Wer am späten Vormittag über die Flure der RHEINPFALZ-Zentralredaktion in Ludwigshafen läuft, wird möglicherweise aus seinen Gedanken aufgeschreckt, verursacht durch ein echtes „Kultobjekt“ der Redaktion – den Gong. Besagtes Klanginstrument hat den Zweck, die täglichen Konferenzen anzukündigen: einmal die Morgenlage um 11 Uhr, zum anderen die Überschriftenkonferenz um 17.30 Uhr. Bei der ersten Konferenz des Tages besprechen die Blattmacher, also die für die Blattplanung an diesem Tag verantwortlichen Redakteure und Redakteurinnen der einzelnen Ressorts, die wichtigsten aktuellen Themen und wie sie bearbeitet werden. In der Konferenz am frühen Abend werden die bis dahin bereits fertigen Texte und Seiten dann begutachtet, Schlagzeilen, Vorspanne und Bildunterschriften auf Sinnhaftigkeit und Korrektheit überprüft.Genau genommen sind zwei Gongs alternativ im Einsatz. Wenn der Chefredakteur die Konferenz leitet, ertönt der harmonisch runde Klang eines echten chinesischen Gongs. Ist dagegen einer der beiden stellvertretenden Chefredakteure mit der Konferenzleitung betraut, ist das eher metallische Geschepper des alten Gongs zu hören.So oder so – der Redaktionsgong ist der „schlagende“ Beweis, dass auch im Zeitalter der Digitalisierung ein wirklich archaisches Kommunikationsinstrument durchaus noch seine Daseinsberechtigung hat. pel