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LEO Saison Winter

Naturparadies am Rhein

Winterwandern: Auf dem Treidlerweg bei Hördt

Naturparadies am Rhein

Natur pur: Überschwemmungsgebiet mit Schilffläche.

Von „traumhaftem Naturparadies“ und „Rheinromantik“ schwärmt Wanderführer-Autorin Daniela Trauthwein, und die Südpfalz-Tourismus empfiehlt die „Pfälzer Extratour“ durch die Hördter Rheinauen der „mystisch anmutenden Landschaft“ wegen. Die Rede ist vom Treidlerweg, benannt nach einer alten Transportform, dem Treideln. Menschen oder Zugtiere zogen vor Erfindung der Dampfschiffahrt mit Fracht beladene Kähne auf dem Fluss an Seilen vom Ufer aus zu ihrem Bestimmungsort.  

 

Tatsächlich ist die gemütliche Wanderung durch das Naturschutzgebiet nahe Germersheim, dessen Artenvielfalt ihresgleichen sucht, bei jedem Wetter ein besonderes Erlebnis. Jetzt im Winter ist die melancholisch-ruhige Stimmung auf den verwunschenen Wegen entlang von Mangroven, seerosenbewachsenen Fischteichen, sumpfigen Flachwasserzonen mit Schilfsaum und grün schimmernden Altrheinarmen sogar besonders eindrucksvoll. Wie von selbst läuft es sich durch eine nahezu unberührte Natur. Schwäne und andere Wasservögel ziehen gelassen ihre Runden auf den Gewässern, im Auewald schreckt beim Vorbeigehen ein Schwarzspecht auf und fliegt über unsere Köpfe. Ein Graureiher lauert auf einem Bein stehend Fischen auf.Mit etwas Geduld ließe sich sicher auch der Eisvogel erspähen, der hier ebenso brütet wie andere seltene Vogelarten, darunter Zwergdommel, Drosselrohrsänger und Schwarzmilan.

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Schwäne und Co.: Die Rheinauen sind ein Paradies für Wasservögel aller Art. Foto: wig
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Besonderheit am Treidlerweg: Tulpenbäume mit prägnanter, knorriger Rinde. Foto: wig

Doch von vorne: Am Ortsrand von Hördt (Ecke Rheinstraße/ Kirchstraße) findet sich mit einem Wanderparkplatz der perfekte Startpunkt zur etwa zwölf Kilometer langen leichten Premiumwanderung durch eine der wenigen international geschützten und noch ökologisch intakten Auelandschaften. Es geht ein paar Meter auf befestigtem Feldweg in Richtung Rhein. Hinter der Michelsbach-Brücke zweigt links der Treidlerweg ab, der mit einer blau-weiß-grünen Markierung gekennzeichnet ist und viel Abwechslung und Sehenswertes bietet. Zunächst folgt der Weg dem Michelsbach. Und schon auf den ersten Metern offenbart sich eine Besonderheit: Tulpenbäume, nach denen der Wegabschnitt benannt ist.Die knorrigen alten Bäume fallen im Frühjahr durch ihre exotischen Blüten auf. Jetzt sind sie gut an ihrer prägnanten Rinde erkennbar.

Der Weg ist bestens markiert, so dass man sich nicht verlaufen kann. Schotter- und Feldwege wechseln sich mit weichen Waldwegen ab. Nach und nach verändert sich das Landschaftsbild merklich, es wird sumpfiger und urwüchsiger. Das gilt allerdings zum Teil auch für den Weg, so dass festes, wasserdichtes Schuhwerk zu empfehlen ist, auch wenn die Landschaft hier tischeben ist. Wir wandern mitten hinein in die vielgelobte Auenlandschaft. Bald offenbart die Natur ein Fotomotiv nach dem anderen. Totholzstapel dienen allerlei Käferarten als Lebensraum. Schilf säumt Tümpel, die Gelbbauchunke, Kammmolch, Laubfrosch, Knoblauchkröte und Moorfrosch beherbergen. Auf der anderen Seite reiht sich Fischteich an Fischteich. Riesige Eichen und uralte Buchen recken ihre Zweige gespenstisch gen Himmel. Die gefühlte Abgeschiedenheit lässt fast vergessen, dass wir uns ganz nah an der geschäftigen Rheinschiene und dem Germersheimer Stadtteil Sondernheim befinden. Fast schon bedauern wir es, dass nach etwa einer Stunde Gehzeit der Auewald endet und sich die Landschaft zur Ortslage hin öffnet. Ab dem Schleusenhaus auf dem Rheindamm, das ein (derzeit geschlossenes) Gasthaus beherbergt, macht der Weg seinem Namen allerdings erst alle Ehre. Jetzt führt er nämlich ein Stück weit auf einem asphaltierten und gut frequentierten Radweg und dann wieder durch ein Stück Auewald direkt zum Rhein. Drei Kilometer lang geht es dann am Fluss entlang, genau dort,wo einst vermutlich auch die Treidler unterwegs waren. Linkerhand ist die Wasserstraße mit dem Schiffsverkehr, rechts das faszinierende Ökosystem des Auewalds mit den Altrhein-Mäandern zu sehen. Ein schöner Kontrast. Dann zweigt der Weg wieder rechts ab. Der Wald weicht einer offenen Landschaft mit Feldern, und schon bald sind wieder der Michelsbach und der Wanderparkplatz erreicht.

Wem die zwölf Kilometer zu viel erscheinen, der kann übrigens auch prima abkürzen. Statt hinter dem Schleusenhaus vom Radweg aus links in Richtung Rhein zu spazieren, hält er sich auf dem befestigten Weg rechts. Auf der fast kerzengeraden Südroute des Pfälzer Jakobswegs geht es zurück zum Tulpenbaumweg. Die Strecke ist dann nur etwa sieben Kilometer lang, allerdings ist dieser Abschnitt des Jakobswegsweit weniger spektakulär als der Rheinweg, die Route verliert durch die Abkürzung also an Reiz. Gisela Huwig

INFO

Zum Nachlesen: Daniela Trauthwein, »Wanderungen für die Seele«, Droste-Verlag, 2020, 16,99 Euro; weitere Informationen auch unter www.suedpfalz-tourismus.de unter Radeln &Wandern/Wandern/Wanderwege