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Ein Spaziergang im Hammelstal südwestlich von Bad Dürkheim führt durch abwechslungsreichen Wald nahe des Schwabenbachs. Ziel des Spaziergangs ist der über 100 Jahre alte Hammelsbrunnen.
Am Wanderparkplatz „Drei Eichen“ steht eine Schutzhütte, die 1913 vom Drachenfelsclub erbaut wurde. Hier beginnt ein breiter Forstweg, markiert mit dem grünweißen Balken. Auf beinahe ebener Strecke führt er zum zwei Kilometer entfernten Hammelsbrunnen. Auf der rechten Wegseite beherrschen Kiefern und Fichten den Baumbestand.
Nach links blickt man talwärts in einen Buchenwald mit hochgewachsenen Stämmen. „Mutter des Waldes“ wird die Rotbuche genannt, und ihre nächste Generationwächst heran: Unter dem stark aufgelockerten Schirm der Altbäume verjüngt sich der Bestand auf natürliche Weise.
Wo ältere Buchen hoch und dick genug werden, bieten sie mit Spalten und Höhlungen vielen Tieren wichtigen Lebensraum. Zu den gefiederten Bewohnern artenreicher Wälder gehören Buntspecht und Schwarzspecht. Sie bleiben im Winter bei uns, sind also Standvögel. Auch im Hammelstal ertönt der lang gezogene Sitzruf des Schwarzspechts sowie sein „krü krü krü“, das er im Flug ruft. Unser größter heimischer Specht bevorzugt Rotbuchen, um tiefe Höhlen zu zimmern. Wenn er sie nach einigen Jahren verlässt, ziehen dort andere Bewohner ein: Nachmieter sind zum Beispiel mehrere Arten von Fledermäusen, ebenso Käuze, Hohltauben und viele Insekten.¨
Bald erreicht man die lang gestreckten Talwiesen, durch die sich der Schwabenbach zieht. Der insgesamt 18Kilometer lange Bachlauf entspringt in zwei Quellen unterhalb des Becherskopfs. In Ufernähe sind die Wiesen teilweise sehr feucht. Wo sich kleine Tümpel bilden, laichen im Frühling Amphibien wie der Grasfrosch ab.
Jetzt verlieren Zitterpappeln und Weidenbüsche ihr letztes Herbstlaub. Am Wegrand stehen einige alte Eichen. Ohne Blattwerk erscheint ihr Astwerk noch knorriger geformt. Auch säumt eine Birkenallee die offene Fläche. Sie hat allerdings im Lauf der Zeit deutliche Lücken bekommen.
Wo die Wiesen enden, ist der Hammelsbrunnen erreicht. Seine Quelle wurde 1884 gefasst, 20 Jahre später entstand die Einfassung aus Sandstein mitsamt einer Fontäne. Auf Initiative des Drachenfelsclubs sprudelt sie seit einigen Jahren wieder. Neueren Datums ist auch die Ausstiegshilfe für Tiere.
Auf der anderen Wegseite informiert eine Gedenktafel darüber, dass von 1889 bis 1892 eine sieben Kilometer lange Ton- Rohrleitung durch das Tal zum Dürkheimer Hochbehälter Köppel verlegt wurde. Über 20 Quellen im Hammelstal wurden an die Wasserleitung angeschlossen.
Auf dem Rückweg vom Hammelsbrunnen kann man als Alternative einen Fußweg nehmen: Wo die Wiesen in Wald übergehen, biegt er nach rechts ins Bachtal ab. Zwar ist diese Strecke gerade im Winter oft aufgeweicht. Aber sie führt durch eine besonders reizvolle Umgebung: Waldbäume wechseln mit üppigem Buschwerk und altem Obstgehölz, dazwischen liegen kleine Wiesen und Tümpel.
Schließlich kommt man an mehreren Weihern vorbei. An kalten Tagen sind sie mit einer Eisdecke überzogen, die auch hauchdünn reizvoll aussieht. Mitunter friert sogar der Bach von den Uferseiten her zu. Bevor es links einen Fußweg hinauf zum Parkplatz geht, kann man an den Gewässern oft den Graureiher oder einige Stockenten beobachten. Deren Männchen tragen jetzt ihr Prachtkleid mit grün schillerndem Kopfgefieder. lad