An einem klaren Waldbach entlang führt das Neu-Glashüttental im Dürkheimer Forst. Der Name erinnert an ein altes Handwerk: Im hiesigen Wald wurde einst Glas hergestellt.
Winterlicher Spaziergang durch Natur und Geschichte
Startpunkt ist am Wanderparkplatz Saupferch. Der Forstweg verläuft rechts neben dem tiefen Einschnitt des Glashüttentalbachs in südwestliche Richtung. Aus dem Talgrund ragen vielgestaltige Bäume empor. Zu ihnen gehören Hainbuchen mit eigenwillig geformten Stämmen und knorrige Vogelkirschen. An den dahinter ansteigenden Hängen setzt sich der Wald vor allem aus Buchen, Fichten und Kiefern zusammen. Die Strecke ist mit dem gelben und blauweißen Balken markiert. Nach etwa zwanzig Gehminuten führen diese Markierungen über Treppenstufen einen schmalen Fußweg zum Bach hinunter. Auch auf der rechten Wegseite zweigt ein Wanderweg ab.
Es geht aber geradeaus weiter, vorbei an wechselnden Waldbildern. Mal wirkt das beschauliche Tal dunkel von dicht stehenden Fichten, dann hellt es sich wieder auf. An einer solchen Stelle wurden Erlen gepflanzt, eine typische Baumart an feuchten Standorten wie Gewässerrändern.
Immer wieder zeigen sich am Weg interessante Einzelheiten, etwa mit Flechten bedeckte Baumstümpfe oder Totholz, aus dem die Fruchtkörper zersetzender Pilze sprießen. Auf der gegenüber liegenden Hangseite fällt ein Spechtbaum auf: Der alte Stamm ist von oben bis unten durchlöchert. Hier war auch der Schwarzspecht am Werk. Mit seinem starken Schnabel legt der größte heimische Specht vor allem die Fraßgänge und Nester holzbewohnender Ameisen frei.
An einer Wegkreuzung weist ein Wegweiser unter anderem in Richtung Friedrichsbrunnen. Um dorthin zu kommen, geht man bis zum Ende des Neuglashüttentals und biegt dann nach links ins Friedrichstal ab. Dieser Weg führt bis zu dem Brunnen, dessen Name auf einen der Grafen Friedrich von Leiningen zurückgehen soll.
Streckenweise beschatten Fichten das Bachtal. Dagegen gibt es nach rechts lichte Ausblicke auf Berghänge und Kuppen. Hier stehen Buchen mit hoch aufstrebenden Stämmen. Haben sie erst ihr Laub verloren, treten ihre silbergrauen Gestalten umso deutlicher hervor. Vom Startpunkt bis zum Brunnen sind es insgesamt vier Kilometer. Wem das zu weit ist, der kann vor dem Ausgang des Glashüttentals auf die andere Seite wechseln und hier zurückgehen. Bleibt man zwischendurch stehen und lauscht, dann hört man in der Stille das leise Gluckern des glasklaren Waldbaches.
An seinem Grund ist der feine Sand des Buntsandsteins zu sehen, ein Hauptrohstoff für die Glasbildung. Die hierin enthaltenen Eisenoxide färbten das Waldglas grünlich. Glashütten arbeiteten überwiegend in baumreichen Gebieten. Um die Rohstoff-Mischung hoch zu erhitzen, landete sehr viel Holz in den Schmelzöfen. Dieser Bedarf steigerte sich noch im 17. Jahrhundert durch die Gewinnung von Pottasche für eine farblosere Glasschmelze.
Waren die Bäume der Umgebung gefällt, zog das Hüttenvolk weiter. Von der Glasherstellung für die Leininger Grafen auf der unweit gelegenen Hardenburg zeugt heute noch der Name des Tals, in das der verengte Weg nun hinunter führt. Auf der anderen Seite geht es über Stufen hinauf zum Forstweg, auf dem man zum Startpunkt zurückkommt. (lad)