Das Königsgemüse wird in Dudenhofen gefeiert. Klar, bringt es der Gemeinde doch den überregional bekannten Namen als Spargelgemeinde ein. Wer genauer hinsieht, erkennt dahinter immer noch ein kleines Imperium, wenngleich die Zahl der Spargelbauern natürlich bei weitem nicht an die Zeit vor etlichen Jahrzehnten heranreicht.
Im Wechsel unterstützen Dudenhofener Landwirte die ARGE mit Spargeln frisch vom Feld. 2023 sind Thomas Beck und Tim Ballreich (Martinshof) als Zulieferer im Boot. ,,Wenn uns mal der Spargel ausgeht, können wir direkt nachordern", erklärt Petra Ranz. Sie ist die Koordinatorin der Radfahrervereinigung 1908. Diese hat den Aufschlag beim diesjährigen Spargelessen gemacht.
Entstanden ist das Angebot auf Initiative des Dudenhofeners Emil Münzer hin. 40 Jahre lang führte er Regie, bis er im vergangenen Jahr langsam den Rückzug antrat. Jetzt ist der Zusammenschluss der örtlichen Vereine gemeinsam verantwortlich. Das bedeutet einen immensen Aufwand, nicht nur an Vorbereitung, sondern auch an Helfern. Renz, die vereinsübergreifend in der ARGE mitarbeitet, ist froh, damit keine Probleme zu haben. Im Gegenteil: In der Festhalle schwirren an den zurückliegenden Sonntagen sogar viele junge Freiwillige in der Halle umher, um die hungrigen Frauen und Männer mit einer besonderen saisonalen Leibspeise zu versorgen.
,,Wir vom RV haben viele Jugendliche aus der BMX-Abteilung. Es gibt aber auch andere junge Menschen, die sich als Bedienung melden und jeden Sonntag kommen", berichtet Renz. Für sie ist es wichtig, das Spargelessen am Leben zu halten. ,,Traditionen im Dorf zu pflegen finde ich wichtig", unterstreicht sie. „Außerdem“, ergänzt Renz lächelnd, macht es Spaß."
Ein ausgeklügeltes System steckt hinter der Veranstaltung. ,,Die Spargelfreunde kommen immer samstags und schälen das Gemüse", erzählt Renz. Von 180 bis 200 Kilo spricht sie dabei pro Tag. „Die Stangen werden geschält, gewaschen, gebündelt, geschnitten und kühl gestellt", so die Mitorganisatorin. Sonntags seien der Hobbykoch und sein geübtes Team ab acht in der Küche zugange. „Dann wird alles im Einzelnen vorbereitet“, erklärt Renz und zählt auf: „Die Spargeln werden gekocht, der Schinken wird geschnitten, die Schnitzel werden paniert." Währenddessen teilen die Bedienungen die Tische unter sich auf.
„Wenn die Leute kommen, nehmen sie die Bestellungen auf, notieren diese auf dem Bonblock und geben die Bons in die Küche weiter", führt Renz weiter aus. Dort steht ein „Ansager", der diese auf einem Holzbrett sammelt und das gewünschte Gericht in den Raum hineinruft. Dort packen flinke Hände zu, die Teller werden in Bewegung gebracht und gefüllt.
Um sicherzustellen, dass Woche für Woche die gleichen Mengen auf die Teller kommen, benutzen die Helfenden sogar eine die Dicke der Schneidemaschine, bei der Schinkenscheiben eingestellt sind. An der Speisekarte hat sich generell nichts verändert. Spargel am Stück, als Gemüse oder Salat, dazu Schnitzel, Schinken oder Omelette und Weißbrot - die Gäste haben die Wahl. Dazu gibt's Pfälzer Weine, Bier oder Alkoholfreies.
„Wir können bis zu 400 Personen pro Sonntag verköstigen", zeigt Renz auf. Bis 28. Mai läuft das Spargelessen noch, jeweils von 11 bis 14 Uhr in der Festhalle. xsm
INFO
Das SWR-Fernsehen widmet ihre Magazin-Reihe ,,Treffpunkt" am 14. Mai dem Thema ,,Rund um Spargel in der Pfalz und Baden-Württemberg". Das Fernsehteam war auch zu Gast beim Spargelessen in Dudenhofen. Der Beitrag ist um 18.45 Uhr zu sehen.