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ZukunftsRegion Westpfalz

Stipendien für Studium - Mit Hilfe der Westpfalz Arzt für die Westpfalz werden

Kommunen, Kliniken und die ZRW gründen Förderverein mit dem Ziel, Nachwuchsärzte an die Region zu binden

Stipendien für Studium - Mit Hilfe der Westpfalz Arzt für die Westpfalz werden

Die Vertreter der Gründungsmitglieder des Vereins Ärzte für die Westpfalz, darunter der Vorsitzende Rainer Guth (rechts) und Kai Landes, Vorstandsvorsitzender der ZRW (zweiter von links) FOTO: RED/GRATIS

Der Ärztemangel in der Westpfalz ist ein Dauerthema. Nun bietet der Verein Ärzte für die Westpfalz motivierten, jungen Menschen aus der Region Stipendien für ein Medizinstudium in Ungarn – und stößt auf großes Interesse.

Im Landkreis Kusel sind fast 50 Prozent der Hausärzte älter als 60 Jahre. Und sonst wo in der Westpfalz und der „Alten Welt“ sieht es kaum besser aus. Niedergelassene Mediziner finden keine jungen Kollegen, Kliniken können freie Stellen nicht besetzen, Bürger finden keine Praxen, die sie aufnehmen.

Offenbar gibt es aber viele Interessenten, die gerne in der Region praktizieren und leben würden. Denn mehr als 70 an einem Medizinstudium Interessierte haben sich bis Ende Juni auf einen Aufruf des Fördervereins Ärzte für die Westpfalz gemeldet: medizinisch-technische Assistentinnen, Rettungssanitäter, Abiturienten, die sich in der Feuerwehr und anderen Vereinen engagieren. „Das sind Bewerber, wie wir sie uns wünschen: In ihrer Heimat verwurzelt und für das medizinische Feld geeignet“, sagt der Vereinsvorsitzende und Donnersberg-Landrat Rainer Guth. Sein Landkreis gehört zu den Gründungsmitgliedern des Vereins, ebenso die Kreise Kaiserslautern, Kusel, Südwestpfalz und Bad Kreuznach, die Städte Kaiserslautern, Pirmasens und Zweibrücken sowie der Verein ZukunftsRegion Westpfalz (ZRW), das Pfalzklinikum und das Westpfalz-Klinikum. Die Gründung erfolgte am 16. Mai.

Die 70 jungen Leute bewerben sich um ein Voll- oder Teilstipendium für ein deutschsprachiges Medizinstudium an der ungarischen Universität Pécs. Dort gilt kein Numerus clausus. Allerdings liegen die Studiengebühren bei 7.500 Euro pro Semester. Auf diese beiden Punkte legt der Förderverein sein Augenmerk. „Wir wollen engagierten jungen Leuten helfen, deren Abiturnote schlechter als 1,1 ist und die deshalb keine Chance auf einen Studienplatz in Deutschland haben, sich aber auch keine 15.000 Euro Studiengebühren jährlich leisten können“, erläutert Guth.

Maximal 16 junge Leute sollen bereits ab dem Wintersemester 2023/24 ein Stipendium vom bekommen - Förderverein wenn sie sich verpflichten, nach der Uni für mindestens drei Jahre im Gebiet der beteiligten Kommunen zu praktizieren, in einer niedergelassenen Praxis, einem MVZ, einem Krankenhaus oder auch als Amtsarzt. Ihr Praktisches Jahr können Studierende aus Pécs bereits seit 2014 am Westpfalz-Klinikum absolvieren. Es sei naheliegend gewesen, an diese Kooperation anzuknüpfen, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung der westpfälzischen Gebietschefs, von denen sich einige auch ein eigenes Bild in Ungarn gemacht haben.

„Mit dieser interkommunalen Initiative werden junge Menschen die Chance erhalten, an einer sehr renommierten, modern ausgestatteten Universität in Ungarn ein deutschsprachiges Medizinstudium zu absolvieren und in dieser Zeit in einer wunderbaren kleinen Kulturhauptstadt zu leben. So entsteht für alle Seiten eine Win-Win-Situation“, sagt Kai Landes, Vorstandsvorsitzender des Vereins ZukunftsRegion Westpfalz.

Eine Hürde stellt noch die Finanzierung dar. Sie soll über Spenden erfolgen, die laut Guth auch zugesagt sind, aber teils nicht ausgezahlt. „Wir arbeiten noch an der Gemeinnützigkeit, das hemmt den Spendenfluss“, sagt er. Guth verweist darauf, dass zwischen Vereinsgründung und Bewerbungsschluss nur sechs Wochen lagen. „Wir haben das in sehr kurzer Zeit auf die Beine gestellt.“ Anfang Juli konnte der Verein auf 120.000 Euro zugreifen, was acht Vollstipendien entspricht. kgi