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ZukunftsRegion Westpfalz

Region Westpfalz: Wasserstoff - Der größte Stolperstein ist die Finanzierung

HyStarter-Projekt zeigt: Es gibt viel Potenzial, aber zu wenig Geld für die geplante Wasserstoffregion Westpfalz

Region Westpfalz: Wasserstoff - Der größte Stolperstein ist die Finanzierung

Abschlussveranstaltung des HyStarter-Projekts im Haus der Nachhaltigkeit: Die Ergebnisse werden präsentiert FOTO:ZRW/GRATIS

Ein regionales Wasserstoffnetzwerk in der Westpfalz ist keine Utopie. Experten sagen: Es gibt ausreichend Know-how, gute Projektpläne und geeignete Transportmöglichkeiten. Was fehlt, ist vor allem die finanzielle Förderung.

Nach rund eineinhalb Jahren intensiven Austauschs war am 15. Juni Schluss. An jenem Donnerstag trafen sich die Akteure des HyStarter-Projekts „Wasserstoff in der Region Westpfalz“ im Haus der Nachhaltigkeit bei Johanniskreuz zur letzten Veranstaltung. Das Projekt war Teil eines bundesweiten Wettbewerbs, in dem sich die Westpfalz unter Federführung und gefördert vom Verein ZRW erfolgreich beworben hatte. In einer Reihe von Workshops mit wachsender Teilnehmerzahl waren seit Ende 2021 Potenziale für eine regionale Wasserstoffwirtschaft ausgelotet worden. Und die gibt es reichlich.

Da sind zum einen die erneuerbaren Energiequellen wie Wind und Sonne, die den grünen Strom für die Spaltung von Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff liefern können. Da ist auch das internationale Gasleitungsnetz, das sich in der Westpfalz kreuzt und zum Transport von Wasserstoff umgerüstet werden kann. Nicht zuletzt gibt es längst weit fortgeschrittene Pläne in Pirmasens und Kaiserslautern und auch in Bad Dürkheim. Frederik Budschun von EE Energy Engineers, der die Strategieworkshops betreute und die Ergebnisse in Johanniskreuz präsentierte, hob denn auch hervor, dass die Region zweifellos ausreichend Know-how, geeignete Akteure und Transportmöglichkeiten für Wasserstoff als Energieträger aufweise.

Die drei Leuchtturmprojekte sind am Forschungsinstitut in Pirmasens (PFI), bei der Abfallwirtschaft Kaiserslautern (ZAK) und über die Pfalzwerke AG in Bad Dürkheim angesiedelt. Das PFI stellte sein Verfahren zur Wasserstoffgewinnung aus Agri-PV - diese kombiniert Landwirtschaft und Stromherstellung auf einer Fläche - zur Herstellung von Biogas für den regionalen Verkehrssektor vor, bei dem die Errichtung von weiteren Elektrolyseuren und mindestens zwei Photovoltaikparks im Fokus steht. Wasserstoff wird dabei zur Biogasaufbereitung genutzt.

Auch die ZAK plant mit ihrem Projekt „Bio2H2@KI“ den Bau eines Wasserstoffelektrolyseurs, mit dem grüner Wasserstoff hergestellt werden soll - zunächst, um hauseigene Brennstoffzellen-LKWs anzutreiben. Überschüssige Mengen sollen über eine öffentliche Tankstelle abgegeben werden. Die Pfalzwerke AG arbeiten zu guter Letzt an einem dezentralen Wasserstoffcluster in Bad Dürkheim, in dem der im Elektrolyseur erzeugte Wasserstoff von verschiedenen Kooperationspartnern überall in der Pfalz verteilt und genutzt werden soll.

So konkret die Pläne sind: Vom Fleck weg umsetzbar ist keiner. Es fehlt beispielsweise an Flächenausweisungen und serienreifen Fahrzeugen, vor allem aber an Eigenkapital für die millionenschweren Investitionen. Eine konkrete finanzielle Förderung hatte man sich eigentlich von der 2021 noch angekündigten zweiten Stufe des bundesweiten HyLand-Wettbewerbs erhofft. Doch ob diese überhaupt ausgeschrieben wird, sei fraglich, erläutert Michael Walk, der bei der ZRW das Wasserstoffprojekt koordiniert. „Falls diese Stufe kommt, bewerben wir uns natürlich sofort und hoffen, dann auch wieder ausgewählt zu werden“, betont er. Verlorene Zeit sei das Projekt aber auf keinen Fall gewesen. „Die detaillierte Beschäftigung mit den Potenzialen hat alle einen Schritt nach vorn gebracht und die Ergebnisse können ja auch von anderen Initiativen genutzt werden, beispielsweise dem ,Blue-Corridor' in Kaiserslautern“, betont er den Wert der Vernetzung. Auch ZRW-Geschäftsführer Hans-Günther Clev ist zuversichtlich: „Die HyStarter-Abschlussveranstaltung bedeutet nicht das Ende des Wasserstoffprojekts. Die Projekte sollen weitergeführt werden.“ kgi

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Der Abschlussbericht des Projekts ist unter https://zukunftsregion-westpfalz.de/sites/default/files/ergebnisbericht_2023_hystarter_westpfalz.pdf zu finden.