Für jeden soll etwas dabei sein – vom Azubi über die Familie mit Kindern bis hin zu Senioren, die selbstständig und doch in Gemeinschaft leben möchten. Das ist der Anspruch, den die BASF Wohnen + Bauen GmbH selbst an ihre Bestände hat. Dabei geht es meist nicht nur um ein Gebäude allein, sondern um ein ganzes Quartier.
Zum Bestand zählen rund 6.000 Mietwohnungen in Ludwigshafen und Umgebung, die aus verschiedenen Epochen der vergangenen 150 Jahre stammen. Bereits im Konzessionsgesuch verankerte die BASF, Wohnungen für die Belegschaft zu bauen und errichtete ab 1872 die Kolonie am Werkstor 1. Während die Kolonie – heute umfassend saniert – an Beliebtheit nicht eingebüßt hat, haben sich die Anforderungen an das Wohnen insgesamt verändert. „Es geht darum, den Bestand neu zu denken“, sagt Johanna Coleman, Geschäftsführerin der Wohnen + Bauen. „Alle Entscheidungen bewegen sich in einem Spannungsfeld: Energieeffizienz, Denkmalschutz, Grundrisse, die modernen Ansprüchen gerecht werden, attraktiv und bezahlbar sind, behutsame Nachverdichtung, um mehr Wohnraum zu schaffen bei wenig Flächenreserven in der Stadt.“
Zu den denkmalgeschützten Beständen gehören neben der Kolonie auch die Hohenzollern-Höfe in Friesenheim. Diese waren in den vergangenen Jahren das Großprojekt der Wohnen + Bauen.
Zeitgerechte Anforderungen
Über sieben Jahre entstand aus 180 gleichförmigen sehr großen Wohnungen ein Wohnungsmix mit 255 Einheiten von der Ein- bis zur Sieben-Zimmer-Wohnung. Das Ensemble ist ein Beispiel, dass man Anforderungen an modernes Wohnen, Denkmalschutz und Energieeffizienz in Einklang bringen kann. Während die neobarocke Fassade zur Straßenseite erhalten wurde, konnte die Hofseite gedämmt werden und erhielt vorangestellte Balkone. Die Nachfrage nach kleineren Wohnungen steigt, funktionale Grundrisse und kluge Planung sind hierbei wichtig. Um immer neue Wege zu beschreiten, lobt die Wohnen + Bauen auch Architektenwettbewerbe aus, beispielsweise gemeinsam mit dem Land Rheinland-Pfalz für suffizientes Bauen im Bestand. Ziel ist es, ressourcenschonende Wege für die Bestandsmodernisierung zu finden, damit Effizienzgewinne bei technischer Modernisierung nicht beispielsweise durch ein Mehr an Fläche zunichte gemacht werden.
Investitionen in Gebäude sind unerlässlich, um den Wert zu erhalten und das Wohnen angenehm zu machen. In vielen Fällen geht es nicht nur darum, ein Haus allein zu betrachten, sondern um Konzepte für ein ganzes Quartier, denn Wohlfühlen macht nie an der Haustür halt. Die Wohnen + Bauen hat in der Vergangenheit beispielsweise das Brunckviertel und die Pfingstweide mit dem Mehrgenerationenhaus Noah in groß angelegten Projekten gemeinsam mit den Bewohnern nachhaltig entwickelt. Manchmal muss bei solchen Quartierskonzepten auch an Rückbau gedacht werden, so geschehen etwa in der Gartenstadt, wo derzeit im Ligustergang insgesamt 50 neue Wohnungen von zwei Zimmern bis zur Maisonette-Wohnung im Reihenhausstil entstehen.
Das Wohnungsunternehmen setzt jedoch nicht allein mit Wohnhäusern städtebauliche Akzente. Ein besonderes Projekt ist der Bunker an der Karl-Müller-Straße, der durch einen Gebäudeteil erweitert wird und somit eine wahre Umwidmung erfährt. Der Bunker dient als Fundament für das Creation Center der BASF, das mit seiner Architektur künftig Offenheit und Leichtigkeit vermittelt und dafür steht, dass hier Menschen gemeinsam innovative Wege gehen. anzi
Guter Mix an Wohnungen
Zielgruppe der GAG sind auch junge Familien
Die Nachfrage nach Wohnraum ist in Ludwigshafen unvermindert hoch. Viele Menschen suchen zum Teil schon sehr lange nach einer passenden Wohnung. Die GAG Ludwigshafen hat als kommunale Wohnungsbaugesellschaft den Auftrag, Wohnraum in verschiedenen Preissegmenten zu erstellen und zu bewirtschaften.
Ein Aufgabenbereich ist die Modernisierung des Bestandes, was zur Optimierung der Wohnsituation vor Ort beiträgt. Im Fokus stehen jedoch Neubauprojekte, um weiteren Wohnraum zu schaffen. Bis Ende letzten Jahres wurden 136 neue Wohnungen an Mieter übergeben. „Mit der Fertigstellung von 86 neuen Wohnungen durch die GAG in der Christian-Weiß-Siedlung ist eine gelungene Bebauung entstanden. Die Nachfrage nach diesen Wohnungen im mittleren Preissegment war hoch und noch vor Bezug konnten wir Vollvermietung verzeichnen“, bestätigt GAG-Vorstand Wolfgang van Vliet den hohen Bedarf. In der sogenannten Mundenheimer Kurve wurden bereits im Frühjahr des vergangenen Jahres 18 neue Wohnungen ebenfalls im mittleren Preissegment fertiggestellt. Im Bereich des kostengünstigen Bauens konnten in der Ostpreußenstraße 32 Wohnungen bezogen werden. Im Frühjahr 2019 wurde der Bau von 27 Einheiten in der Brunhildenstraße abgeschlossen.
Rückbau schafft neuen Platz
Weitere Bauprojekte für insgesamt 78 Wohnungen werden nun im Oktober durch den symbolischen ersten Spatenstich in Angriff genommen, so in der Hochfeldstraße, der Deichstraße und in der Ecke Heinig-/Benckiserstraße. Gestartet ist bereits der Rückbau der Häuser in der Bismarckstraße 70 bis 74, hier sollen im nächsten Jahr 22 neue Wohnungen entstehen. Die fünf Häuser mit 40 neuen Wohnungen in der Hochfeldstraße werden im geförderten Wohnungsbau erstellt. Das Investitionsvolumen liegt bei 7,7 Millionen Euro. Es werden Mittel der Investitions- und Strukturbank (ISB) des Landes Rheinland-Pfalz in Höhe von 4,7 Millionen Euro eingesetzt. So ist für die Einheiten mit zwei bis vier Zimmern eine Vermietung zu günstigen Preisen möglich. Fertigstellung und Übergabe der Wohnungen an die neuen Mieter ist für Anfang 2021 geplant.
Im Ligustergang in Ludwigshafen-Gartenstadt baut die GAG 74 neue Wohnungen. Zielgruppe der neuen Bebauung sind vor allen Dingen junge Familien. „Es ist ein guter Mix aus unterschiedlichen Wohnungsgrundrissen mit Zwei- bis Fünf-Zimmer-Wohnungen geplant“, so Wolfgang van Vliet. „Das Quartier wird durch die Schaffung neuen Wohnraums im mittleren Mietpreissegment deutlich aufgewertet“, erklärt er weiter. Dies spiegele sich auch in der städtebaulichen und architektonischen Ausführung wider.
Tiefgaragen für freie Flächen
„Die Schaffung einer Tiefgarage erhöht die Freiräume für die Grüngestaltung und reduziert den Lärm und die Abgase im direkten Umfeld neuer Häuser“, betont van Vliet. Bei dem Bauvorhaben handelt es sich um die Erstellung von acht Wohngebäuden entsprechend des städtebaulichen Rahmenplans. Die auf dem Baugrundstück derzeit bestehenden 13 Mehrfamilienhäuser aus dem Baujahr 1938 wurden zurückgebaut. Der Einzug der ersten Mieter ist nach den derzeitigen Planungen zum Sommer 2021 möglich. Die Eigentümerin der gegenüberliegenden Grundstücke im Ligustergang, die BASF Wohnen und Bauen, realisiert derzeit bereits ihren ersten Bauabschnitt. Die Entwicklung einer harmonisch abgestimmten Neubebauung beider Seiten erfolgt in einvernehmlicher Absprache zwischen BASF Wohnen und Bauen, der Stadt Ludwigshafen und der GAG. anzi