Im Frühling bei einem gemütlichen Spaziergang das Wetter genießen und die Natur entdecken. Wer auf der Suche nach einer neuen Route ist, kann sich im Osten von Dackenheim durch die Weinberge in Richtung Freinsheimer Höhe aufmachen. Dabei gelangen die Spaziergänger durch die Vorhügelzone zwischen Wald und Rheinebene, wo sich ein toller Ausblick auf drei Ortschaften bietet.
Bei einem Frühlingsspaziergang bietet sich von Dackenheimin Richtung Freinsheimer Höhe ein toller Ausblick
Auf der Friedhofstraße verlässt man Dackenheim im Südosten und biegt am ersten Abzweig nach rechts ab. Von diesem unbefestigten Weg sieht man in südwestlicher Richtung Herxheim am Berg: Die Dorfansicht ist geprägt vom starken, teilweise romanischen Turm der Kirche St. Jakob und dem ehemaligen Schlossgarten mit seinen alten Bäumen.
Nach wenigen Gehminuten biegt der Weg nach links und bald wieder nach rechts ab, bevor es ein Stück an den Bahngleisen entlang geht. An der nächsten Möglichkeit überquert man die Eisenbahnstrecke und nimmt dann eine kurze Wegstrecke nach rechts.
In so manchen Weinbergzeilen blüht jetzt reichlich der Löwenzahn und setzt leuchtend gelbe Punkte in die Landschaft. Wenn die Hauptblütezeit der krautigen Pflanze beginnt, zeigen sich auch bald ihre verblühten Köpfe mit grauem Haarschopf: Als Schirmflieger verbreiten sich dann die kleinen Samen im Wind und lassen sich über beachtliche Strecken hinweg tragen. Eine erfolgreiche Vermehrungsweise, wie man vielerorts sehen kann.
Am nächsten Abzweig geht es weiter ostwärts in Richtung Freinsheimer Höhe, die sich im Norden der Stadt erstreckt. Freinsheim mit seinen beiden Kirchtürmen liegt nun rechter Hand des Spaziergängers. Der nächste asphaltierte Weg verläuft in Nord-Süd-Richtung.
Wer von hier den Spaziergang in die Stadt hinunter ausdehnen will, hat es nicht mehr allzu weit. Einen Besuch ist Freinsheim mehr als wert, denn es bietet viele interessante Eindrücke, etwa beim Stadtmauerrundgang. Um auf der kürzeren Variante zum Ausgangspunkt bei Dackenheim zurückzukommen, geht man dagegen aufwärts nach Norden.
Schon von weitem fällt ein großer Zierstrauch am Wegrand auf: Violett leuchten die Blütenstände des Flieders. Seine zugespitzten Blätter sind herzförmig. Auch ein großer Nussbaum am Hang legt sich ganz allmählich und noch etwas zögerlich sein Laubkleid zu. Früher treiben die Rosskastanien ihre großen, handförmigen Blätter aus.
Nach kurzer Strecke informiert ein Schild über die hiesige Weinlage „Dackenheimer Mandelröth“. Ihr Name stammt von der mittelhochdeutschen Bezeichnung „ruite“ für Rodung, während der Name „In der Röth“ erstmals 1742 belegt ist. Der nächste asphaltierte Weg nach links führt durch die Golfanlage, wo es vielfältige blühende Obstbäume zu sehen gibt. Allmählich nähert sich der Spaziergänger wieder Dackenheim mit seinem markanten und massiven Turm der katholischen Pfarrkirche St.Maria. Ihre Baugeschichte reicht ins 12. Jahrhundert zurück. Einst gehörte das Gotteshaus zum Kloster Höningen. Vom ursprünglichen Bauwerk blieben der Chorturm und die Apsis mit typischen Merkmalen der romanischen Stilepoche erhalten.
Wer den wuchtig wirkenden Turm näher betrachtet, staunt über die reiche Gliederung der Fassade: Sie ist mit schönen Rundbogenfriesen und senkrecht verlaufenden Mauerblenden, sogenannten Lisenen, harmonisch ausgestattet. Aus der Zeit der späten Gotik stammt dagegen das Obergeschoss, während die Turmhaube eine barocke Form aufweist. lad