
Vor 15 Jahren hat Salmon die Organisation der Radtouristikfahrten beim RV Dudenhofen übernommen. Und das aus Überzeugung. 1992 fuhr die gebürtige Engländerin zum ersten Mal selbst mit. Da war sie gerade nach Deutschland gekommen. Damals wurde die RTF – wie die Fahrt abgekürzt genannt wird – noch vom ehemaligen Vereinsvorsitzenden Dietmar Steck koordiniert.
Für Salmon hatte das Radfahren von Haus aus hohen Stellenwert. „Zumindest in England erlebte es in den 1950er Jahren einen Höhepunkt“, erinnert sie sich und erklärt: „Viele konnten sich damals ein Fahrrad, aber noch kein Auto leisten und sind dann in großen Gruppen beispielsweise in die Lake District oder die Yorkshire Dales gefahren.“ Genau das haben ihre Eltern auch so gehandhabt. Erst als die Kinder auf der Welt waren, sei das Auto ins Spiel gekommen.
Die Leidenschaft fürs Radfahren ist bei Salmon geblieben. „Ich kann mich darüber freuen, dass ich eine schöne Strecke mit einigen Herausforderungen gefahren bin“, sagt sie. Dazu genießt sie die Landschaft, das Gefühl, etwas geleistet zu haben und die Gesellschaft von Gleichgesinnten. Die Freude versucht sie, als RTF-Verantwortliche im Verein nach außen zu tragen.
„Eine Radtourenfahrt oder Radtouristikfahrt ist eine Veranstaltung für Freizeitsportler ohne Wettkampfcharakter“, macht Salmon deutlich. Gefahren werde auf ausgeschilderten Strecken mit Geschwindigkeiten, die Verkehrsbedingungen und Gruppendynamik bestimmen.
„Es gibt keine Sollzeiten. Man fährt bis zu drei Kontrollstellen an, an denen Obst, Kuchen und ein Getränk gereicht werden und die Startkarte gestempelt wird“, zeigt die Funktionärin auf. Salmon berichtet aus Zeiten, die sie selbst nur vom Hörensagen kennt. „Da hatten wir wohl zirka 500 Teilnehmer“, hat sie erfahren. „Ich selbst habe selten mehr als 250 Personen erlebt, die sich angemeldet haben“, erzählt sie weiter.
Die Corona-Pandemie hat das Teilnehmerfeld nochmal verändert. „Vorher waren viele Teilnehmer aus den regionalen Vereinen wie Schifferstadt, Lustadt, Dannstadt, oder Friesenheim dabei und wir hatten nur vereinzelt Trimmfahrer. Nun ist es genau andersherum: Viele Freizeitfahrer kommen und die Vereine schrumpfen“, führt Salmon aus.
Salmon fährt am liebsten in die Südpfalz. Sehr oft ist Wissembourg ihr Ziel, wo sie die französische Patisserie genießt. Bei gutem Wetter nutzt sie den Weg über den Col du Pigeonnier und den Gimbelhof nach Nothweiler, bei mäßigem Wetter die direkte Strecke nach Nothweiler, über Erlenbach nach Annweiler und dann über Drei Buchen nach Hause. „Samstags fahre ich gerne die Kalmit und Lolosruhe und mache eine Kaffeepause am Dorfladen in Weyher“, verrät die sportliche Frau.
RTF-Neulingen empfiehlt sie die Route am Rheindamm Richtung Lingenfeld entlang. Über Schwegenheim führt diese dann zurück. Empfehlenswert ebenso: Richtung Maikammer und über Edenkoben oder Edesheim zurück. „Wenn man dann ein paar Mal flach gefahren ist, Lolosruhe oder Kalmit wagen“, motiviert Salmon alle Radfreunde dazu, sich mehr zuzutrauen. xsm
Vom Spargeldorf in die Weinberge
Nächste Radtouristikfahrt mit drei unterschiedlich langen Strecken im April
Wählen können die Teilnehmer zwischen Strecken von 48, 72 und 114 Kilometer. Während die kürzeste Distanz auf flacher Ebene verläuft, wird die mittlere welliger und die längste fordert durch ihre profilierte Anforderung heraus. Interessenten mit und ohne Breitensportlizenz dürfen an den Start gehen. Dieser erfolgt zwischen 8.30 und 11 Uhr an der Radrennbahn. Kontrollschluss ist um 15 Uhr.
Die Strecken führen jeweils quer durch die Pfalz. Bei der längsten Route sind drei Kontrollpunkte in Silz, Weyher und Kleinfischlingen eingerichtet, an denen die Teilnehmer mit Wasser versorgt werden. Los geht es von Dudenhofen über Schwegenheim in Richtung Gommersheim, von dort weiter nach Edenkoben gen Annweiler und nach Klingenmünster. Die nächsten Kilometer führen gen Leinsweiler, Frankweiler und bis nach Freimersheim sowie von dort über Weingarten an den Ausgangspunkte zurück.
Die kürzeren Distanzen drehen entsprechend vorher ab. xsm