„Frieden und Demokratie“ zwei in Deutschland eigentlich selbstverständliche Begriffe. Wie fragil diese Selbstverständlichkeiten sind, müssen wir in diesen Zeiten immer wieder erfahren. 2023 wird der Verein Skulpturen RheinlandPfalz ein internationales Bildhauersymposium veranstalten, um den Skulpturenweg um weitere einzigartige Stücke zu erweitern, die sich künstlerisch mit „Freiheit“ und „Demokratie“ auseinandersetzen. Sponsor ist der Verein ZukunftsRegion Westpfalz.
Von Juli bis August werden im Schweinstal weitere fünf Skulpturen erschaffen. Offizieller Auftakt der Veranstaltung ist am 30. Juli im Museum Pfalzgalerie (MPK) mit einer kleinen Ausstellung weiterer Kunstwerke der teilnehmenden Künstler Birgit Cauer, Christina Hinz, Markus Sauermann, Chris Peterson und Aleksandar Eftimovski. Dabei werden die Künstler mit ihren Kunstwerken auch auf die Sammlung des MPK Bezug nehmen.
Am Sonntag, 13. August, findet im Steinbruch Picard das Sommerfest des Vereins Skulpturen Rheinland-Pfalz statt. Die Finissage und Skulpturenpräsentation ist am 26. August ebenfalls im Steinbruch. Im Vorfeld hatten Studierende der Architektur an der RPTU Kaiserslautern die Möglichkeit in Form eines Seminares die Fähigkeit zur kunsthistorischen Einordnung der Künstler und Kunstwerke ebenso zu erlangen, wie die der Formulierung entsprechender Katalogtexte und öffentlicher Reden.
Neu ist das Konzept für die Aufstellung der Skulpturen im öffentlichen Raum: Im Laufe der Geschichte kann ein Stein wechselnde Funktionen haben. Mag er zunächst in einem Haus verbaut sein, findet er sich 100 Jahre später als Bestandteil einer Wehrmauer wieder.
Im Nachfolgenden geht es um einen ganz bestimmten Stein, nämlich den Grenzstein. Besagte Steine wurden verwendet um sichtbar Gebiete, Länder oder Grundstücke voneinander zu unterscheiden, sodass innerhalb der jeweiligen Grenzen auch eine Gemeinschaft oder ein Volk definiert wurde.
So sind in der Region der Westpfalz heute noch Grenzsteine der Königreiche Bayern und Preußen zu finden. Während die Steine im Ursprung dazu dienten, Hoheitsgebiete zu trennen, sind sie nach vielen geopolitischen Veränderungen nun zu „Verbindungs-Steinen“ für Traditions- und Kommunikationspflege geworden. So ist es noch heute Brauch, dass sich die Bewohner verschiedener Gebiete an bestimmten Gemarkungsgrenzen treffen oder dem jeweils anderen etwas Hochprozentiges deponieren. Somit sind die Grenzen und die Grenzsteine zu einem verbindenden Element geworden.
An dieses Brauchtum knüpft „Steine im Feld“ an. Die Kooperation zwischen dem Skulpturenverein Rheinland-Pfalz mit den Landkreisen und Gemeinden der Westpfalz und angrenzenden Gebieten sieht vor, alle zwei bis drei Jahre fünf Kunstwerke in der Nähe von Grenzpunkten von drei Landkreisen oder an der Grenzlinie zweier Landkreise aufzustellen. Eine touristische und kulturelle Aufwertung des jeweiligen Standortes und dessen Umgebung erfolgt dadurch ebenso, wie eine kommunikative Komponente. Denn über was lässt sich besser diskutieren als über Kunst? red