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Ludwigshafen – Eine Stadt im Wandel

„Kein Klostergarten, aber viel besser als sein Ruf“

Erhöhte Polizei-Präsenz sorgt für mehr Sicherheit auf dem Berliner Platz – Absage für ständige Wache

„Kein Klostergarten, aber viel besser als sein Ruf“

Der Berliner Platz hat keinen guten Ruf. Viele Menschen nehmen den Nahverkehrsknotenpunkt in der Ludwigshafener Innenstadt als Angstraum wahr, als furchteinflößenden Ort,wo Gewalt, Raub, Diebstahl und Drogendelikte an der Tagesordnung sind.Doch die Statistik spricht–mittlerweile – eine andere Sprache.  

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Zeigen Wirkung: die Sonderaktionen der Polizei gemeinsam mit dem städtischen Ordnungsdienst und anderen Netzwerk partnern am zentralen Berliner Platz. ARCHIVFOTO: KUNZ

Denn die jüngsten Sonderaktionen der Polizei gemeinsam mit dem städtischen Ordnungsdienst und anderen Netzwerkpartnern am zentralen Berliner Platz haben Wirkung gezeigt. Nach dem Allzeithoch von 213 Straftaten im ersten Halbjahr 2018 ist die Zahl der Delikte im ersten Halbjahr 2019 im Bereich der Gefahrenabwehrverordnung um 84 auf 129 zurückgegangen. In den beiden Kernsektoren – Wredestraße, Faktorhaus, Bus- und Bahnhaltestellen sowie Ludwigstraße, Heny-Roos-Passage – reduzierte sich die Zahl der Straftaten sogar um 88 (von 160 auf 72).

Auf knapp 60 Einsätze, also im Schnitt zehn pro Monat, verringerte sich die Einsatzzahl in den Kernsektoren,wenn man in Betracht zieht, dass sich bei manchen Einsätzen gleich mehrere Delikte auf einmal ereignet haben. Zwischen 40 und 50 Prozent der Straftaten waren jeweils Körperverletzungen. Es folgen Drogendelikte.

Mehrzahl der Straftaten nachts am Wochenende

Für Polizeipräsident Thomas Ebling ist dieser deutliche Rückgang der Straftaten auf mehrere Faktoren zurückzuführen: auf die gesteigerte Präsenz der Beamten vor Ort, die Schwerpunktkontrollen im Frühjahr sowie auf zusätzliche Informations- und Präventionsangebote wie etwa eine Sicherheitsbegehung mit Bürgern. Bei einem Verkehrsknotenpunkt mit bis Erhöhte Polizei-Präsenz sorgt für mehr Sicherheit auf dem Berliner Platz – Absage für ständige Wache zu 45.000 Passanten täglich sei die Zahl der Straftaten vor Ort überschaubar, sagt Ebling. „Der Berliner Platz ist kein Klostergarten. Wir müssen da präsent sein und das Sicherheitsgefühl weiter hochhalten“, räumt Ebling ein. Aber der Berliner Platz sei viel besser als sein Ruf.
   

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Verkehrsknotenpunkt mit bis zu 45.000 Passanten täglich: die Straßenbahnhaltestelle am Berliner Platz. FOTO: SMB

Die Statistik sei allerdings nur die eine Seite der Medaille, sagt er, das subjektive Sicherheitsempfinden der Menschen sei die andere – auch wenn das Risiko für gut 40.000 der 45.000 Leute, die täglich den Platz überqueren, nahezu bei Null liege, weil sie sich dort außerhalb des Zeitraums bewegen, an dem sich die allermeisten schweren Straftaten ereignen.

Die große Mehrzahl der Straftaten am und um den Berliner Platz nämlich lässt sich laut Ebling zeitlich aufs Wochenende zwischen Mitternacht und 6 Uhr begrenzen. In diesem Zeitfenster ereigneten sich über die Hälfte aller Straftaten und fast 70 Prozent der Körperverletzungen, in die überwiegend jüngere Männer verwickelt seien. Häufig seien Alkohol und andere Drogen im Spiel. Und fast immer gebe es eine Vorgeschichte wie etwa Rempeleien in einem Club oder einer Kneipe. Immer wieder aufkeimenden Forderungen aus der Politik nach einer ständigen Polizeiwache vor Ort erteilt Ebling eine Absage. „Das würde zusätzliche Kräfte binden. Außerdem sind wir vom Polizeipräsidium aus in einer Minute am Berliner Platz.“ |smb