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50 Jahre kreisfreie Stadt Neustadt

Mit Leib und Seele bei der Stadt

Rolf Müller arbeitet seit 44 Jahren in der Verwaltung – Beamtenwitze lässt er an sich abprallen

Mit Leib und Seele bei der Stadt

Brix, Ohnesorge, Weiler, Löffler, Weigel: Rolf Müller hat alle bisherigen Oberbürgermeister der kreisfreien Stadt Neustadt als seine Chefs erlebt. Seit 44 Jahren arbeitet der 61-Jährige bei der Stadtverwaltung.  

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Mit 17 Jahren kam er zur Stadtverwaltung, mit 61 ist er noch immer dabei: Rolf Müller in seinem Büro. Foto: ffg

Die Oberbürgermeister seien gekommen und gegangen: „Ich bin immer noch da“, sagt Rolf Müller mit einem Augenzwinkern. Mit 17 Jahren stieß er im August 1975 als Auszubildender zur Stadtverwaltung – und ist ihr bis heute treu geblieben. „Meine Frau sagt öfter mal, ich sei mit der Stadt verheiratet“, erzählt der 61-Jährige lachend. Ein Funken Wahrheit steckt da drin: „Ich habe hier meinen Platz gefunden und mache das mit Leib und Seele. Ich erledige meinen Job, als wäre es mein eigener Betrieb“, betont Müller.Nach seiner Lehre war der Diedesfelder zunächst einfacher Angestellter, stieg dann zum Beamten auf, erst im mittleren und schließlich im gehobenen Dienst. Möglich war das, weil er sich stets weiterbildete und nebenbei noch studierte, teilweise abends in der Freizeit. Eine Stadtverwaltung biete viele Möglichkeiten, er könne jungen Menschen einen solchen Arbeitgeber nur empfehlen. Zumal man bei der Stadt „viel Hintergrundwissen über alle Dinge des persönlichen Lebens, die einen berühren“ sammele.

„Ich war überall“, sagt Rolf Müller mit Blick auf sein bisheriges Berufsleben. Schwerpunkte waren 14 Jahre in der Personalverwaltung, vier Jahre in der Bauverwaltung, ab 2002 in der Volkshochschule – und seit 2006 ist er Leiter des Fachbereichs Bildung, Kultur, Sport.

Für die Bürger da sein

In der Anfangszeit kam er auch mit dem Thema Verwaltungsreform in Berührung: „Ich kenne die Eingemeindungsverträge, als Azubi musste ich mal prüfen, ob sie okay waren.“ Es habe zeitweise die Idee gegeben, die Ortsbezirke ganz aufzulösen und dafür sogenannte Leistungsapparate einzuführen. Das hätte nach Müllers Meinung zwar für schnellere Verfahren bei Entscheidungen gesorgt, aber letztlich sei es gut und richtig, die Ortsbezirke zu stärken und zu fördern – „aber auch das Zusammenwachsen als Einheit“, so der 61-Jährige. Die Arbeit habe sich stetig verändert, einerseits wegen den Verwaltungsverfahrengesetzen, andererseits wegen der technischen Ausstattung: „Früher gab es ja keine PCs, sondern nur mechanische Schreibmaschinen. Und auch keine Kopierer, da wurden Abschriften gemacht.“ Neue Themen seien dazu gekommen, wie Umwelt- und Datenschutz: „Man geht mit der Zeit, muss sich anpassen.“ Es gebe ja den Begriff des Beamten-Dreikampfs: Lochen, Heften, Ablegen. Davon sei man weit entfernt. Aber Beamtenwitze lässt er an sich abprallen: „Das sehe ich gelassen.“

Eine Verwaltung müsse für alle Bürger da sein, auch für schwächere, die sich vielleicht selbst nicht wehren könnten. Stichwort Daseinsvorsorge. „Wir sind sehr breit aufgestellt.“ Dass Neustadt kreisfrei ist, begrüßt Rolf Müller sehr: „Ich bin ein großer Befürworter einer kreisfreien Stadt. Wir haben alle Aufgaben gebündelt, sie laufen hier an einer Stelle auf. Bei einer Kreisverwaltung ist das anders. Bei uns hat man viel mehr mit den Bürgern zu tun und bringt nicht nur Rechtsverordnungen aufs Papier.“ Bei jeder Entscheidung müsse man aber wissen, dass dahinter ein Mensch stehe, der betroffen sei. ffg