Jule Benzinger ist 2017 zur KjG Harthausen gestoßen. Anlass war damals das Zeltlager, zu dem ihre Freundin sie motiviert hat. Zwölf Jahre alt war Benzinger damals. Sechs Jahre später ist sie immer noch dabei, heute als Gruppenleiterin. „Mir hat das Zeltlager damals Spaß gemacht, sonst wäre ich nicht geblieben“, betont die junge Harthausenerin.
Ihr Weg ist ein Beispiel von vielen. Die meisten kommen über das Zeltlager zur KjG. „Dort rekrutieren wir die meisten neuen Kinder“, lenkt Marie Hummel ein. Bei ihr war es nicht anders. Ebenso wenig bei Celina Stuppert, die 2028 dazustieß. Seit zwei Jahren leitet sie wie über 40 weitere Mitstreiter ebenfalls eine eigene Gruppe.
Corona bremst nicht aus
Selbst während der Corona-Pandemie hat die KjG ihre legendären Aufenthalte unterm Zeltdach durchgezogen. 2020 waren die Teilnehmenden in Forchheim, 2021 in Hauenstein und 2022 im Baierbacher Hof. „Es gab natürlich einige besondere Bestimmungen, auf die wir achten mussten, aber wir haben es durchgezogen“, erzählt Benzinger.
Daraus spricht enormes Engagement und die Motivation, dem Nachwuchs im Ort etwas zu bieten. Abgewechselt wird bei der Wahl des Zielortes für das Zeltlager. „Wenn es irgendwo besonders schön war, kommen wir nach einiger Zeit natürlich gerne nochmal“, wirft Hummel ein. Generell würden jedoch verschiedene Plätze angesteuert, um es für die Kinder spannend zu halten. In diesem Sommer war die KjG in Villingen-Schwenningen zu Gast - genau dort, wo Benzinger 2017 ihre Premiere feierte.
Ideen sind gefragt
Natürlich geht es bei der KjG noch um viel mehr als um tolle Freizeit an einem anderen Fleck. Regelmäßig gibt's Gruppenstunden. „Die vorzubereiten bedeutet die meiste Arbeit“, erklärt Stuppert. Schließlich muss etliches beachtet werden. Zum einen braucht es Ideen für Aktionen, zum anderen die praktische Umsetzung derselben.
Die jüngeren zwischen acht und elf Jahren kommen abwechselnd montags und mittwochs zusammen. Die älteren zwischen zwölf und 15 Jahren sind donnerstags an der Reihe. Der Treffpunkt ist der gleiche: die eigenen Räumlichkeiten im Pfarrheim von Harthausen. Der dortige kleine und große Saal sind in Eigeninitiative in den Jahren 2013 und 2015 von der Jugend renoviert worden.
„Abgesehen von den Zusammenkünften dort bieten wir regelmäßig besondere Aktivitäten an“, lässt Stuppert wissen. Schwarzlicht-Minigolf oder Trampolinspringen in der Halle sind zwei Höhepunkte, die gut ankommen. Wichtig ist es den Gruppenleitungen, den Eltern so viel Arbeit als möglich abzunehmen. Deshalb sorgen sie auch meist für die entsprechenden Transportmöglichkeiten zu den jeweiligen Aktionsorten.
„Wir schauen, dass wir möglichst viel Abwechslung in die Gruppen bringen“, unterstreicht Hummel, aus eigener Erfahrung wissend, wie wichtig und fruchtbar das ist. Das gilt ebenso für die Präsenz in der Dorfgemeinschaft. Beim Tabakdorffest, das am dritten Wochenende im September gefeiert wird, war die KjG mit einem Stand vertreten. Und nicht nur der kam an.
„Wir hatten für die Kinder eine Dorfrallye organisiert, so dass sie sich die Zeit vertreiben, durchs Dorf flitzen und verschiedene Aufgaben erfüllen konnten“, schildert Hummel den Inhalt. Kleine Preise gab es natürlich auch. Wie stets hatten die Gruppenleiter alles präzise durchgeplant.
Beständige Letterbox
Ein Angebot, das nach wie vor für Spaß im Freien sorgt, feiert in diesem Jahr Zehnjähriges.
„Letterboxing“ heißt das. Dafür haben die damaligen Funktionäre der KjG anlässlich der 72Stunden-Aktion eine Familienerlebniswanderung initiiert; im Stil des Letterboxing. Dahinter verbirgt sich ein Spiel bei dem es darum geht, mithilfe von Hinweisen, einer Landkarte und eines Kompasses in der Natur versteckte Behälter zu finden, in denen sich jeweils ein Gummistempel, ein Stift und ein Logbuch befinden. In dieses trägt sich der Finder ein.
Das Erkunden des Harthausener Waldes erfolgt dadurch auf besondere Art und Weise und liefert außerdem noch Antworten auf die Frage, woher die „Königskinder“ ihren Namen haben. Action und Lernen verknüpfen - das mag die KjG. xsm