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Gesundheit & Wohlbefinden - Kirchheimbolanden

Bei Schönheitsoperationen Kosten und Risiken abwägen

Trend zu Korrekturen des eigenen Körpers in der Pandemie noch verstärkt – Verbraucherzentrale und Krankenkasse warnen vor Komplikationen

Bei Schönheitsoperationen Kosten und Risiken abwägen

Die Nase begradigen und Fältchen straffen: Die vielen Videokonferenzen in der Pandemie haben den Boomzu Schönheitskorrekturen weiter verstärkt. FOTO: LLHEDGEHOGLL - STOCK.ADOBE.COM

Der Slogan „Zurück zur Natur“ gilt nicht unbedingt fürs Aussehen. Schönheitskorrekturen aller Art werden immer beliebter. Laut Statista.de wurden 2019 weltweit rund 25 Millionen chirurgische und nicht chirurgische Schönheitseingriffe durchgeführt. Nicht nur bei Frauen.

Trend zu Korrekturen des eigenen Körpers in der Pandemie noch verstärkt – Verbraucherzentrale und Krankenkasse warnen vor Komplikationen

Die Auswahl an Verfahren ist groß: Medical One, ein Zusammenschluss von Fachkliniken und Fachärzten der sogenannten „Lifestyle Chirurgie“, listet auf medidate.de mehr als 40 unterschiedliche Eingriffe in neun Bereichen – von mehreren Formen der Lidstraffung über Methoden zur Brustverschönerung bis hin zur Behandlungen bei Übergewicht und gegen Fettpolster. Das Fettabsaugen ist laut Statista.de übrigens weltweit Spitzenreiter bei den Eingriffen zur Schönheitskorrektur.

Auch die Deutsche Gesellschaft für Ästhetisch-Plastische Chirurgie (DGÄPC) legte im Oktober Zahlen vor. Minimalinvasive Eingriffe boomen demnach zwar nicht erst seit der Pandemie, haben aber 2021 noch an Beliebtheit gewonnen. Hierzulande machen Botoxbehandlungen 33,5 Prozent und Faltenunterspritzungen mit Fillern 32,1 Prozent aller durchgeführten Behandlungen aus – also insgesamt etwa zwei Drittel. Bei Männern liegen demnach größere operative Eingriffe weit vorne,wohingegen Frauen eher kleinere ästhetische Eingriffe vornehmen lassen.

Gesicht im Videospiegel

Joachim Graf von Finckenstein, plastischer und ästhetischer Chirurg und ehemaliger Präsident der DGÄPC, erklärt den wachsenden Trend in der Pandemie mit vielen Videokonferenzen: „Durch den andauernden Blick auf das eigene Gesicht neigen mehr Menschen dazu, kleinere Beautyeingriffe vornehmen zu lassen“, meint er. Ungünstige Kameraperspektiven und schlechte Belichtung könnten bewirken, dass das eigene Gesicht vielen Menschen auf dem Bildschirm nicht gefalle. Daneben sorge aber auch das Maskentragen für mehr Eingriffe. „Da der Fokus des Gegenübers durch die Maske vermehrt auf der Augenpartie liegt, wollen viele Menschen diese auffrischen und beispielsweise Lachfalten wie Krähenfüße vermindern lassen.“

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Männer legen sich häufiger unters Messer als Frauen, um attraktiver zu wirken. FOTO: NEWAFRICA - STOCK.ADOBE.COM
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Brustimplantat: Wunsch vieler Frauen. FOTO: H_KO - STOCK.ADOBE.COM

Operation überdenken

Vor allem größere Schönheitsoperationen sollten jedoch reiflich überlegt sein, betont die Verbraucherzentrale. Schon die Finanzierung müsse im Vorfeld bedacht sein: „Die gesetzlichen Krankenversicherungen übernehmen die Kosten einer ästhetischen Operation nur in Ausnahmefällen.“ Auch sei es von Bedeutung, bei der Auswahl des Operateurs genau hinzuschauen. Der Begriff Schönheitschirurg sei gesetzlich nicht geschützt, so die Verbraucherschützer: „Ärzte, die über eine anerkannte Zusatzqualifikation für ästhetische Operationen verfügen, sind an der Bezeichnung ,Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie’ zu erkennen.“ Bei Schönheitsoperationen im Ausland, die zumeist preisgünstiger seien, mahnen die Experten besondere Vorsicht an. „Wer dennoch eine Operation im Ausland plant, sollte sich eingehend sowohl über die ärztlichen Qualifikationen als auch die Qualitätsstandards von Kliniken informieren.“ Zudem gilt im Ausland nicht automatisch deutsches Recht.Misslinge dort eine OP, könne die Klinik nicht automatisch dafür haftbar gemacht werden. Dabei könnten hohe Folgekosten drohen. „Die Gewährleistung – etwa bei auftretenden Komplikationen – muss vor der Behandlung schriftlich und möglichst nach deutschem Recht festgelegt werden. Hierzu ist es unerlässlich, einen privaten Behandlungsvertrag mit dem ausländischen Arzt und/oder der Klinik abzuschließen.“

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Wichtig: gute Beratung. FOTO: GORODENKOFF - STOCK.ADOBE.COM
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Bauch straffen: OP-Vorbereitung. FOTO: RONSTIK - STOCK.ADOBE.COM

Die Krankenkasse „BIG direkt“ warnt unabhängig von den Kosten sogar eindringlich vor einem „besorgniserregender Trend“ auf einem wachsenden Markt. Immer häufiger müssten schlecht gemachte Operationen korrigiert und nachbehandelt werden. Die Versicherung empfiehlt, bei allen chirurgischen Eingriffen schon im Vorfeld mögliche Komplikationen wie Narben, Schmerzen sowie Risiken der Narkose abzuwägen: „Eine Schönheitsoperation stellt immer eine Gefahr für die eigene Gesundheit dar“, heißt es auf big-direkt.de. Besonders bei Werbung über Internet, Fernsehen oder in Zeitschriften kämen mögliche Risiken zu kurz. „Wie lange der Heilungsprozess dauern kann zum Beispiel, wird oft nicht ausführlich dargestellt.“ Nichtsdestotrotz ist die plastische Chirurgie für viele ein wahrer Segen, nach Unfällen etwa. Denn Menschen können unter einem Schönheitsmakel tatsächlich extrem leiden. wig