Auch die Ludwigshafener Synagoge fiel in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 den von den Nationalsozialisten provozierten Ausschreitungen zum Opfer. Eine SS-Sturmbann-Abteilung war in das Gebäude eingebrochen und hatte alles von Wert gestohlen. Den Rest warf man auf einen Haufen. Dann zündete man ihn an. Die Feuerwehr wurde so lange am Löschen gehindert, bis die Synagoge auf ihre Grundmauern niedergebrannt war. Sie war ursprünglich eine Kirche gewesen, die die jüdische Gemeinde erworben, umgebaut und 1865 eingeweiht hatte. Nach der Zerstörung wurde das Gotteshaus komplett abgerissen, nichts blieb zurück. Nachdem 1951 in der Amtsstraße das RHEINPFALZ-Pressehaus entstanden war, dehnte sich der Gebäudekomplex bald bis zur Kaiser-Wilhelm-Straße aus – bis auf das Gelände, wo zuvor die Synagoge gestanden hatte. In Erinnerung an das Gotteshaus, an die vertriebenen oder ermordeten jüdischen Mitbürger und als Mahnung für die nachfolgenden Generationen wurde am 23. September 1973 eine Bronzetafel angebracht und im Beisein des badischen Landesrabbiners Nathan Peter Levinson, des Ludwigshafener Oberbürgermeisters Werner Ludwig und des damaligen Verlegers Dieter Schaub enthüllt.RHEINPFALZ-Redakteurin Ulrike Minor hat während ihres Studiums die Geschichte der Juden in Ludwigshafen erforscht und in Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv die Ergebnisse veröffentlicht. büt