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Große Liebe, neues Glück und ein Fiesling

Badisches Staatstheater präsentiert ein ansprechendes Programm

Große Liebe, neues Glück und ein Fiesling

„Aida" FOTO: FELIX GRÜNSCHLOSS/BADISCHES STAATSTHEATER

Im Badischen Staatstheater wartet ein vielversprechendes Programm auf das Publikum. Beweis hierfür ist der folgende Vorgeschmack auf die ersten Premieren, Wiederaufnahmen und Konzerte in dieser Spielzeit:

Oper: „Aida"

Die Wiederaufnahme der Oper „Aida" von Giuseppe Verdi ist seit 25. September zu erleben - in italienischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln. „Aida“ nimmt im Werk von Giuseppe Verdi eine besondere Stellung ein. Sie ist der Inbegriff von Oper schlechthin: Charaktere, Konflikte, Leidenschaften, Sehnsuchtsorte - all das entsteht kraft der Musik und der Gesangsstimmen. Das Ägypten, in das Verdi die Zuschauer entführt, ist eine archaische Welt der Rituale, der strengen Regeln und der starken Emotionen. „Aida" ist martialischer Triumphmarsch ebenso wie zarte Kantilene oder wie das berückende Schlussterzett. Erstmals am Badischen Staatstheater inszeniert die Regisseurin Jasmina Hadziahmetovic. msw

Oper: „Der fliegende Holländer"

Richard Wagners romantische Oper „Der fliegende Holländer" ist die erste Opern-Premiere in dieser Spielzeit (10. Dezember) in deutscher Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln. Der fliegende Holländer ist mit einem Fluch belegt. Bis in alle Ewigkeit muss er zur See fahren. Nur alle sieben Jahre darf er einmal ans Ufer, um nach einem Menschen zu suchen, dessen feste Liebe ihn dauerhaft zurück ans Land bringen und erlösen könnte. Doch seit Jahrhunderten hat sich kein Mensch gefunden, der eine solche Treue bewiesen hätte. Ruhelos muss der Holländer auf See bleiben. Nun, als er auf die Tochter des Kaufmanns Daland trifft, scheint alles anders. Senta kennt sein Schicksal bereits und empfindet Mitleid mit der verlorenen Seele. Aber was heißt es, jemanden bedingungslos zu lieben? msw

Schauspiel: „Anna Iwanowa"

„Was ist los mit mir? In welchen Abgrund jage ich mich?", fragt Anna Iwanowa im gleichnamigen Stück nach Anton Tschechow (Premiere am 29. Oktober). Ihr Gut ist hochverschuldet. Die Gefühle für ihren Mann sind nach fünf Jahren Ehe abgeflaut, ebenso ihr früheres Interesse für politische Reformen. Als die Ärztin ihrem Mann eine unheilbare Lungenkrankheit diagnostiziert, sieht sie sich dennoch nicht in der Lage ihm beizustehen, sondern flieht immer häufiger in die heiteren Abendgesellschaften auf dem Gut der reichen Nachbarn. Dort verliebt sich deren Sohn Sascha heillos in die deutlich ältere Iwanowa. Ein neues Glück wäre denkbar. Denn nach dem Tod ihres Mannes scheint der Weg frei für eine neue - sie auch finanziell sanierende - Liebe zum jungen Sascha. Doch Iwanowa ist eine hoffnungslose Melancholikerin. Schauspieldirektorin Anna Bergmann wirft einen neuen Blick auf Tschechows erstes Theaterstück „Anna Iwanowa" und erzählt aus der Perspektive der in dieser Inszenierung weiblichen Titelfigur. msw

Ballett: „Giselle"

Die Karlsruher Erstaufführung des Balletts in zwei Akten von David Dawson steht am 19. November auf dem Programm. Die Musik von Adolphe Adam wurde von David Coleman arrangiert. Seit mehr als 180 Jahren gehört „Giselle" zu den Meisterwerken des klassisch romantischen Balletts. Die junge Giselle, auf der Schwelle vom Mädchen zur Frau, erlebt in ihrer Liebe zum jugendlichen Albrecht das größte Glück. Doch Albrecht ist nicht, wer er vorgibt zu sein. Schmerzlich muss Giselle seine wahre Identität erkennen, und dass er bereits einer anderen versprochen ist. Der britische Choreograf David Dawson kreierte 2008 mit seiner Neuinterpretation des Klassikers sein erstes abendfüllendes Handlungsballett für das Semperoper Ballett Dresden. Darin schafft er es, die Geschichte aus dem Kontext des 19. Jahrhunderts zu befreien und eine visionäre und zeitlose Fassung auf die Bühne zu bringen. msw

Ballett: „Movers & Shakers"

Drei Werke, drei Tanzschaffende, drei Handschriften: Die Wiederaufnahme des Ballettabends „Movers & Shakers" mit Choreografien von David Dawson, Cathy Marston und Marguerite Donlon stand am gestrigen Donnerstagabend auf dem Programm. „Wie eine Million Küsse auf meiner Haut", so beschreibt David Dawson die Glückseligkeit, die Tänzerinnen und Tänzer auf der Bühne erfahren. In all seinen Werken zwingt der britische Shootingstar das Ballett an die Grenzen des physisch Möglichen, so auch in „A Million Kisses to my Skin". Seine virtuose Ode an die Macht der Freiheit, mit der er 2000 seinen als Revolutionär des Durchbruch klassischen Balletts feierte, ist erstmals in Karlsruhe zu sehen. Cathy Marston gelingt es, Geschichten rein durch das Bewegungsmaterial des Körpers lebendig werden zu lassen. Mit „The Suit" gelangt ihre Ballettadaption der gleichnamigen Kurzgeschichte des südafrikanischen Autors Can Themba zur deutschen Erstaufführung - eine tragische Parabel um Liebe, Verführung, Eifersucht und Verlust. Die Uraufführung „Elementary Particles" der Irin Marguerite Donlon komplettiert den außergewöhnlichen Dreiteiler. Die Ballettdirektorin des Theaters Osnabrück fragt in ihrer Kreation nach den Grundparametern menschlicher Existenz und setzt sich mit der Rolle des Menschen in der Welt auseinander - mit der ihr eigenen stilistischen Innovation, mit irischem Esprit und einer gehörigen Portion Humor. msw

Konzert: Brahms und Hindemith

Die Badische Staatskapelle spielt das 1. Sonderkonzert am 28. Oktober in der evangelischen Stadtkirche Karlsruhe. Auf dem Programm stehen von Johannes Brahms „Variationen über ein Thema von Haydn op. 56a" und von Paul Hindemith die Sinfonie „Mathis der Maler". In den „Variationen über ein Thema von Haydn" nähert sich Brahms dieser Gattung erstmals nicht vom Klavier aus, sondern verwendet das große Klangspektrum eines ganzen Orchesters. Auch entfernt sich Brahms überraschend schnell vom ursprünglich prunkvollen Gestus des „Chorale St. Antoni". Doch kehrt er mit einem höchst kunstvoll auf das Thema zusteuernde Finale zurück zum Ursprung.

In der Sinfonie „Mathis der Maler" vertont Hindemith drei Tafeln des Isenheimer Altars von Mathis Grünewald: „Engelkonzert", „Grablegung“ und „Die Versuchung des Heiligen Antonius". Hindemiths Sinfonie gelangte 1934 in Berlin zur Uraufführung und wurde ein großer Publikumserfolg, nachdem er in den 1920ern mit experimentellen Kompositionen auf Unverständnis gestoßen war.

Das Konzert wird von einer Lichtinstallation umrahmt, die der akustischen Dimension eine visuelle hinzufügt. So verschmelzen Klang, Farbe und Architektur der Karlsruher Stadtkirche zu einem Gesamteindruck. msw

Junges Staatstheater: „Der Räuber Hotzenplotz"

Seit 24. September spielt das Junge Staatstheater in der Spielstätte „Insel" die Abenteuergeschichte „Der Räuber Hotzenplotz" Otfried von Preußler. Angesprochen werden Zuschauer ab sieben Jahren. Der gerissene Räuber treibt in dem Theaterstück sein - Unwesen. Der Fiesling nennt sich Hotzenplotz und bringt Wachtmeister Dimpfelmoser schier zum Verzweifeln. Als der Gauner die musizierende Kaffeemühle von Kasperls Großmutter stiehlt, nimmt der Junge mit seinem Freund Seppel die Fährte auf. Fast sieht - es so aus, als wäre der Fall im Nullkommanichts erledigt, als die Freunde in die Fänge ihres Widersachers geraten. Während Seppel dem Bösewicht in seiner Höhle zu Diensten sein soll, wird Kasperl an den Zauberer Petrosilius Zwackelmann verkauft und in dessen Schloss gefangen gehalten. Die Lage scheint aussichtslos, doch mit viel Mut und ein bisschen Glück findet Kasperl die Fee Amaryllis, die ihm verrät, wie seine Flucht gelingen könnte. Das Junge Staatstheater präsentiert die Abenteuergeschichte als urkomische Kasperl-Erzählung für die ganze Familie. msw

Stichwort: Umbau

Das Badische Staatstheater wird bei laufendem Betrieb saniert und erweitert. Seit 1975 ist es durchgehend im Betrieb. Nun entsprechen wesentliche technische Anlagen nicht mehr den heutigen Arbeits- und Sicherheitsstandards. Allein die Gewährleistung des Brandschutzes machte einzelne kostenintensive Eingriffe notwendig. Arbeitsplätze auf und hinter der Bühne werden gesetzeskonform und funktional erneuert.

Hinzu kommt, dass Spielstätten und Proberäume über die Stadt verteilt sind, was einen hohen logistischen Aufwand notwendig macht. Unzureichende Barrierefreiheit und der in die Jahre gekommene Eingangs- und Foyerbereich erschweren den Zugang zum Gebäude und das Bewegen im Innern. Auch dies wird nun verbessert.

Das Theater soll sich zu einem Wohnzimmer für Karlsruhe entwickeln und alle Sparten des Hauses sollen die Voraussetzungen für ihre kreative Arbeit vorfinden. msw

INFOS

www.staatstheater.karlsruhe.de