Was junge Leute für den Einstieg in diesen Beruf brauchen und wissen müssen, beschreibt Achim Sydow, Ausbildungsleiter beim Bauunternehmen Depenbrock.
„Es ist ein Beruf für Menschen, die gerne anpacken und sich vor Schmutz nicht scheuen“, so Sydow. Kanalbauer arbeiten im Freien und meistern dort täglich neue Herausforderungen. Sie verlegen, warten und reparieren Rohre aus Beton, Steinzeug, Kunststoff und Metall. In der Stadt kümmern sie sich meist um Abwassersysteme und -leitungen vom kleinen Hausanschluss bis hin zu großen Abwassersammlern. Auf dem Land sind sie oft in Neubaugebieten für das Errichten neuer Systeme zuständig.
Maschinen unterstützen Handwerk
Kanalbauer verfügen über viel handwerkliches Geschick, arbeiten genauso selbstverständlich aber auch mit Maschinen und technischen Geräten, zum Beispiel mit optischen Vermessungsgeräten für das genaue Berechnen von Höhe und Gefälle.
Eine gute Auge-Hand-Koordination, etwa beim Verfüllen und Verdichten von Böden mit Spezialmaschinen, sowie Sorgfalt und Umsicht, etwa beim Abdichten von Abwasserleitungen oder beim Ausschachten von Kanalgräben mit Baumaschinen, sorgen dafür, dass keine Abwässer austreten und das Grundwasser verseuchen.
Mit ihrer Arbeit leistet diese Berufsgruppe auch einen großen Beitrag zum Umweltschutz und einen Beitrag zur nachhaltigen Nutzung natürlicher Ressourcen.
Kein höherer Abschluss erforderlich
Für die Ausbildung zum Kanalbauer ist kein spezieller Schulabschluss vorgeschrieben. Meist stellen Ausbildungsbetriebe aber Auszubildende mit mittlerem Bildungsabschluss oder Hauptschulabschluss ein, Handwerksbetriebe wählen vor allem Auszubildende mit Fächern Hauptschulabschluss aus. Gute Kenntnisse in technischen und naturwissenschaftlichen sind in jedem Fall von Vorteil.
Die Ausbildung zum Kanalbauer dauert im Normalfall drei Jahre. Sie läuft im Betrieb ab, in der überbetrieblichen Ausbildungsstätte und in der Berufsschule. Nach der Ausbildung haben Kanalbauer gute Karrierechancen: Mit Berufserfahrung und zusätzlichen Qualifikationen können sie sich zum Vorarbeiter, Polier oder Meister weiterbilden. Eine Tätigkeit in der Baustellenleitung kommt für sie ebenso infrage wie der Wechsel in die berufliche Selbstständigkeit. akz-o