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Ludwigshafen – Eine Stadt im Wandel

Praxis unterstützt Theorie

Projekte bringen mehr herkunftsunabhängige Bildungschancen und Praxisbezug in die Schulen

Praxis unterstützt Theorie

Goethes Faust, Schillers Apfelschuss, der Dreißigjährige Krieg, der Satz des Pythagoras – die Klassiker im Lehrplan von vor fünfzig Jahren sind auch heute noch aktuell. Waren Schulen vor fünfzig Jahren jedoch noch eine Welt für sich, beteiligen sich heute zunehmend Firmen und Organisationen am Schulalltag. Gesellschaftliches Engagement,Beiträge zur Innovationskraft oder Sensibilisierung für die Umwelt sind einige der Impulse.   

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Eine der teilnehmenden Schulen des von der BASF initiierten Pilotprojekts: die Realschule am Ebertpark. FOTO: SRÄ

Für eine Schulentwicklung zur Verbesserung von herkunftsunabhängigen Bildungschancen hat die BASF SE im Rahmen ihres gesellschaftlichen Engagements das Pilotprojekt „#Wir- Gestalten Schule“ initiiert. Gemeinsam mit dem Projektträger „Education y“ sollen durch strukturelle Veränderungen und innovative pädagogische Konzepte Kinder und Jugendliche befähigt werden, das eigene Leben selbstbestimmt zu gestalten.

Migrationshintergrund korreliert mit Schulabschluss

„Für das Pilotprojekt haben wir uns die Schulform Realschule plus ausgesucht, weil sie noch relativ neu ist“, erklärt Judith Trueper von BASF SE. Viele gesellschaftliche Herausforderungen fänden sich hier. Der Migrationshintergrund von Kindern korreliere stark mit schlechteren schulischen Leistungen und Schulabschlüssen. Der soziale Status der Eltern sei noch zu sehr entscheidend für den schulischen Erfolg der Kinder. Zur Teilnahme an dem– allen sechs Realschulen angebotenen – Projekt haben sich die Realschule plus am Ebertpark sowie die Grund- und Realschule plus Friesenheim entschieden. Die Anne-Frank-Realschule plus ist bei der wissenschaftlichen Begleitung involviert. In jeder Schule gibt es einen Steuerungskreis, der die Themen bearbeitet, die für die jeweilige Einrichtung relevant sind „Die BASF ist zwar der Initiator und Förderer dieses Projekts, aber das rheinland-pfälzische Bildungsministerium, die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Rheinland-Pfalz (ADD) sowie die Stadt Ludwigshafen als Schulträger sind ebenfalls beteiligt“, erklärt Trueper. Veränderungen müssten gemeinsam entwickelt, aber von der Schule angestoßen werden. Über eine Bedarfsanalyse wird für jede Schule ermittelt, welche Angebote und Stärken es gibt, wo eventuell Lücken sind oderwaswegfallen könnte.

Eines der angestoßenen und geförderten Projekte ist die Digitalisierung in der Realschule plus am Ebertpark. „In den Sommerferien haben wir einen Glasfaseranschluss und Hardware bekommen“, erzählt der Schulleiter Jürgen Kloss. Die damit erhaltene Internetgeschwindigkeit ermögliche jetzt ein effektives Arbeiten mit dem Internet. Eine weitere Lücke könne durch mehr Interesse der Eltern an der Schule geschlossen werden. Da wünscht sich der Schulleiter eine „Elternassistenzstelle“ als Entlastung für die Schule: „Als Anlaufstelle für andere Eltern, aber auch für Schüler mit ihren vielfältigen Anliegen“, erklärt Kloss. Erste Ideen wurden immerhin schon umgesetzt. „Morgens wird von Eltern ein Schülercafé geöffnet und sie decken die Betreuung bei Unterrichtsausfall in den ersten beiden Stunden ab“, berichtet der Schulleiter.
   

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Soll selbst schwierigste Fragen aus Wissenschaft, Technik, Wirtschaft und IT einfach, praxisnah und agil vermitteln: das Mitmach-Netzwerk „Wissensfabrik“ mit Sitz in Ludwigshafen. ARCHIVFOTO: CAM

Positives nachhaltig im Schulalltag verankern

Das Pilotprojekt wird wissenschaftlich begleitet. „Dabei wird unter anderem ermittelt, welche Gelingensbedingungen so ein Projekt hat, was notwendig ist, damit sich etwas weiterentwickeln kann“ erklärt Judith Trueper. Wünschenswert sind positive Entwicklungen, die nachhaltig im Schulalltag verankert werden können.

Kindertagesstätten, Schüler und Schulenwerden auch durch das bundesweite Mitmach- Netzwerk „Wissensfabrik – Unternehmen für Deutschland e.V.“ mit Sitz in Ludwigshafen am Rhein gefördert. Mit Hilfe der Organisation, welcher zwischenzeitlich mehr als 140 Unternehmen und Stiftungen aller Größen und Branchen angehören, können Bildungseinrichtungen Verbindung zur Wirtschaft auf- und auszubauen.

Mitmach-Projekte, welche die Wissensfabrik-Schulen und -Kindertagesstätten anbieten, sollen selbst schwierigste Fragen aus Wissenschaft, Technik, Wirtschaft und IT einfach, praxisnah und agil vermitteln. Ermöglicht werden die Projekte über Bildungspartnerschaften, wobei ein Unternehmen Projekte, die von Erziehern und Lehrern nach einer Fortbildung im Unterricht eingesetzt werden, finanziert und unterstützt.

Klimaschutz auf dem Stundenplan

Spannende Unterrichtsprojekte zu dem für die Stadt Ludwigshafen wichtigen Thema Klimaschutz hat das Klimaschutzbüro der Stadt gemeinsam mit dem Verein „Die Deutsche Umwelt-Aktion e.V.“ entwickelt. Die vielschichtigen Aspekte der erneuerbaren Energien und der Elektromobilität werden altersentsprechend aufbereitet und vermittelt. Mit Klimaschutz auf dem Stundenplan sollen damit schon die Schüler zum Umdenken angeregt werden. Darüber hinaus gibt es in Ludwigshafen noch viele andere Beteiligungen von außen am Schulalltag, welche dazu beitragen, Benachteiligung bei Bildung abzubauen sowie die Distanz zwischen Theorie und Praxis zu verringern. |srä   

Schul-Statistik                 

In Ludwigshafen gibt es 23 Grundschulen, fünf Realschulen plus, eine organisatorisch verbundene Grundschule und Realschule plus, sechs Gymnasien, drei Integrierte Gesamtschulen und fünf Förderschulen (davon eine nicht in Trägerschaft der Stadt Ludwigshafen). Wie sich die Anzahl der Schüler in allgemeinbildenden Schulen, aufgeteilt auf die Schularten, von 2010/11 bis 2017/18 entwickelt hat, zeigt die Grafik. |srä