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Influenza muss nicht sein

So funktioniert die Grippeschutzimpfung

Influenza muss nicht sein

Wenig Schmerz – und hoffentlich viel Schutz: Idealer Zeitpunkt für die Grippeschutzimpfung ist der November. Aber auch später lohnt sich der kleine Piekser noch. FOTO: FRANZISKA GABBERT/DPA

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Gefährlich ist es nicht – und doch ist die Zahl derer, die sich gegen die Grippe impfen lassen, niedrig. Dabei gibt es kaum jemanden, für den sich der kleine Pieks nicht lohnt.

Sie kommt plötzlich, bleibt lange und kann sehr gefährlich werden: Eine richtige Grippe ist etwas ganz anderes als eine Erkältung, auch wenn letztere manchmal „grippaler Infekt“ heißt. In aller Regel ist er jedoch harmlos, ganz im Gegensatz zur Grippe beziehungsweise Influenza. „Die Influenza ist eine potenziell schwere und tödliche Erkrankung. In Europa ist es die Infektionskrankheit mit den meisten Todesfällen“, sagt Professor Gerd Fätkenheuer, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Infektiologie (DGI).

Wer sollte sich impfen lassen?

Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt: Impfen lassen sollten sich alle Menschen ab 60 Jahren, alle Bewohner von Alters und Pflegeheimen, alle Schwangeren ab dem vierten Monat und alle Menschen mit erhöhter gesundheitlicher Gefährdung. Menschen mit Herzproblemen etwa sind durch die Influenza besonders gefährdet. Hinzu kommen alle, die solche Risikopersonen betreuen oder mit ihnen in einem Haushalt leben.

Was ist mit allen anderen?

Die können sich ebenfalls impfen lassen. „Die Grippeschutzimpfung ist von der Stiko nicht für alle Personen empfohlen, aber das heißt ja nicht, dass sie sie nicht brauchen“, sagt Fätkenheuer. „Ich persönlich würde grundsätzlich immer empfehlen, sich impfen zu lassen.“ Nicht nur, weil damit das Risiko einer eigenen Ansteckung sinkt, sondern auch, weil es so besseren Schutz für alle gibt.

Wer soll sich nicht impfen lassen?

Kaum jemand. Aufpassen müssen laut Stiko alle, die eine Allergie gegen Bestandteile des Impfstoffs haben, Hühnereiweiß etwa. Sie sollten vor der Impfung mit ihrem Arzt sprechen. Und: Wer akut und schwer krank ist, mit mehr als 38,5 Grad Fieber zum Beispiel, sollte auf den Pieks erst einmal verzichten. Eine leichte Erkältung ist aber noch kein Hinderungsgrund, sagt Fätkenheuer.

Welcher Zeitpunkt ist der richtige?

„Der November ist grundsätzlich eine gute Zeit, sich impfen zu lassen. Gemessen am Verlauf der vergangenen Grippewellen ist es in Deutschland sogar die ideale Zeit“, sagt Fätkenheuer. Ihren Höhepunkt erreicht eine Grippewelle in der Regel erst nach Neujahr. So lange sollte man aber nicht warten. Denn nach dem Pieks dauert es etwa 14 Tage, bis der Impfschutz richtig wirkt. „Grundsätzlich ist es aber auch im Januar oder Februar sinnvoll, sich impfen zu lassen, wenn man es bis dahin nicht gemacht hat.“

Gibt es Risiken?

„Grundsätzlich ist die Grippeschutzimpfung ungefährlich“, sagt Fätkenheuer. Nebenwirkungen gebe es abseits von Lappalien keine. „Natürlich kann es sein, dass die Einstichstelle schmerzt und gerötet ist. Und es kann auch sein, dass man am nächsten Tag ein gewisses Unwohlsein empfindet.“

Dürfen sich Schwangere impfen lassen?

Sie können nicht nur, sie sollten sogar, sagt Michael Wojcinski, Impf-Experte beim Berufsverband der Frauenärzte (BVF). Schwangere haben nicht nur eine höhere Infektionsgefahr. Einmal angesteckt, erwischt sie die Influenza oft heftiger. Auch die Gefahr von Komplikationen ist höher.Wichtig ist, dass sich zudem das Umfeld der Schwangeren impfen lässt, allen voran der Partner. Stillende Mütter können und sollten sich ebenfalls impfen lassen.

Sollte ich meine Kinder impfen lassen?

Die Stiko empfiehlt das nur bei gesundheitlicher Gefährdung durch andere Krankheiten. Nach Ansicht der Experten spricht aber sonst auch nichts dagegen. Möglich ist die Influenza-Impfung laut Stiko ab einem Alter von sechs Monaten. Kinder erhalten in der Regel dieselbe Dosis des Impfstoffs wie Erwachsene. Alternativ gibt es für Kinder einen anderen Impfstoff, der als Nasenspray verabreicht wird – etwa für Kinder, die massive Angst vor Spritzen haben.

Schützt die Impfung immer?

Nein. „Die Grippeschutzimpfungwirkt nicht zu 100 Prozent, nicht mal annähernd“, sagt Fätkenheuer. Weil sich der Virus ständig ändert, kann es sein, dass der Impfstoff nicht mehr richtig zum Erreger passt. Deshalb wirkt die Impfung von Saison zu Saison mal mehr und mal weniger. Unter Idealbedingungen liegt die Schutzwirkung laut RKI bei etwa 80 Prozent. „Selbst mit 50 Prozent Wirkung wäre der Effekt für den Schutz der Bevölkerung aber riesig“, sagt Fätkenheuer.

Wie oft muss ich mich impfen lassen?

Nur einmal, aber das jedes Jahr. Zumeinen,weil der Impfschutz mit der Zeit nachlässt: Laut Stiko hält die Immunität sechs bis zwölf Monate an. Außerdem ist das Influenzavirus sehr wandlungsfähig, damit ändert sich auch die Zusammensetzung des Impfstoffs ständig.  dpa