frisch aus dem Ofen auf den Tisch. Ein besonderer Gaumenschmaus, der traditionell als Weihnachtsbraten serviert wird. Das soll übrigens auf Königin Elisabeth I. zurückgehen, wie auf Google zu lesen ist: Die Königin von England 1588 soll zur Weihnachtszeit, als sie vom Sieg über die spanische Armada hörte, eine Gans verspeist und sie daraufhin zum Weihnachtsbraten erklärt haben. 

Von Herbst bis Heiligabend: Gans. Foto: HLPhoto-stock.adobe.com
Von Herbst bis Heiligabend: Gans. Foto: HLPhoto-stock.adobe.com

Zweifellos ist das Gänseessen allerdings ein Brauchtum zu St. Martin. Katholiken bereiteten sie schon früh zum Gedenken an den heiligen Martin am 11. November zu. Als Grund dafür wird unter anderem angeführt, dass man sich ein Festmahl vorm Advent gönnte, weil früher im November die Fastenzeit begann. Es gibt aber auch ganz praktische Hintergründe: „Seit dem frühen Mittelalter war der Martinstag zugleich Zinstag und Beginn der 40-tägigen Fastenzeit vor Weihnachten“, informiert etwa domradio.de. „Zum Ende des bäuerlichen Jahres wechselten die Mägde und Knechte ihre Arbeitsstellen und wurden von ihren Gutsherren oft mit einer Gans zum Abschied beschenkt.“ Ebenso seien mit den Vögeln Zinsen und Pacht bezahlt worden – „schon, um die Tiere im Winter nicht durchfüttern zu müssen“. 

Gern erzählt wird im Zusammenhang mit der Martinsgans auch die Legende um den barmherzigen Soldaten Martin, der seinen Mantel mit einem Bettler teilte und sich dann taufen ließ. Als Gründer des ersten französischen Klosters sollte Martin Bischof von Tours werden. Zu bescheiden, sich der Wahl zu stellen, habe er sich in einem Gänsestall versteckt. Doch das Geschnatter der Tiere hat ihn der Überlieferung zufolge verraten: Im Jahr 371 wurde der Widerstrebende zum Bischof geweiht. „Sie haben Sankt Martin verraten, drum müssen sie jetzt braten“, reimt deshalb Volksmund. 

Woher auch immer die Tradition stammt, um die sich so viele Geschichten ranken, missen möchte man das Gänseessen im Spätherbst nicht mehr. Womöglich läuft es bei der Martinsgans auch ähnlich wie bei Marzipanbarren, Lebkuchen und Spekulatius, die Wochen vor Heiligabend und gefühlt Jahr für Jahr früher bereits die Ladenregale erobern: Die Vorfreude auf Weihnachten verlockt dazu, sich schon jetzt den besonderen Genuss zu gönnen. 

Wer den Gänsebraten schmäht, kann die Tradition übrigens mit dem weihnachtlichen Naschwerk ganz praktisch kombinieren: Kekse und Kuchen in Gänseform haben jetzt ebenfalls Hochkonjunktur. wig