MANNHEIM. In einem Antrag im Hauptausschuss Ende Januar wollte die SPD wissen, was aus dem vom Gemeinderat im Dezember 2022 beschlossenen Aus fürs Ponyreiten auf Märkten in Mannheim geworden sei. In ihren damaligen Anträgen hatten die Fraktionen von Grünen, SPD und LiParTie massive Kritik geübt. Das Ponyreiten sei kein harmloser Freizeitspaß für Kinder, sondern Tierquälerei. Das stundenlange Laufen im Kreis führe zu einseitiger, erhöhter Belastung des Skelett- und Muskelapparates und zu Veränderungen in den Knochen der Tiere. Zudem würden die Tiere unter dem Lärm und Dauerstress leiden. Und nicht zuletzt vermittele die Nutzung von Ponys als Spaßobjekt den Kindern einen falschen Umgang mit Tieren, lauteten die Vorwürfe.
Engmaschige Kontrollen
„Wir haben hier, wie schon bei der Diskussion vor einem Jahr angeführt, schwerwiegende rechtliche Bedenken. Wir sehen keine Möglichkeit, das Verbot umzusetzen“, erteilte Wirtschaftsbürgermeister Michael Grötsch (CDU) dem Vorstoß nun eine Absage. Zur Begründung verwies er auf die Vorschriften der Gewerbeordnung, wonach es ein Teilnahmerecht für Messe-Bewerber gebe. Und eine Teilnahme dürfe allein aus „sachlich gerechtfertigten Gründen“ verweigert werden. Solche lägen aber nicht vor. „Auch das Tierschutzrecht bietet keine Rechtsgrundlage für ein Generalverbot von Reitbahnen. Es macht nur konkrete Vorgaben, wie Tiere zu halten und zu behandeln sind“, betonte Grötsch. Wie er hinzufügte, sorge das Veterinäramt der Stadt für eine engmaschige Kontrolle, tierschutzrechtliche Standards würden regelmäßig durch Amtsärzte kontrolliert. Dies sei auch den Betreibern von Reitbahnen auf Jahrmärkten bekannt, Verstöße seien bei solchen Überprüfungen noch keine festgestellt worden.
Andernorts gibt es Verbote
Die rechtliche Bewertung der Stadtverwaltung gehe wohl in Ordnung, musste SPD-Stadtrat Reinhold Götz daraufhin einräumen, der eine schriftliche Antwort der Verwaltung forderte. Wie Sprecher von Grünen und LiParTie beim Beschluss des Antrags vor einem Jahr argumentiert hatten, hätten Städte wie München oder Frankenthal bereits ein solches Verbot erlassen. Mannheim solle hier mutig sein, hieß es von Seiten der Antragsteller.
Dagegen hatte der damalige Oberbürgermeister Peter Kurz (SPD), von Haus aus selbst ein Jurist, ein lokales Verbot damals als rechtlich zu riskant abgelehnt, so lange es kein gesetzliches Verbot für solche Reitbahnen gebe. GERHARD BÜHLER
REGIONALNOTIZEN
In Buchhandlung eingebrochen
MANNHEIM. Unbekannte sind in der Nacht auf Mittwoch in eine Buchhandlung im Quadrat 04 in Mannheim eingebrochen. Dabei hebelten sie nach Mitteilung der Polizei mit einem Werkzeug die Eingangstür auf und beschädigten diese erheblich. Im Geschäft verwüsteten sie dann die Räumlichkeiten. Neben einer kleinen Summe Bargeld erbeuteten die Einbrecher Drucke sowie eine Künstlermappe. Der Schaden beläuft sich auf mehrere Tausend Euro. Die Polizei hat Ermittlungen wegen eines besonders schweren Falls des Diebstahls eingeleitet. Zeugen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich beim Polizeirevier Mannheim-Innenstadt unter Telefon 0621 1258-0 zu melden. mko
33-jähriger Autofahrer bei Kollision verletzt
MANNHEIM. Am Mittwoch gegen 18.20 Uhr befuhr ein 33-jähriger BMW-Fahrer die Hafenstraße in Mannheim in Fahrtrichtung Parkring. Auf Höhe der Einmündung zur Akademiestraße wollte er dann nach links einbiegen. Hierbei übersah er einen auf der entgegenkommenden Fahrbahn und in entgegengesetzter Richtung fahrenden Ford, an dessen Steuer ein 56-Jähriger saß. Es kam zum Zusammenstoß, bei dem der 33-Jährige leicht verletzt wurde. Er wurde in ein Krankenhaus gebracht. Sein BMW war nicht mehr fahrbereit und musste abgeschleppt werden. Bei dem Unfall entstand an beiden Fahrzeugen ein Sachschaden von insgesamt rund 20.000 Euro. mko
Brand in Mehrfamilienhaus verläuft glimpflich
MANNHEIM. Wegen eines Brandes in einem Mehrfamilienhaus in Mannheim-Sandhofen hat die Feuerwehr am Donnerstagnachmittag das Gebäude komplett geräumt. Das Feuer war laut Wehr in einer Wohnung im dritten Obergeschoss ausgebrochen, die Wohnung war schließlich total verraucht. Verletzt wurde aber niemand. Was die Ursache für das Feuer war, stand am Donnerstag noch nicht fest, auch die Höhe des Sachschadens wurde noch nicht beziffert. mko
Holiday Park lädt zum Indoor-Kinderfasching
HASSLOCH. Der Haßlocher Holiday Park öffnet seine Indoorhalle während der Fasnachtsferien und bietet von Samstag, 10., bis Dienstag, 13. Februar, erstmals die Kombination aus Achterbahn, Attraktionen und Kinderfasching. Eintrittskarten sind ab 20 Euro auf www.holidaypark.de erhältlich. Verkleidungen sind ausdrücklich erwünscht. rhp