Grund zum Feiern hatte man in Speyer am 24. September des Jahres 1834. Damals konnte der Kommandant des in der Domstadt in Garnison liegenden 2. Königlich-Bayerischen Jäger-Bataillons, Johann von Damboer, auf sein 50-jähriges Dienstjubiläum zurückblicken – ein Ereignis, das nicht nur in den örtlichen Militärkreisen Beachtung fand, sondern auch mit einem „von allen Ständen besuchten“ offiziellen Festmahl gewürdigt wurde.
Speyerer Geschichten: 51-jähriger Kommandant beging im Jahr 1834 sein 50. Dienstjubiläum
Johann von Damboer hatte am 13. April des Jahres 1783 in Mainz das Licht der Welt erblickt und war, wie damals oft üblich, in jungen Jahren schon in den Militärdienst eingetreten, so dass er später an manchen Feldzügen und Schlachten teilnahm, was die Anzahl seiner offiziell anerkannten Dienstjahre vervielfachte. Denn nur so konnte der 1834 gerade erst 51 Jahre alte Oberstleutnant sein 50-jähriges Dienstjubiläum beim Militär begehen.
Bereits am Vorabend des denkwürdigen Ereignisses hatte das Offizierskorps dem in Speyer allgemein geschätzten Stadtkommandanten einen Fackelzug mit musikalischer Begleitung dargebracht, wobei ein von einem Oberleutnant der Garnison speziell für diesen Anlass komponierter „trefflicher Festmarsch“ dem Jubilar dargebracht wurde.
Ein prachtvoller „Ehrensäbel“, den das Offizierskorps seinem Kommandanten ebenfalls als Geschenk überreichen wollte, war zu diesem Zeitpunkt noch nicht in Speyer angelangt und konnte erst mit Verspätung nachgereicht werden, wie die in der Domstadt erscheinende Zeitung „Der Rheinbayer“ im September 1834 meldete. Doch damit nicht genug: Die Unteroffiziere der Garnison überreichten Damboer einen „Ehrenpokal“, den dieser „mit sichtbarer Rührung“ entgegennahm. Man hatte sich auch höheren Ortes an die Verdienste des Speyerer Kommandanten erinnert und ihm am gleichen Tag den Königlich-Bayerischen Ludwigsorden verliehen. Von Seiten der Zivilbehörden hatte der Speyerer Regierungssekretär Keim ein „Festlied“ gedichtet, das die ganze Versammlung anstimmte, was den „ergrauten Krieger“ erneut zu Tränen rührte. So konnte der „Rheinbayer“ nur noch feststellen: „Die ganze Feier war ihrem Zwecke entsprechend, alles war passend, sinnig geordnet und trefflich ausgeführt“.
Johann von Damboer ging in späteren Jahren im Rang eines Generalleutnants in Pension. Seine Laufbahn beim Militär hatte ihm mit der Zeit eine Reihe von Orden und Auszeichnungen eingetragen. Neben dem 1834 verliehenen Ludwigs- Orden und dem Bayerischen Verdienstorden, war von Damboer Ritter der kaiserlich- französischen Ehrenlegion, besaß das Großkreuz des kurfürstlich hessischen Haus-Ordens vom goldenen Löwen, trug den kaiserlich und königlich österreichischen Orden der eisernen Krone 1. Klasse und den kaiserlich russischen St. Anna-Orden 2. Klasse. Der hochdekorierte Offizier verstarb am6. Juni 1863 im Alter von 80 Jahren in Würzburg an einer „Lungenlähmung und Wassersucht“. lh