Als erstes kommt dem Wanderwart von Römerberg Lorenz Sternberger der Druslach-Weg in den Sinn. „Der läuft sich super und es gibt viel Wasser", bestätigt der Pfälzerwaldvereins-Vorsitzende Thomas Jester-Zürker. Mit der S-Bahn lässt sich der Ausgangspunkt am Lingenfelder Bahnhof gut erreichen. Auf gut sieben Kilometern werden die Lebensräume Wald und Wasser miteinander kombiniert. Mächtige Pappeln markieren den Beginn des Druslach-Bach-Erlebnispfads. Im Jahr 2009 ist dieser nach einer Idee von Heinz Dangelmayer aus Lingenfeld angelegt worden.
Am Bahnhof Lingenfeld stoßen die Wanderfreunde auf eine Informationstafel. Von dort aus müssen die Bahngleise in Richtung Ortsausgang überquert werden. Auf der rechten Seite führt eine Treppe hinunter zum Altrheinufer. Wer dem schmalen Pfad gut zwei Kilometer folgt, wird direkt zur Druslachmündung geführt, die vor der Eisenbahnbrücke liegt. Begleitet wird der Spaziergang vom anhaltenden Blick auf die Auenlandschaft des Altrheins.
Unter der eisernen Eisenbahnbrücke geht es weiter geradeaus. In Windungen werden die Wanderer direkt in Fließrichtung am Ufer der Druslach entlanggeführt. Nach weiteren 650 Metern kann der Bach über eine Holzbrücke gequert werden. ,,Dort stößt man direkt auf die Waschbänke, an denen Frauen früher die Wäsche sauber gemacht haben", berichtet Sabine Jester-Zürker von einem historischen Moment auf der Strecke. Die trägt an der Stelle passenderweise den Namen ,,Tuchbleiche".
Linker Hand einer Wiese, die sich vor den Augen der Laufenden auftut, führt ein breiter Weg einen Hang hinauf. Nach etwa 50 Metern folgt ein Pfad und von dort aus werden weitere 100 Meter aufwärts erklommen. Nach einer Drehung rechts führt ein betonierter Fahrweg an schön angelegten Obstwiesen vorbei.
Mühle und "Sauheide"
Etliches mehr hat der Druslach-Erlebnispfad noch für Wanderer auf Lager. Die ehemalige Mühlenanlage zum Beispiel, die Mariengrotte, Grenzsteine aus dem 18. Jahrhundert, den Sauheidegraben, der zur Entwässerung genutzt wird und viele naturgeprägte Eindrücke. Zielstation ist der „Bubenabloss". Dort teilt sich der Fuchsbach, der an der Neumühle bei Offenbach seinen Ursprung hat, in den Hofgraben und in die Druslach.
Auch der Hasenweg in Römerberg oder der Dornröschen-Rundwanderweg in Dörrenbach liegen in der Gunst der Römerberger Pfälzerwäldler ganz oben. ,,Die hessische Bergstraße hat auch einiges zu bieten", weiß Jester-Zürker. Abgesehen von der Vielfalt des Pfälzer Waldes natürlich.
Gespannt sind die Funktionäre, wie es mit den Wanderrouten in naher Zukunft weitergeht. ,,Wir müssen uns mit Veränderungen im Wegenetz befassen", betont Jester-Zürker. Viele Markierungen sollen nicht mehr erneuert und damit einige Wege aus den Plänen gelöscht werden. Dafür sollen andere Strecken werbestrategisch aufgewertet werden - eine Tourismuskurbel, die bei den PWV-Freunden Bedenken weckt. Sie wollen den Schuster bei den Leisten lassen und bekannte Wege gehen. Wie gut, dass es die Wanderpläne von früher heute noch gibt. xsm