Anzeigensonderveröffentlichung
Dudenhofen & Römerberg

Erste Hilfe aus der Naturapotheke

Römerbergerin Simone Pösl erzählt von heilenden Kräutern

Erste Hilfe aus der Naturapotheke

Angerichtet: Frische Kräuter wurden am Ende der Wanderung mit heißem Wasser aufgegossen.

##mainParagraph##

Das letzte Mal war Simone Pösl nach der Sommersonnenwende am 21. Juni mit einer Gruppe unterwegs, um Kräuter aufzuspüren. Jetzt hat sie den Herbst im Blick,mit den roten Lichteinheiten in der Luft.

Simone Pösl liegt die Natur in den Genen. Ihre Eltern Rita und Emil waren die Motoren, die die Lokale Agenda 21, ein Arbeitskreis für die Natur, in Römerberg vor 20 Jahren zum Laufen brachten. Ihre Tochter ist zur Heilkräuterexpertin geworden, die ihr Wissen gerne weitergibt.

Der Fußballverein Berghausen ist Ausgangspunkt für die kleine Wanderung, die den Horizont in Sachen Kräuter und Kräfte erneut ein Stück weiten soll. Mit sechs Frauen läuft Pösl entlang des Feldwegs los in Richtung Kräuterbeet, das von Mitgliedern der Lokalen Agenda angelegt wurde.

Beifuß ist das erste, was Pösl auf der Strecke ins Auge fällt. „Das ist ein Kraut, das ziemlich spät im Jahr noch auf der Wiese steht“, erklärt sie. Um das Lagerfeuer anzufachen, sei es früher oft verwendet worden. Wie die Scharfgarbe oder das Johanneskraut zähle Beifuß zu den Beschrei- oder Berufskräutern, die vor schlechten Wünschen und Krankheiten schützen sollen. „Sie werden gesammelt, um die Luft zu reinigen“, erzählt Pösl. Am Haus oder im Stall seien die Bündel zu finden gewesen. Auch Steppenjäger hätten sich damit eingerieben.

Erste Hilfe aus der Naturapotheke-2
Wissen geteilt: Simone Pösl (r.) regte die Teilnehmerinnen zum Kräutersuchen an. FOTO: KÜHNER

Beim Anblick der Brennnesseln am Wegrand leuchten Pösls Augen. „Da stecken wahnsinnig viel Mineralien drin“, betont sie: „Sie liefern immer das richtige Verhältnis zwischen Magnesium und Calcium. Außerdem ist die Brennnessel blutbildend.“ Abgesehen von diesem Kraut ist die Scharfgarbe ein Favorit in der Naturapotheke. „Sie wirkt blutstillend“, so Pösl. Die Wundheilung werde dem Wegerich zugesprochen. „Das ist das erste Mittel, das wir als Pflaster aus der Natur verwenden können“, informiert Pösl. Der brennende Schmerz werde sofort weggenommen. Kaum wahrnehmbar ist die Rucola-Pflanze, die inmitten einer Blühwiese steht. Die gelben Blüten sind einer Mitwanderin aufgefallen.

Interessantes lernen die Teilnehmerinnen über die Malve. Die entfaltet ihre Wirkung, die vor allem bei Atemwegserkrankungen helfen soll, nämlich rein beim Kaltauszug. „Blüten ins Wasser, Deckel drauf und ziehen lassen“, lautet der Ratschlag Pösls deshalb. Ebenfalls im Portfolio der Kräuter-Tipps: Hagebutte. „Sie ist mit Sanddorn eine der vitaminreichsten Früchte“, wirft Pösl ein und unterstreicht: „Das Vitamin C der Hagebutte ist beständig.“

Holunder gegen Fieber

Bemerkenswert ist, was allein entlang des Feldweges in Berghausen zu finden ist. Dazu gehört auch das Labkraut, das die Milchgerinnung fördern soll und der „Heilige Holunder“,wie Pösl den Strauch nennt, dem nachgesagt wird, Krankheiten der Menschen anzunehmen. „Er ist sehr Vitamin-C-haltig, erwärmend und soll das Fieber aus dem Körper ziehen – wie Lindenblüten.“ Am Kräuterbeet der Lokalen Agenda dürfen die Teilnehmerinnen sich selbst von der Wirkkraft der Natur überzeugen. Pösl serviert Tee, natürlich mit frischen, handgepflückten Kräutern. xsm

TIPPS

Natürliche Helfer

Gegen jede Krankheit ist ein Kraut gewachsen, hat Hildegard von Bingen gesagt. Simone Pösl hat einige Tipps. Ein Beispiel: „Vor und nach einer OP sollte man eine Teemischung aus Scharfgarbe, Frauenmantel und Zinkkraut trinken. Das stärkt das Gewebe und soll Verwachsungen entgegenwirken.“ Beinwell helfe bei Prellungen und Knochenbrüchen. Selbst die Kartoffel hat Heilkraft: roh und gerieben hilft sie bei Atemwegsbeschwerden. Dazu passt ein Senffußbad. xsm