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Fruchtige Biotope - Dudenhofen & Roemerberg

„Am Stock halten sie sich am besten“

Römerberger Winzer bietet Birstaler-Muskat-Trauben zum Selbstschnitt

„Am Stock halten sie sich am besten“

Von der Rebe in die Tüte: In Tobias Schmidts Berghausener Weinberg können Tafeltrauben von Kunden selbst geerntet werden . FOTO:WIP

Tafeltrauben – selbst schneiden – selbst bezahlen: Die Aufschrift der Seiten des Holzstands an der Berghäuser Straße Richtung Heiligenstein fällt ins Auge. Wer anhält, findet in dem Stand unter anderem eine Waage, Papiertüten, eine Geldkassette. Und entdeckt, dass er vor markierten Rebzeilen steht, die zur Ernte der an ihnen gereiften Trauben einladen.

Römerberger Winzer bietet Birstaler-Muskat-Trauben zum Selbstschnitt

Vier Zeilen der Sorte Birstaler Muskat in der Lage „Narrenberg“ hat der Römerberger Winzer Tobias Schmidt dem Angebot gewidmet. Noch bis Anfang Oktober werde es möglich sein, hier die Tafeltrauben selbst zu schneiden. Den Birstaler Muskat nutzt Schmidt in seinem Weingut, das in Mechtersheim zu Hause ist, auch für Traubensaft und alkoholfreien Secco. Als Tafeltraube zeichne sich die Sorte neben dem Aroma durch eine „sehr schöne Bissstruktur“ aus. Die Beeren sind nicht so riesig wie die mancher Supermarkt-Tafeltrauben und auch nicht kernlos, aber – wie sich bei der Probe vor Ort erschmecken lässt – süß, sehr aromatisch und vor allem knackfrisch. „Am Stock halten sie sich eben am besten“, sagt Schmidt. Diese Frische habe eine große Rolle gespielt bei der Idee für das Angebot, ähnlich dem schon länger in der Region bei Blumen üblichen auch Weintrauben auf diesem direkten Weg abzusetzen.

Und es werde sehr gut angenommen, weiß Tobias Schmidt. „Manche Leute kommen extra mit ihren Kindern oder Enkeln aus der Stadt hierher, damit die sehen, wie Trauben heranwachsen und reifen“. Und in aller Regel gingen die Weinbergsbesucher auch pfleglich mit den Stöcken um: „Man sieht kaum mal abgeschnittene Trauben zwischen den Zeilen“, freut er sich. Das läge sicher auch daran, dass gekostet werden könne, bevor man zum Schnitt schreite. Für diesen Schnitt empfiehlt der Winzer übrigens, eine eigene Schere mitzubringen. Zur Not finde sich aber auch eine im Stand.

Ob die Kasse immer richtig auf Stand sei, könne er natürlich nicht sagen, „aber es ist immer was drin und richtig böse Überraschungen gab’s bislang auch nicht“. Bislang, das heißt seit 2019, als er das Angebot zum ersten Mal offerierte. Möglichst großen Gewinn damit zu erzielen, darum geht’s ihm eh nicht. „Es ist ja auch eine schöne Werbung für uns“.

Wer sich dann näher für die Schmidtschen Trauben und Weine interessiert, wird erfahren, dass der 29 Jahre junge Vollerwerbswinzer, der den ehemaligen Landwirtschaftsbetrieb der Eltern zum Weingut gewandelt hat, darauf setzt, möglichst wenig Pflanzenschutzmittel einzusetzen. Auf Glyphosat, merkt er an, werde vollständig verzichtet. Um dieser Zielrichtung Rechnung tragen zu können, baut Tobias Schmidt inzwischen auf über 30 Prozent seiner Rebflächen „Piwis“ an, das sind pilzwiderstandsfähige Rebsorten. Zu ihnen gehört auch der Birstaler Muskat.

Aktuell bewirtschaftet Schmidt zehn Hektar Ertragsfläche und zwei Hektar Jungfeld. Die Tropfen aus seinem Keller sind von bescheinigter Qualität: Für seinen 2020er Jahrgang darf das Weingut den Titel „Haus der prämierten Weine“ führen, der von der Landwirtschaftskammer des Landes verliehen wird. Die aktuelle Angebotsliste des Hauses kann denn auch eine Reihe von mit Kammerpreismünzen ausgezeichneten Tropfen bieten: Einmal Gold, viermal Silber, zweimal Bronze stehen drauf.

Im genussvollen Rahmen probieren kann man die übrigens am Wochenende 24. und 25. September, da ist jeweils von 17 bis 21 Uhr auch Herbstausschank im Weingut.

Und im kommenden Jahr, kündigt Schmidt an, wird es auch rote Tafeltrauben zum Selbstschneiden geben: Sorte Muscat Bleu. |wip

Info

Weingut Schmidt, Schwegenheimer
Str. 40, Römerberg
Telefon: 06232 6782804
Web: www.weingut-schmidt-roemerberg.de