Er gehört zum Pfälzer Herbst wie Keschde und Zwiebelkuchen – und passt kulinarisch bestens zu beiden: Zur Freude vieler Genießer ist wieder Federweißerzeit! Erkennbar ist das an den Ständen vor manchem Weingut, wo Fans sich auf Wunsch sogar kanisterweise mit dem Federweißen eindecken können. Manche Garage wandelt sich zudem zur zünftigen, herbstlichen Straußwirtschaft, die sich bei schönem Wetter besten Besuchs erfreut – ebenso wie dem Federweißen gewidmete Weinfeste.
Der klassische Federweißer ist halb vergorener weißer Traubensaft mit etwa fünf Volumenprozent Alkohol. In diesem Stadium sind Experten vom Deutschen Weininstitut (DWI) zufolge Süße, Alkohol und Fruchtsäure in einer guten Balance.Weil die Gärung in vollem Gange ist und sich dabei Kohlensäure bildet, bitzelt es auf der Zunge und rauscht es im Glas, was dem Federweißen auch die Namen Rauscher oder Bitzler eingebracht hat. Der Rauscher ist in der Pfalz besonders als junger roter Wein – Roter Rauscher – ein Begriff. Ob rot oder weiß, in jedem Fall gilt: Je weiter die Gärung fortschreitet, umso mehr Zucker hat sich zu Alkohol umgebaut und umso weniger süß ist der Federweiße. Wer sicher sein möchte, dass der neue Wein genau seinen Geschmack trifft, sollte also probieren – und den Federweißen HOCHSAISON FÜR WEISSEN BITZLER UND ROTEN RAUSCHER dann möglichst zeitnah trinken. Am besten sollte man ihn bis dahin im Kühlschrank aufbewahren: Kälte stoppt laut DWI den Gärungsprozess und verlängert so den Genuss. Schmeckt der junge Wein zu süß, kann man ihn einige Stunden bei Zimmertemperatur aufbewahren und erneut probieren.
Grundsätzlich gilt Federweißer als gesunder Genuss, weil er Vitamine und Ballaststoffe enthält. Seine Süße kann allerdings über den Alkoholgehalt hinwegtäuschen. Daher gilt: Besser mit Maß genießen. wig
REZEPTTIPPS
Schneller Zwiebelkuchen Zutaten für vier Portionen:
400 g gehackte Zwiebeln, 150 ml Milch, 3 Eier, 100 g geriebener Käse (Emmentaler, Gouda oder Pizzakäse), 1 EL Olivenöl, Salz und Pfeffer, 100 g Mehl, 1 Pck. Backpulver, Kümmel, Fett für die Form
Zubereitung:
Alle Zutaten in einer Schüssel miteinander verrühren. Die Masse in eine gefettete Springform geben. Im vorgeheizten Backofen bei 180°C bis 190°C etwa eine halbe Stunde backen.
Quelle: chefkoch.de
Kastaniengemüse (etwa zu Wild)
Zutaten für vier Personen:
1 kg Keschde, 40 g Butter, 1 TL Zucker, 20 g Mehl, 125 ml Gemüsebrühe, 125 ml Sahne oder Creme fine, Salz, Pfeffer
Zubereitung:
Kastanien kreuzweise einschneiden, in Wasser 20 Minuten kochen. Abgießen, kalt abschrecken und schälen. Zucker in zerlassener Butter karamellisieren, Mehl zugeben und eine Mehlschwitze herstellen. Gemüsebrühe aufkochen, die Mehlschwitze unter Rühren hineingeben, Kastanien zufügen und alles bei kleiner Hitze einige Minuten köcheln lassen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken, mit Sahne verfeinern.
Quelle: kochbar.de