Anzeigensonderveröffentlichung
Frankenthal - Alles in (m)einer Stadt

Ästhetik und Kraft

Frankenthaler Fight Circus bietet Kampftanz Capoeira auch für Kinder als Training an – Mestre Luca Demeco unterrichtet

Ästhetik und Kraft

Sich bewegen und die Motorik trainieren, Sportmachen und Spaß haben – das zu verbinden, schicken Eltern ihre Kinder in den Sportunterricht. Unter anderen Angeboten bietet in Frankenthal der Fight Circus von Luca Demeco und Anna Krämer bereits für Vierjährige seit zwei Jahren auch ein Training im brasilianischen Kampftanz Capoeira an.

Ästhetik und Kraft-2
Luisa (rechts) demonstriert mit Schwesterchen Lea eine Capoeira-Figur. FOTO: BOLTE

Die Kinder flitzen auf der großen Matte kreuz und quer. Luca Demeco gibt ein Kommando – schon stehen sie still. Er demonstriert einen Schritt. Sie führen ihn aus und kombinieren das Neue mit bereits Gelerntem. Für die Vier- bis Zehnjährigen ist das Training Vergnügen, das zeigen ihre Minen. Sie überraschen mit Geschicklichkeit und geschmeidigen Bewegungen. Nach jeder Einheit schickt Demeco die Kinder zum Trinken an den Mattenrand.

Luca Demeco unterrichtet den brasilianischen Kampftanz seit 2011. 2015 hat er zusammen mit Partnerin Anna Krämer den Fight Circus gegründet. Neben Capoeira werden Brasilian Jiu-Jitsu, Thai- und Kickboxen angeboten. 2014 wurde Capoeira immaterielles Unesco-Weltkulturerbe, berichtet er. Ziel des Kampftanzes, der auf afrikanische Wurzeln zurückgeht und angeblich für brasilianische Sklaven getarnte Kampfübung war, ist es laut Definition, sich gegenseitig durch geistige und körperliche Geschicklichkeit und Schnelligkeit die Grenzen aufzuzeigen. Für den Zuschauer machen die Ästhetik der Bewegung, die Mischung aus Kraft und Beweglichkeit den Reiz aus.

Derzeit trainiert Luca Demeco 30 Kinder in zwei Gruppen. Diana Plichta sitzt am Rand und beobachtet die Töchter Lea (4,5) und Luisa (6,5). Zuerst seien die Kinder im Hockey gewesen, das habe ihnen nicht so gefallen. Von Caopeira seien sie „hell begeistert“.


Spielerisch erlernen die Kinder die Elemente, Figuren, Rituale. Ein wesentlicher Teil ist die Musik. Der Rhythmus bestimmt die Geschwindigkeit und Art des Spiels (portugiesisch jogo), erklärt Demeco. Die Kinder schlagen und reiben einfache Percussionsinstrumente wie Reco-Reco oder Banderas (Tambourin). „Man merkt, dass sie nach ein paar mal den Takt schon besser halten“, sagt Demeco Später kämen schwierigere Instrumente wie die Atabaque, eine längliche Fasstrommel, oder das Berimbau, eine Art Streichinstrument mit nur einer Saite, dazu. „Am Ende der Ausbildung muss jeder fünf Instrumente beherrschen.“ Der 36- jährige singt zur Musik – der Gesang sei als Ausdruck von Energie in der Gruppe enorm wichtig. Einige Kinder tun es ihm nach. Sie kennen die Bedeutung, denn sie lernen Begriffe und Übersetzung. „Dann bleibt das Wort besser haften“, sagt Demeco. Wichtig sind ihm auch Fairness und Rücksicht. „Achte auf deinen Partner, dann passiert nichts“, dieser Satz stehe über allem.

Demeco hat mit 18 Jahren nach Akrobatik-Inlinern mit dem Sport angefangen. Als Mestre hat er den höchsten Grad erreicht. Zwar gilt Capoeira als Kampfsport. Aber die Kombination von Sport, Musik, Körperbeherrschung und Akrobatik sei ein überwiegend kontaktloses Spiel. Das habe ihm zugesagt. cei