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Vom Schlagbaum auf den Sonnenweg

Knorrige Gestalten begleiten einen Spaziergang nahe der Weilach

Vom Schlagbaum auf den Sonnenweg

Wo der Sonnenweg beginnt, ist der Wald noch dichter. Das Herbstlaub hebt sich vom Grün der Kiefern ab FOTO: SIGRID LADWIG

Auf dem Sonnenweg südlich der Weilach finden Waldbesucher auch im Herbst und Winter noch wohltuende Helligkeit. Je weiter es vom Schlagbaum in Richtung „RicardusBlick“ geht, desto aufgelockerter stehen die Bäume an steinig-trockenen Hängen.

Vom Parkplatz beim alten Forsthaus Weilach folgt man zuerst in südwestliche Richtung der Markierung des grün-weißen Balkens. Der Name der vielbesuchten Weilach weist auf eine feuchte Umgebung und stammt von „Weidelach“ oder „Widenlach“ für Wasserlachen.

In wenigen Gehminuten führt der Forstweg zum 288 Meter hoch gelegenen „Schlagbaum“. Hier zweigen viele Wege ab. Ein Streckenvorschlag des neuen Wegweisers zeigt nach Wachenheim und Bad Dürkheim. Er trägt auch die Markierung des roten Punkts und führt direkt nach Süden. Von der Wegkreuzung bis Bad Dürkheim beträgt die Strecke dreieinhalb Kilometer.

Wer an herbstlichen Nachmittagen noch etwas Licht einfangen will, der ist hier richtig. Zwischen Waldkiefern, Traubeneichen und Esskastanien geht es leicht abwärts und stellenweise über eine alte Sandstein-Pflasterung. Zunächst bleibt der Wald eher geschlossen, aber bald zeigen sich durch mehrere Baumlücken die Hänge des vorderen Gaistals.

Aus gutem Grund bezeichnen Ortskundige die gern besuchte Spazierstrecke als „Sonnenweg“. Je nach Jahreszeit liegt der Weg früher oder später auf der Sonnenseite. Wo der Baumbestand allmählich lichter wird, zeigen Eichen und Kiefern auffallend niedrige Wuchsformen. Ihre knorrigen Gestalten erheben sich mit eigenwillig gewundenen Ästen.


Zudem sieht man abgestorbene, teilweise umgestürzte Bäume. An manchen Stämmen, denen schon die Rinde fehlt, gibt es gewundene Fraßgänge zu entdecken. Sie wurden von den Larven verschiedener Käferarten genagt. Zwischen den Bäumen liegen viele Felsbrocken. Der Waldboden ist hier besonders sandig und entsprechend nährstoffarm. 

Was den gern zitierten Platz an der Sonne angeht, haben die Erbauer des Aussichtspunktes „Ricardus-Blick“ eine gute Wahl getroffen: Bevor der Weg in östliche Richtung und wieder in den dichter bestandenen Wald abbiegt, liegt links am Hang eine kleine Aussichtsplattform. Sie ist mit Sandsteinmauern umfasst und in ihrem Schutz steht einladend eine Bank, zu der Treppenstufen hinauf führen.

Auch im Winter kann man hier an milden Tagen eine Rast einlegen und den Blick über die teilweise bebauten Hänge des Gaistals schweifen lassen. Die Flora ist an dieser hellen Waldstelle reichhaltig: Sogar Mauerpfeffer wächst bei den Steinen. Er ist im Wald eher selten zu finden, weil er besonders sonnige Standorte mag.

Wer den Spaziergang ausdehnen will, statt den gleichen Weg zurückzugehen, folgt noch ein Stück dem roten Punkt. An einer weiteren Sitzgelegenheit zweigt ein Fußweg ab. Er führt bergauf und ist mit dem blauen Balken markiert. Hier verläuft auch der Pfälzer Weinsteig. 

Es geht vorbei am keltischen Ringwall. An manchen aufgehäuften Steinen finden sich hübsche Becherflechten. Auffallend sind ihre kleinen becherähnlichen Formen. Dagegen bleiben die flachen, grünlichen Schuppen unter ihnen unscheinbar.

Nach dem Anstieg zum sagenumwobenen Teufelsstein kommt man in nördliche Richtung wieder zum Schlagbaum und zurück zum Ausgangspunkt. lad