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EISENBERG

Das lange Warten hat ein Ende

Mit zwei Jahren Verspätung kann am Wochenende das 70. Residenzfest gefeiert werden - Feuerwerk fraglich

Das lange Warten hat ein Ende

Immer ein spektakulärer Festhöhepunkt: die Matinee der Ballettschule Flex & Point im Schlosspark. ARCHIVFOTOS (2): STEPAN

So lange mussten Resifest-Fans noch nie auf ihren großen Jahreshöhepunkt warten. Ganze drei Jahre darbte die Festfreude im Corona-Nebel. Nun können sich die Straßen, Lauben, Plätze wieder satt mit Leben füllen - morgen schon zur Kulturnacht und von Samstag bis Montag beim bunten Treiben in Lauben, Gassen und Plätzen.

Kurioserweise ist es auch ein Jubiläumsfest, das so zur Hängepartie geworden ist. Denn zum 70. Mal gibt es die „Drei Sommertage in der kleinen Residenz“. Natürlich liegt ein gewisser Corona-Schatten über jedem Fest in dieser Zeit. Das betrifft das Ansteckungsrisiko, es macht sich aber auch im Programm bemerkbar. Der Schlosspark bleibt darin - von der Ballett-Matinee abgesehen unbespielt, es fehlt auch die Laube im Forstamt. ,,Die Vorbereitung war ein bisschen straffer als sonst", verweist Stadt-Bürgermeister Marc Muchow auf das notwendige Abwarten, was zum Festtermin tatsächlich möglich sein würde, so dass weniger Zeit für die Vorbereitung geblieben sei.

Auch andere Krisen dieser Zeit müssen die Festveranstalter im Blick behalten: Wegen der großen Trockenheit stehe hinter dem Höhenfeuerwerk zum Festabschluss am Montag, mit dem der Gewerbe- und Verkehrsverein Pro Kibo gemeinsam mit den Laubenbetreibern dem Fest eine Krone aufsetzen möchte, wohl mindestens bis Freitag noch ein dickes Fragezeichen, so Muchow. An diesem Tag soll, wie Pro-Kibo-Vorsitzende Cornelia Löser bestätigt, in enger Abstimmung mit den Fachbehörden die Entscheidung fallen. Klar sei: Bei Waldbrand-Gefahrenstufe 4 sei an Feuerwerk nicht zu denken (mehr dazu: Lokalseite 1).

Menschen dicht gedrängt in der Hoflaube an der Stadtmauer beim Resi-Fest 2018.

Gleichwohl setzen die Macher des Festes auf das bewährte Konzept. Neben dem Kerngeschehen in den Lauben, auf den Plätzen, in Geschäften und Gastronomie, gehört die Kulturnacht am Freitag mit 20 Stationen wieder dazu, ebenso der Residenzfestlauf - ergänzt um Bambini- und Walking-Wettbewerbe - am Samstag nach der Festeröffnung oder das Orgelkonzert mit Martin Reitzig am Sonntag um 18 Uhr als beliebtes und besinnliches Festintermezzo in der kühlen Paulskirche. „Toccaten und mehr“ wird sich der Bezirkskantor diesmal aufs Notenpult legen (weitere Infos: siehe oben). Und nicht zu vergessen: Die große Matinee der Ballettschule Flex & Point, die am Sonntag ab 11 Uhr den Schlosspark (bei Regen: Stadthalle) verzaubern wird, diesmal zum Nietzsche-Zitat: „Man muss das Leben tanzen".

Ein zentraler Treffpunkt, wo die Wege vieler Festbesucher zusammenlaufen, wird der Römerplatz sein. Hier gibt es an allen drei Festtagen zum kulinarischen Angebot Musik, samstags mit Kalli Koppold, der ab 19 Uhr im Anschluss an die Festeröffnung mit Muchow und den vielen Wein-, Bier- und Erntehoheiten aus weitem Umkreis (18 Uhr) in die Tasten greifen wird. Am Sonntag übernimmt ab 19 Uhr das Pirmasenser Unplugged-Duo ,,Pirm Jam" (Andy Lübbert, Stefan Glass) den musikalischen Part, am Montag dann, ebenfalls ab 19 Uhr, das Duo „Two for Dinner". Auch gut die Hälfte der Lauben würzt das gastronomische Angebot mit passender Livemusik.

Insgesamt nennt das Programm zwischen Liebfrauenkirche und Schlossplatz 14 Anlaufpunkte für Hungrige und Durstige, für Plauderwillige, für die vielen, die alte Freunde treffen wollen. Denn das war das Resi-Fest immer schon: Treffpunkt für die vielen, die es nach Schule und Ausbildung in die Ferne getrieben hat und die mal wieder sehen wollen, wie „daheim“ die Dinge stehen.

Das Fest rundet sich schließlich zum Gesamtpaket mit den am Sonntag offenen Läden und dem großen Vergnügungspark auf dem Herrengarten. Damit nichts aus dem Ruder läuft, kündigt Muchow verstärkte Kontrollen an. Er gibt zu bedenken: Wegen der Corona-Zeit drängten viele junge Leute aufs Fest, die es bislang noch gar nicht erleben konnten und damit keine ,,Festerfahrung" haben. Thomas Behnke