Der Fachkräftemangel setzt vielen Branchen zu. Auch in der Systemgastronomie sorgt man sich um den Mitarbeiterstand. Eine Neuordnung der Berufe könnte diesen Zweig der Gastronomie reizvoller gestalten.
Wie viele andere Berufszweige steht auch die Systemgastronomie vor der Herausforderung, für die Zukunft qualifizierte Arbeitskräfte zu gewinnen. Obwohl sie als Branche der Chancen viele Karrieremöglichkeiten zu bieten hat, bleiben Ausbildungsstellen unbesetzt. Ändern könnte sich das nun mit der „Neuordnung der Berufe in der Systemgastronomie”, die seit 1. August 2022 gilt - und die duale Ausbildung wie auch die Berufsbilder in dieser Branche für Nachwuchstalente interessanter machen soll.
Arbeitsprozesse haben sich verändert
„Fit für die Zukunft” könnte das Motto für die Neuordnung lauten, so der Bundesverband Systemgastronomie (BdS). Berufsprofile wurden geschärft, Ausbildungsinhalte einer radikalen Verjüngungskur unterzogen. Schließlich hat sich in den vergangenen Jahrzehnten in der Gastrowelt viel verändert. Ob digitaler Wandel, neue Ernährungsgewohnheiten oder ein nachhaltiger Umgang mit Ressourcen: All das alles hat sich längst auf den Arbeitsalltag der Systemgastronomie ausgewirkt. Die Ausbildungsordnungen aus dem Jahr 1998 waren nicht mehr zeitgemäß. Nun aber bekommt die Ausbildung neue Inhalte, die an die aktuellen Anforderungen angepasst wurden (weitere Infos zu den Ausbildungs- und Karrieremöglichkeiten gibt es im Internet unter der Adresse www.bundesverband-systemgastronomie.de). Hinzu kommt: Auch Themen wie Personalführung und -entwicklung oder kommunikative Kompetenzen erfahren eine stärkere Akzentsetzung. Mit der Neuordnung bekommen junge Menschen außerdem mehr Auswahl beim Ausbildungsangebot.
Duale Ausbildung oder Studium?
Zusätzlich zur dreijährigen Ausbildung „Fachmann/-frau für Systemgastronomie” wird die bisherige „Fachkraft im Gastgewerbe” ebenfalls neu geordnet. Zukünftig kann man sich im Rahmen der zweijährigen Ausbildung „Fachkraft für Gastronomie” auf die Bereiche Restaurantservice und Systemgastronomie spezialisieren.
Ein großer Vorteil für die Nachwuchstalente ist auch die höhere Durchlässigkeit zwischen den zwei- und dreijährigen Ausbildungsberufen. „Mit diesen modernisierten Ausbildungsberufen eröffnen wir noch mehr jungen Menschen die Chance, eine spannende Karriere in der Systemgastronomie zu starten”, ist Andrea Belegante, Hauptgeschäftsführerin des Bds, überzeugt. Der Bundesverband hat sich aktiv und engagiert an der Neuordnung beteiligt. Seine Mitgliedsunternehmen, zu denen Marken wie McDonald's, L'Osteria, Starbucks oder Burger King gehören, bilden jährlich rund 2500 junge Menschen aus.
Eine gute Eintrittskarte ins Management bietet seit 2018 auch das duale Studium Food Franchise Management an der Berufsakademie in Plauen. djd