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Ludwigshafen-Oggersheim

Spielwarenfachgeschäft von Bernhard Werst in Oggersheim: Traditionsgeschäft geht in neue Hände

„Modelleisenbahnen Werst“: Übergabe im Januar des bekannten Spielwarenfachgeschäfts an Markus Andrae und Sven Heine

Am 6. Januar 2024 wird Bernhard Werst sein Spielwarenfachgeschäft an neue Besitzer übergeben und selbst einen anderen Lebensabschnitt beginnen. Das Spielwarensortiment ist ab dem nächsten Jahr jedoch nicht mehr Teil des Geschäftes, die Modelleisenbahnsparte, Plastikbausätze, Rennbahnen und Modellautos bleiben hingegen, sollen sogar ausgebaut werden.

Bernhard Werst mit „Der Göttin“, einem Citroën DS 19 als Modell. FOTO: CLAUDIA MATHEIS
Bernhard Werst mit „Der Göttin“, einem Citroën DS 19 als Modell. FOTO: CLAUDIA MATHEIS

Eine Betriebsfläche von 1.220 Quadratmetern steht den neuen Inhabern, Markus Andrae und Sven Heine in der Schillerstraße 3 in Oggersheimzur Verfügung. Sie werden das alteingesessene Oggersheimer Geschäft unter dem Namen „Modelleisenbahnen Werst“ zunächst für ein Jahr mit den alten Kontaktadressen weiterführen. Bernhard Werst ist dann nur noch in beratender Funktion aktiv. Mit den beiden Geschäftsführern sind erfahrene Nachfolger gefunden worden, die selbst langjährig eigene Geschäfte im Modellbau geführt haben.

Die Familie Werst hat stets die Zeichen der Zeit erkannt. Vermutlich der Grund, warum das Geschäft mehr als 100 Jahre Erfolge gefeiert hat. Das gelang bereits dem Großvater, Sebastian Senior und Gründer des Geschäftes. Als Friseurmeister nahm er Puppen mit ins Angebot seines Salons.Die Rechnung ging auf, nicht selten nahmen Kinder, die ihre Mutter zum Friseur begleitet hatten, ein Exemplar mit nach Hause.

Zwei Weltkriege hat das Geschäft überdauert, die letzte Krise war die Corona-Pandemie. Bedingt durch Geschäftsschließungen boomte der Online- Handel. Zu der Zeit hatte sich Werst jedoch schon der neuen Art des Handels angepasst. „Weniger Beratung, dennoch sehr betreuungsintensiv“, ist seine Bilanz dazu. Aus dem Friseurmeister wurde ein erfolgreicher Spielwarenhändler und im Laufe der Jahre zusätzlich ein Modelleisenbahnspezialist. Der Preis für den Erfolg war hoch, eine 80-Stunden-Woche keine Seltenheit. Der Geschäftsmann ist froh, dass für alle seine Mitarbeiter eine Lösung gefunden werden konnte. Wie sich der neue Lebensabschnitt anlässt, kann er nur erahnen. Erfahrung in „Ruhe“ und „Stand“ fehlt ihm nämlich in seinem bisherigen Leben. cam