Jede Stadt ist eine eigene Welt für sich. Menschen leben, arbeiten und wohnen in unterschiedlichster Weise miteinander. Eine wichtige Frage stellt sich dabei überall im Land:Wie ist es möglich, Integration und sozialen Zusammenhalt vor Ort zu fördern? Das ist oft einfacher beantwortet als gelebt.
Das Dezernat für Soziales und Integration in Ludwigshafen stemmt diese Herkules-Aufgabe für mehr als 175.000 Bürger. Über Jahre ist eine gute Infrastruktur gewachsen, gerade für die Themen Förderung und Unterstützung älterer und behinderter Menschen, die Integration von Migrantinnen und Migranten, die Volkshochschule der Stadt Ludwigshafen und deren Angebote sowie die Aufwertung von Stadtquartieren mit Hilfe des Bund-Länder-Förderprogramms „Soziale Stadt“.
Gesellschaftlicher Wandel prägt Stadtgesellschaft
„Wir stellen uns dem gesellschaftlichen Wandel“, betont die Sozialdezernentin Beate Steeg. „Der demografische Wandel, die Arbeitslosenquoten, der wachsende Anteil unserer ausländischen Mitbürger, aber auch die gesellschaftlichen Veränderungen in den Familienstrukturen prägen unsere heutige Stadtgesellschaft“.
Ältere Menschen, aber auch Eltern mit Kindern, Menschen, die die Isolation leid sind oder Menschen unterschiedlicher Kulturen sehnen sich nach netten Nachbarn oder Mitbewohnern. Für viele spielen in ihrem Alltag Nachbarschaftshilfe, Betreuung und Service eine wichtige Rolle. Neue Bedürfnisse und Anforderungen entstehen. Sie erfordern, dass soziale und gesellschaftliche Arbeit in Ludwigshafen permanent weiterentwickelt wird. Viele Konzepte zeigen, dass es funktionieren kann: Es gibt neue Formen, zusammen zu leben oder zu wohnen, und neue Wege, freie Zeit zu gestalten und das Miteinander von Generationen und Kulturen zu fördern. Der Leitgedanke muss sein: Gemeinsame Aktivitäten stärken die unterschiedlichsten Gemeinschaften in unserer Stadtgesellschaft.
Wenn Hilfe notwendig wird
Oft genug passiert es, dass die Fundamente in Familie, Gesundheit, Beruf oder im sozialen Umfeld zerbrechen. Sie geben nicht mehr den Rahmen, der das Leben stabilisiert, die Existenz sichert und das Bedürfnis nach Miteinander und Sinngebung erfüllt. Dann wird gezielt Hilfe und Begleitung nötig, damit sich die Betroffenen wieder in einem lebenswerten Alltag zurechtfinden.
Das Sozialdezernat in Ludwigshafen ist für eine zunehmend heterogene Struktur der Gesellschaft im Stadtgebiet gut aufgestellt. Mit vielen Kooperationspartnern und unverzichtbarem Ehrenamt wird der Spagat gemeistert, ein gutes soziales Miteinander von 156 Nationen zu lenken und leiten. Ein weit verzweigtes Netzwerk mit Angeboten der Stadt und Freien Träger bietet Hilfe zur Selbsthilfe sowie individuelle Beratung und Hilfeleistungen. |arf
ZUR SACHE
Zahlen & Fakten
44.291 Einwohner Ludwigshafens sind Ausländer. Das ist laut Statistischem Jahresbericht aus dem Jahr 2017 ein Bevölkerungsanteil von 25,6 Prozent. |arf
AKTUELL NOTIERT
Beiratswahlen
Am 27. Oktober 2019 werden in 60 rheinland-pfälzischen Kommunen die Mitglieder der Beiräte für Migration und Integration neu gewählt, so auch in Ludwigshafen. Der Migrationsbeirat baut Brücken zwischen Politik und Verwaltung, den Einwohnerinnen und Einwohnern mit Migrationshintergrund und deren Vereinen. An der Wahl teilnehmen kann, wer in das Wählerverzeichnis der Stadt Ludwigshafen eingetragen ist. Weitere Informationen unter www.ludwigshafen.de/buergernah/politik/wahl-zum-beirat-fuer-migration-und-integration-2019/ |arf