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Die Wohnungen sind weg, die für Gewerbe vorgesehene Fläche verkauft: Ruckzuck ging’s – nicht nur mit der Vermarktung, sondern auch mit dem Bau des neuen Ensembles, das ab Sommer Kusels Innenstadt schmückt. Das Projekt „Wohnen am Grabenpfad“ eilt der Vollendung entgegen.
Noch herrscht auf dem Areal am Hofacker Betriebsamkeit, noch sieht es gewaltig nach Baustelle aus. Das täuscht über den Fortschritt allerdings hinweg. Klar, die Außenanlagen müssen noch gestaltet werden. Das aber kommt wie üblich erst zum guten Schluss. Innen sieht es anders aus: „Die ersten Wohnungen sind schon gemeinsam mit den neuen Eigentümern abgenommen worden“, freut sich Stefan Becker über den Stand der Dinge.
Becker verantwortet bei der Firma Zimmer in Stein wenden den Projektbau mit, er fungiert seit Anbeginn als Leiter des Projekts „Wohnen am Grabenpfad“ in Kusel. In der Region hat sich das Hoch- und Tiefbau-Unternehmen Zimmer längst auch einen Namen als Projektentwickler gemacht. „Wir würden gerne noch mehr in Kusel verwirklichen“, sagt Becker. Im Gegensatz zu anderen Vorhaben, die in Kusel schleppend bis gar nicht voranzukommen scheinen, hat die Firma Zimmer ihre vielbeachtete Premiere nach gut zwei Jahren schon gemeistert. Wobei: Es hätte noch schneller gehen können, stellt Becker klar. Bei der Gründung des Neubaus hatte es einige nicht vorhersehbare Schwierigkeiten gegeben.
Dass die Bestandssanierung des Eckgebäudes Hofacker/ Bahnhofstraße nicht einfach wird, war klar. Aber auch an dem Gebäude der ehemaligen „Halle der Gelegenheiten“, das in ungekanntem Glanz erstrahlt, war es zu einer außerplanmäßigen Verzögerung gekommen, die allein wetterbedingt gewesen war. Eine Woche zu früh einsetzendes Winterwetter im vergangenen Jahr hat zu einer Verzögerung von mehreren Wochen geführt, weil die Dämmung nicht fertiggestellt werden konnte und das Gerüst hat stehenbleiben müssen.
Dies aber ist Schnee von gestern. Zwei Jahre, nachdem der erste Abrissbagger angerollt ist, dürfte alles fertig sein. Kurz nach dem Kuseler Altstadtfest 2018, also Anfang Juni, war mit dem Abriss des maroden Gemäuers begonnen worden. Im Herbst ging es dann los, ein gutes Jahr später stand der Rohbau, kamen die Fenster, konnte mit dem Innenausbau begonnen werden, der über den vergangenen Winter forciert worden ist.
Becker ist optimistisch, dass bis Ende Mai auch die Gestaltung rundum praktisch fertig ist. Dann wird optisch nichts mehr an die Ruine erinnern, die lange Jahre die Kuseler Innenstadt an exponierter Stelle geprägt hat. Jahrzehnte hatte der größte Teil des Komplexes leer gestanden, der einst das Gros der „Vereinigten Kuseler Eisenwarenhandlungen“ (VKE) beherbergt hatte. Nur das Gebäude, das erhalten – entkernt und grundsaniert – wurde, war länger genutzt worden. Allerdings hat sich auch dort seit gut 20 Jahren nichts mehr geregt.
Die Stadtspitze hatte sich über das Engagement der Firma Zimmer hocherfreut gezeigt. Die damals noch amtierende Stadtbürgermeisterin Ulrike Nagel hatte von einem „Leuchtturmprojekt“ gesprochen, das eine immense Aufwertung des Innenstadtbereichs verkörpere. Dazu hatte die Stadt selbst die Weichen gestellt und das Areal im Zuge einer Zwangsversteigerung erworben. Mit der Firma Zimmer hatte sich ein verlässlicher und kompetenter Partner gefunden.
Zehn Wohnungen weist der Neubau entlang des Grabenpfads auf, zwei weitere sind oben im sanierten Altbau zu finden. Dessen Erdgeschoss und die Etage darüber hat die Ökumenische Sozialstation Kusel-Altenglan erworben, die dort eine Tagespflege-Einrichtung unterbringen wird. cha
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