Als das Pressehaus in der Ludwigshafener Amtsstraße im August 1951 bezogen wurde, konnte es für sich in Anspruch nehmen, „das modernste in Süddeutschland zu sein“. Auf der „Trümmerstätte des ehemaligen Amtsgerichts“ habe man einen Bauplatz gefunden, der im Zentrum Ludwigshafens liege „und dennoch dem brandenden Lärm der großen Verkehrsadern entzogen“ sei, ist in der Sonderbeilage zur Einweihung am 4. August 1951 (unser Foto) zu lesen. Neben dem architektonischen Neuland, das der Verlag mit dem für die damalige Zeit supermodernen Gebäude betrat, stellte der Bau auch eine Herausforderung für Statiker dar: tonnenschwere Papierrollen im Papierlager, nicht weniger schwere Setzmaschinen und ruckelnde Rotationsmaschinen, deren Schwingungen sich nicht auf das Gebäude übertragen durften. Eine „mächtige Buddelei“ sei es gewesen, unter dem Hof einen Kohlebunker einzurichten und einen Verbindungsbau zwischen dem Keller unter dem Verwaltungstrakt und dem Keller unter dem technischen Bau zu schaffen, um so die riesengroßen Papierrollen schnell und einfach transportieren zu können. Geplant waren damals zudem eine Trafostation und eine Tankstelle für den „umfangreichen Wagenpark“. Und auch an die Beschäftigten wurde gedacht. „Die Dachterrasse mit Wetterdach soll der Belegschaft in den Essenspausen Gelegenheit geben, sich in frischer Luft über den Dächern Ludwigshafens zu ergehen“, ist in der Beilage „Das Pressehaus der Pfälzer“ zu lesen. Die Dachterrasse wurde allerdings nie verwirklicht. Eigentlich schade! büt kai_b102_anz.02