Eine Betriebsfläche von 1.220 Quadratmetern steht den neuen Inhabern, Markus Andrae und Sven Heine in der Schillerstraße 3 in Oggersheimzur Verfügung. Sie werden das alteingesessene Oggersheimer Geschäft unter dem Namen „Modelleisenbahnen Werst“ zunächst für ein Jahr mit den alten Kontaktadressen weiterführen. Bernhard Werst ist dann nur noch in beratender Funktion aktiv. Mit den beiden Geschäftsführern sind erfahrene Nachfolger gefunden worden, die selbst langjährig eigene Geschäfte im Modellbau geführt haben.
Die Familie Werst hat stets die Zeichen der Zeit erkannt. Vermutlich der Grund, warum das Geschäft mehr als 100 Jahre Erfolge gefeiert hat. Das gelang bereits dem Großvater, Sebastian Senior und Gründer des Geschäftes. Als Friseurmeister nahm er Puppen mit ins Angebot seines Salons.Die Rechnung ging auf, nicht selten nahmen Kinder, die ihre Mutter zum Friseur begleitet hatten, ein Exemplar mit nach Hause.
Zwei Weltkriege hat das Geschäft überdauert, die letzte Krise war die Corona-Pandemie. Bedingt durch Geschäftsschließungen boomte der Online- Handel. Zu der Zeit hatte sich Werst jedoch schon der neuen Art des Handels angepasst. „Weniger Beratung, dennoch sehr betreuungsintensiv“, ist seine Bilanz dazu. Aus dem Friseurmeister wurde ein erfolgreicher Spielwarenhändler und im Laufe der Jahre zusätzlich ein Modelleisenbahnspezialist. Der Preis für den Erfolg war hoch, eine 80-Stunden-Woche keine Seltenheit. Der Geschäftsmann ist froh, dass für alle seine Mitarbeiter eine Lösung gefunden werden konnte. Wie sich der neue Lebensabschnitt anlässt, kann er nur erahnen. Erfahrung in „Ruhe“ und „Stand“ fehlt ihm nämlich in seinem bisherigen Leben. cam