Anfangs war das BIB-Orga-Team bei der Stadt angesiedelt. Über den städtischen Arbeitskreis Schule-Wirtschaft, der sich um die Verknüpfung von Schul- und Arbeitswelten bemüht, sei die Messe damals entstanden. „Die hat allerdings nur die Hallen zur Verfügung gestellt“, berichtet Stefan Lelle, der Vorsitzende des BIB-Vereins. Das Bemerkenswerte sei, dass das Orga-Team des vor zwei Jahren gegründeten Vereins immer noch das gleiche sei. Offenbar brennen die Ehrenamtlichen für die Sache, freut sich Lelle. Nur sei die GbR-Form der Veranstaltung glücklicherweise Geschichte.


Seit die BIB durch einen Verein organisiert wird, sei die Messe für viele Unterstützer viel interessanter, weil Spendenquittungen ausgestellt werden können. Aber allein durch die Mitgliedsbeiträge stehe die Bildungsmesse finanziell viel besser da.
Doch Lelles Traum ist es, dass künftig noch viel mehr Firmen Mitglied in dem BIB-Verein werden. Wenn von den Ausstellern wenigstens die Hälfte Mitglied im Verein wären, sähe die Situation viel besser aus. So könnten beispielsweise die Busfahrten finanziert werden, um die Schüler zum Messegelände zu bringen. „Wir Pfälzer, besonders in Pirmasens und dem Landkreis Südwestpfalz, müssen zusammenhalten“, findet der Vorsitzende.
Dafür nennt Lelle zwei Gründe. „Wir bekommen nicht die notwendige Aufmerksamkeit der Landesregierung“, so sein Empfinden. Außerdem sei die Region in Sachen Industrie spärlich bestückt: „Da, wo wir den Wald haben, ist in anderen Regionen Industrie angesiedelt“. Deswegen sei Umdenken angesagt. „Wir sind nicht die Hinterpfalz“, betont er: „Bei uns fängt Deutschland an.“ Den Standort könne man auch als Chance begreifen.
Den BIB-Verein freut, dass es inzwischen ein Bildungsbüro in Pirmasens gibt, in dem es genau um den Übergang von der Schule in den Beruf geht. „Es ist bei der Wirtschaftsförderung auf der Husterhöhe angesiedelt“, informiert der BIB-Vorsitzende. Und dort gibt es drei Mitarbeiterinnen, deren Aufgabe es ist, Schülern bei der Berufsorientierung zu helfen, ihnen Angebote herauszusuchen, die zu ihnen passen, aber auch ein Monitoring zu betreiben, sprich den Markt zu beobachten, damit entschieden werden kann, in welchen Bereichen Projekte angeboten werden. So soll die Region in Sachen Bildung nachhaltig gestärkt werden, um den Fachkräftebedarf zu sichern.
Die Stadtverwaltung präsentiert sich am kommenden Freitag übrigens auch als Arbeitgeber und Ausbilder auf der Berufsinformationsbörse und stellt sein Ausbildungsspektrum sowie die möglichen Einstiegsmöglichkeiten vor. Denn bevor Jugendliche eine Ausbildung im Rathaus beginnen, haben sie die Möglichkeit, durch ein Praktikum oder einen Freiwilligendienst auszuprobieren, ob das etwas für sie ist.
„Pirmasens ist in Bewegung und die Stadtverwaltung ist eine wichtige Schaltzentrale der Transformation“, wirbt Oberbürgermeister Markus Zwick für seine Verwaltung als Arbeitgeber. Gleichzeitig seien die Ämter und Eigenbetriebe mit ihren verschiedensten Aufgaben auch ein zentraler Ansprechpartner für die Pirmasenser Bürger. „Wir brauchen Nachwuchs, um auch in Zukunft mit jungen Kollegen als Dienstleister zur Verfügung zu stehen“, so Zwick weiter. Denn in den kommenden Jahren werden mehrere hundert Mitarbeiter von den aktuell 1092 Arbeitnehmern in Rente gehen. Sogar eine Übernahme garantiere die Stadt, sollte der Azubi seine Ausbildung erfolgreich abschließen. Interessierte Jugendliche, die kurz vor ihrem Schulabschluss stehen, werden daher am Messestand sehnlichst erwartet. Denn dort haben sie die Möglichkeit, mit einigen der 31 Azubis ins Gespräch zu kommen, die aktuell eine Ausbildung bei der Stadt absolvieren. Mit der Imagekampagne „Bei uns kannst du alles werden!“ wollen die Verantwortlichen die Schulabgänger auf die Bandbreite der Ausbildungsmöglichkeiten bei der Verwaltung aufmerksam machen.
Im Rathaus gibt es nämlich nicht nur Verwaltungsfachangestellte, sondern auch Erzieher, Umwelttechnologen, Feuerwehrleute und Fachinformatiker für Systemintegration. Sogar eine Ausbildung als Steinmetz kann man bei der Stadt machen oder als Gärtner. 14 unterschiedliche Berufsbilder werden angeboten und auch duale Studiengänge sind im Portfolio der Verwaltung zu finden. Die Studiengänge Bauingenieurwesen oder Verwaltungsbetriebswirtschaft zum Beispiel. ckkm